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Karine Giebel – Meurtres pour rédemption

Originaltitel: Meurtres pour rédemption (noch nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung: 6,5/10

Dieser Roman – einer der ersten der Autorin – ist sehr vollständig und ich hatte wirkliche Schwierigkeiten was meine „Benotung“ betrifft; es handelt sich hier um die Geschichte einer jungen Kriminellen die eine lebenslängliche Haft absitzt, mit einer maximalen Entlassungssperre so dass ihr keinerlei Hoffnung bleibt das Gefängnis zu verlassen. Bis man ihr eine Wahl anbietet.

Die erste Hälfte des Romans – sehr „Orange is the new black“-like – ist gelungen doch die zweite Hälfte hat mich sehr viel weniger überzeugt.

 

Ein vollständiger und unvorhersehbarer Plot

Dieser Roman ist lang, nicht unbedingt was seine Seitenzahl angeht (natürlich auch, mit seinen 988 Seiten im Taschenbuchformat) sondern eher was den Inhalt selbst betrifft.

Marianne ist keine zwanzig Jahre alt und dennoch sitzt sie schon eine lebenslange Haftstrafe ab, ohne Aussicht auf frühzeitige Entlassung. Sie kennt nichts anderes als dieses Universum und ihr schwer zu beherrschender Charakter macht ihren Aufenthalt noch bitterer.

Zwischen Demütigungen und Brutalitäten, Hass und Überleben stehen sich die Wärter und die Gefangenen in dieser niederdrückenden, abgeschlossenen Atmosphäre gegenüber.   Weiterlesen

Arlette Cousture – Elise

Originaltitel: Elise (Die Töchter des Caleb, Band 3)

Meine Bewertung: 5/10

Dieser letzte Band der Trilogie hat mich nicht wirklich überzeugt. Er war nicht schlecht, sicher nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass die Seele, die die ersten beiden Bücher getragen hat, hier nicht vorzufinden war.

Man hatte mir schon gesagt, dass „Elise“ nicht auf der Höhe der beiden erste Bücher sei aber ich dachte nicht, dass der Unterschied so spürbar sein würde.

 

Der Plot

folgt dem Beispiel der Vorgänger, denn wir begleiten hier nun Elise, die Tochter der Blanche.

Doch schon zu Beginn fällt eine Art Bruch auf. Da wo „Blanche“ (Band 2) sanft an „Emilie“ (Band 1) anschloss, den Faden also wieder so aufgriff, dass wir die zentralen Figuren, die wir schon kannten wieder antrafen, so ist der Übergang bei „Elise“ sehr viel abrupter.   Weiterlesen

René Barjavel – Die Fremde aus dem Eis

Originaltitel: La nuit des temps

Meine Meinung: Da dies unterdessen ein Klassiker ist, werde ich keine Bewertung riskieren, möchte aber festhalten, dass er mich fasziniert hat

Dieses Buch wurde in Deutschland zunächst unter dem Titel „Elea“ veröffentlicht und ist unter diesem Titel auch noch zu finden, wurde aber dann neu übersetzt und von dem Knaur-Verlag unter dem Titel „Die Fremde aus dem Eis: Eine Liebesgeschichte“ neu verlegt.

Nun werde ich also diesen wahren Klassiker der Science-Fiction (den man aber auch als Liebesgeschichte einordnen kann und wohl auch sollte) rezensieren, ein Buch, das jeder gelesen hat – oder gelesen haben sollte – ein Buch, das ich selbst dreimal gelesen habe, in unterschiedlichen Stadien meines Lebens.

Für mich ist dies eine unglaubliche Liebesgeschichte, eine Liebe die die Jahrhunderte durchquert, bei weitem kraftvoller als die des Romeo und der Julia.

Der Plot:

Während einer Polar-Expedition entdecken französische Wissenschaftler etwas ganz Erstaunliches: Sie finden, tief im ewigen Eis verborgen, einen Mann und eine Frau, tiefgefroren, in einen künstlichen Schlaf versetzt und von einer eigenartigen Sphäre aus Gold geschützt.

Es gelingt ihnen,  die Frau zu wecken. Elea, so ist ihr Name, ist von einer unglaublichen Schönheit. Sie erzählt ihnen ihr tragisches Schicksal, erlebt erneut ihre schmerzhaften Erinnerungen, den Verlust ihrer Liebe, des Mannes den sie Jahrtausende hinter sich gelassen hat, Païkan, aber auch das Ende der Welt – das Ende der Welt so wie diese damals war, eine gut strukturierte und moderne Welt.   Weiterlesen

Arlette Cousture – Blanche

Originaltitel: Blanche (Les Filles de Caleb, tome 2)

Meine Bewertung:  7,5/10

Dieser zweite Band der Trilogie „Die Töchter des Caleb“ (Les filles de Caleb in der Originalfassung) hat mir ein wenig besser gefallen als der erste Band; ich denke, das liegt daran, dass die Autorin diesmal tatsächlich schwierigere Situationen in die Handlung eingeflochten hat statt diese nur wie ein geschehenes Drama oder ein erfahrener Verlust zu erwähnen. Nein, diesmal entziffert sie die Gefühle und Reaktionen der Einen und Anderen.

 

Der Plot:

Wenn man den Titel liest, dann ist man zunächst einmal überrascht nachdem man den Roman beginnt, denn das erste Drittel des dreht sich nicht um Blanche sondern um Emilie. Tatsächlich haben wir hier die Fortsetzung des ersten Bandes und in meinen Augen stellt das erste Drittel des Buches sogar den Höhepunkt des vorhergegangenen Romans „Emilie“ dar: Wir gewinnen einen tieferen Einblick in die Gedanken einer nun älteren Emilie, wir sehen Dinge, die sie bedauert, Freunde, auf die sie neidisch ist, ja manchmal überträgt sich der Neid sogar auf ihre Kinder, wir fühlen ihre Zerrissenheit zwischen der Sehnsucht ihre Kinder bei sich zu behalten und der Notwendigkeit, sie gehen zu lassen. Vor allem aber trägt sie immer und überall eines mit sich herum: Das schreckliche Bedauern der verlorenen Liebe, die große Liebe für Oliva. Diese Liebe ist verloren und dennoch immer noch tief in ihr verankert.   Weiterlesen

Ken Follet – Der Modigliani-Skandal

Originaltitel: The Modigliani Scandal,

Meine Bewertung: 6,5/10

Dies ist einer der ersten Romane Ken Follets, und es hat mir richtig Spaß gemacht diesen faszinierenden Autor zu Beginn seiner Laufbahn zu entdecken.

„Der Modigliani-Skandal“ wurde 1976 (ursprünglich unter dem Pseudonym Zachary Stone) veröffentlicht, das heißt zwei Jahre vor seinem Durchbruch – den er durch seinen Spionage-Roman „Die Nadel“ (der tatsächlich umwerfend ist) erreichte – und der damals beinahe unbemerkt auf den Markt kam.

Ich war erfreut darüber dass Ken Follet sich für eine Neuauflage dieses „Jugendwerks“ entschlossen hat, denn selbst wenn man hier einige Schwächen finden kann, wenn man eine gewisse Unreife bemerkt, ja sogar Ungereimtheiten, so ist die Seele bereits vorhanden!

Dieser Roman wurde sehr unterschiedlich gewertet, teilweise sogar recht negativ. Was ich sehr ungerecht finde.

Ich habe einige teilweise vernichtende Kritiken gelesen – die den „Modigliani-Skandal“ mit den späteren Meisterwerken des Autoren, wie zum Beispiel „Die Säulen der Erde“ verglichen haben. Ja natürlich, dieser Vergleich ist niederschmetternd; aber egal welchen Roman Sie auch neben einen solchen Diamanten legen, er wird glanzlos und unvollendet wirken!   Weiterlesen

Michael Bracewell – Divine Concepts of Physical Beauty

Originaltitel: Divine Concepts of Physical Beauty (nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung: 9/10

Dieser (noch nicht ins Deutsche übertragene) Roman ist eine feine und grausame Beobachtung der Jugend der ’70er-’80er Jahre, die dem Leser in einem leicht veralteten Stil vorgelegt wird. Der Stil, der beinahe an Bücher des Jahrhundertbeginns erinnert (des XXten), passt perfekt zu dieser Studie von einer Handvoll junger Erwachsener, deren Schwächen bloß gelegt werden und deren Interaktion miteinander ein explosives Ergebnis liefert.

 

Der Plot ist simpel:

Miles Harrier ist ein gutaussehender junger Mann aus betuchter Familie, dessen Schullaufbahn keinerlei Makel aufweist; er ist ein wenig arrogant, selbstsicher, charismatisch. So ist es nicht erstaunlich, dass die Mädchen sich auf den ersten Blick unsterblich in ihn verlieben. Wir lernen ihn zusammen mit seinen Kindheitsfreunden Lucinda, Stella und James kennen (letztere sind Bruder und Schwester), als er noch ein Jugendlicher ist. Dieser Freundeskreis wächst gemeinsam in einer behüteten und begüterter Umgebung auf und erfindet sich seine Abenteuer. Als Miles Harrier nun vor dem Erwachsenenalter steht, geht er mit der jungen Kelly O’Kelly, einem Mädchen mit gequälter Künstlerseele. Ohne in diese verliebt zu sein befindet Miles sich gerne in ihrer Gesellschaft. Doch das Leben ist so wie es ist, und als die Sommerferien nun ihrem Ende zugehen und ein jeder sein Studium beginnen soll, ist er nicht wirklich unglücklich sich von Kelly zu trennen. Letztere jedoch sah in ihm die Liebe ihres Lebens und wird von dieser Beziehung und ihrem plötzlichen Ende tief geprägt bleiben.

Die jungen Leute wachsen heran, ihre Wege trennen sich, doch das Leben wird seine Karten so ausspielen, dass sie sich alle wieder begegnen.  Weiterlesen

Pierre Bordage – L’Arcane sans nom

 

Originaltitel: L’Arcane sans nom

Meine Bewertung: 7/10

Sie kennen ja Action-Filme, nicht wahr? Hier nun also ein „Action-Buch“! Ein atemberaubender Roman, nicht so sehr aufgrund seiner Handlung sondern eher aufgrund der Lebensausschnitte des Romanhelden, Aktion eben. Auf dieser Ebene ist der Roman vollkommen gelungen, nur selten hat es ein Autor vollbracht mit solch einem Talent die Hetzjagden durch Straßen und Gassen, die Gedanken, die Situationen, nun, alles was Aktion ausmacht zu beschreiben (so, gut, ich habe gerade einen Rekord gebrochen obwohl ich dies umgehen wollte – aber hier ist sie, die grausame Wahrheit: in drei Linien habe ich nun VIER MAL das Wort Aktion/Action benutzt! Das muss man mir erst einmal nachmachen!).

Wenn ich also nicht wirklich von diesem (kurzen) Roman des Pierre Bordage überzeugt wurde, so kann ich nicht umhin ihm die Qualität seiner Erzählung anzuerkennen.

L’Arcane sans nom (ein noch nicht ins Deutsche übertragene Roman) gehört zu einer Textsammlung, die „Freitag der 13.“ (Vendredi 13) heißt und nur dreizehn Werke beinhaltet. Die Verbindung zu diesem GlÜcks- oder Unglückstag ist in diesem Roman jedoch nur sehr gering, denn es ist einfach nur das Datum der Geschehnisse, nichts mystisches.

 

Aber kommen wird doch zum Plot bevor ich weiter kommentiere:

Sahil ist ein illegaler Einwanderer, er hat in Paris Zuflucht gefunden nachdem er aus der afghanischen Armee desertiert ist. So findet er sich in einem leeren Haus wieder, das von einer Gruppe junger Satanisten besetzt wird die begeistert ein blutiges Spektakel für die Nacht des Freitag den 13. Vorbereiten, eine geheime Aufführung, die sich in dem Friedhof des Père Lachaise abspielen soll. Sahil, ein junger Moslem, landet an diesen gotischen Ufern von Paris und wird gegen seinen Willen von der hübschen Ten, einem der satanistischen Mädchen verführt.   Weiterlesen

Arlette Cousture – Emilie (Die Töchter des Caleb 1)

Originaltitel: Emilie (Les filles de Caleb tome 1)

Meine Bewertung : 7/10

„Emilie“ ist der erste Band einer Familiensage (deren Titel man mit „Die Töchter des Caleb“ übersetzten könnte) die eher oder sogar ausschließlich für Frauen bestimmt ist und über drei Generationen – und damit drei Bücher – eine kanadische Familie ab Beginn des XXten Jahrhunderts verfolgt. Bis jetzt wurde diese Trilogie noch nicht in die deutsche Sprache übertragen.

Dies ist eines der Bücher, die diesen „Zauber“ haben, diesen besonderen „Touch“ der aus einem Buch, das zunächst recht unbedeutend erscheint, ein sehr gutes macht. Es hinterlässt bei dem Leser etwas, eine Erinnerung, ein Bild.

Ich denke, dies ist ein Roman der sich perfekt für ein gemütliches Wochenende eignet da seine Lektüre sehr leicht ist. Es ist einer dieser Romane, die Sie in einem Zug durchlesen ohne es wirklich zu merken und dann plötzlich, leicht erstaunt, die letzte Seite wenden.

„Emilie“ hat etwas in sich, was es jeder Leserin ermöglichen wird sich mit diesem unabhängigen und rebellischen Mädchen zu identifizieren, die heranwächst und –reift während sie die Realität des Lebens bezwingt.

 

Aber kommen wir zum Thema: Wovon spricht dieser Roman?

Mit diesem ersten Band der „Töchter des Caleb“ lernen wir das Leben von Emilie kennen. Das junge Mädchen erblickt am Ende des 19ten Jahrhundert das Licht der Welt und an ihrer Seite erleben wir wie das 20te Jahrhundert beginnt.

Emilie wächst in einem kleinen Dorf in Quebec auf, wo sie ihre Eltern mit ihrem unabhängigen Geist und ihrem Wille, Lehrerin zu werden verrückt macht. Doch ihre Eltern unterstützen sie in ihren Wahlen und so verwirklicht sie ihren Traum und beginnt somit, mit sechzehn Jahren, zu unterrichten.   Weiterlesen

Cathie Fidler – Le refuge des gens

Originaltitel: Le Refuge es gens

Meine Bewertung: Dies ist eine Textsammlung, ich kann sie daher nicht „bewerten“

Diese kleine Textsammlung bietet uns fünfzehn Novellen der Autorin, die man somit durch diese kleine Perle, zu der ich nur raten kann, entdecken kann.

Die einzelnen Geschichten sind kurz und ich kann daher keine kleinen Zusammenfassungen anbieten, wie ich es gewöhnlich bei Anthologien oder Sammlungen tue.

Die Autorin liefert uns hier Momente unseres Lebens, diese Augenblicke der alltäglichen „Rückzüge“, in denen wir unsere eigene Zuflucht suchen; hier kommen wir an Orte, die wir alle gesehen haben, wir beobachten Menschen, denen wir begegnet sind und erkennen einige Male unser eigenes Verhalten wieder.

Ich hatte mehrfach den Drang laut zu rufen: Ja, ja, genau, das kenne ich!!

Dies ist in Wirklichkeit ein Buch zum Mit(er)leben…    Weiterlesen

Bruno Gallet – Des voyous magnifiques

Titre original: Des voyous magnifiques

Meine Bewertung: 6,5/10

« Des Voyous magnifiques » ist leider noch nicht auf Deutsch erhältlich.

Es handelt sich um einen erstaunlichen Roman der, trotz kleiner „technischer“ Schwächen (einen Stil der mir persönlich jetzt nicht so sehr gefällt, eine etwas simple Handlungsentwicklung und ein paar langgezogene Momente) den Leser mit in seine spannende, bedrückende und auch manchmal eisige Stimmung mitnimmt und ihn auf der letzten Seite mit einem zufriedenen Gefühl zurücklässt.

Dies ist also ein sehr vielversprechender erster Roman!

 

Der Plot:

„Les voyous magnifiques“ (dessen Cover wirklich sehr schön ist) dreht sich um zwei Kleinganoven, was sage ich, Kriminelle: Tuscan und Abel.

Alles beginnt mit einem versuchten Einbruch mit schlechtem Ausgang, be dem Tuscan den Bankdirektor erschiesst. Und so befinden sich die beiden Männer auf der Flucht, quer durch die Alpen, in der eisigen Winterkälte die sich über die Berge legt. Ihr Ziel ist es, zu Tuscans Schwester zu gehen die auf einem Hof auf dem Land lebt.

Doch auf der Flucht bringt ein unglücklicher Unfall sie in eine schwierige Lage: Sie müssen jetzt plötzlich auch einen Säugling mitnehmen, einen Neugeborenen der vollkommen von ihnen abhängig ist. Dabei haben die beiden Männer nicht die geringste Erfahrung mit Kindern und wissen nicht was sie mit diesem kleinen Lebewesen anfangen sollen. Eines ist jedoch sicher: Sie können ihn nicht einfach liegenlassen – das ist zumindest die Ansicht Abels, des jüngeren der beiden, der somit Tuscan dazu zwingt sich ebenfalls um das Kind zu kümmern.   Weiterlesen