Eisige Schwestern

S.K. Tremayne – Eisige Schwestern

Titre original : The Ice Twins

Mon appréciation : 7,5/10

Ein ruhiger aber effizienter « Thriller » von einem Autoren, der hier unter dem Pseudonym S.K. Tremayne veröffentlicht*.

Eisige Schwestern ist kein klassischer „Thriller“, die Spannung ist jedoch so subtil und konstant, dass ich mich dazu entschlossen habe ihn sowohl in diese Rubrik als auch in die der Allgemeinen Literatur einzuordnen.

 

Der Plot:

Angus und Sarah Moorcroft sind eine stark geprüfte Familie. Sie waren glücklich verheiratet, Eltern die man um ihre wunderbaren Zwillinge Kirstie und Lydia beneidete. Die kleinen Mädchen standen sich besonders nahe, bis zu jenem Tag der alles ändern sollte: Ein schrecklicher Unfall hat Lydia vor den Augen ihrer Schwester das Leben gekostet.

Ein Jahr nach dem Drama ist die Familie immer noch darum bemüht, sich neu aufzubauen, und sei es nur um es Kirstie zu ermöglichen wieder aufzuleben. Um sich eine reelle Chance zu geben, werden sie nun alles in ihrem Leben ändern und auf eine kleine schottische Inseln in der Bucht von Skye ziehen, die sie von einer Großmutter von Angus geerbt haben, die Insel des Donners.

Ein kleines stark renovierbedürftiges Cottage steht hier neben dem Leuchtturm der Bucht, hier werden sie leben, auf einer Insel die nur per Boot mit dem Festland verbunden ist oder aber über einen schmalen Fußweg der einige Stunden am Tag begehbar ist, wenn die Flut sich zurückzieht.   Weiterlesen

Sheila O’Flanagan – Things we never say

 

Originaltitel: Things we never say (noch nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung: 7/10

Ein wirklich netter Roman – der allerdings nicht der Beschreibung des Bucheinbandes entspricht. Dennoch habe ich seine Lektüre genossen, sicher auch durch den sanften und doch festen Schreibstil der irischen Autorin die ich sicher weiterverfolgen werde.

 

Der Plot:

Die Beschreibung lässt durchhören, dass es sich hier um einen Roman handelt in dem die Menschen die sonst nicht sagen was sie wirklich denken – wie sie ihre Vergangenheit sehen, dass das Haus verkauft werden muss, auch wenn es noch so geliebt wird, dass das Geld des Vaters jetzt schon sehr nützlich sein konnte – dass all diese Leute ihr Herz öffnen und dies dann ein erstaunliches Ergebnis liefert.

Doch es handelt sich tatsächlich nur um eine „plötzliche-Erbschaft-Geschichte“ (ja, schon wieder): Abbey, eine junge Frau, die in Amerika lebt, erfährt, dass sie eine reiche biologische Familie hat und erbt eine wundervolle Villa in Dublin, die von den anderen Mitgliedern der Familie begehrt wurde.

Natürlich wird sie von allen verdächtigt, es nur auf das Geld des Verstorbenen abgesehen zu haben, auch wenn Abbey diesen bis dahin nicht kannte, ja nicht einmal von seiner Existenz wusste.   Weiterlesen

Clarisse Sabard – Les Lettres de Rose

Originaltitel: Les Lettres de Rose

Meine Bewertung: 7/10

Diesen Roman, der noch nicht auf Deutsch erhältlich ist, kann ich eigentlich nur als „sanft“ beschreiben.

Es handelt sich um einen ersten Roman, der durch seinen schon sehr persönlichen – und sanften – Stil überrascht.

Die eigentliche Geschichte ist nicht besonders originelle und scheint sogar momentan ein kleiner Trend zu sein. Die Art und Weise mit der die Autorin das Thema einer überraschenden Erbschaft angeht ist jedoch angenehm und wir folgen ihr gerne auf ihrer Suche nach der Familiengeschichte, die von Dramen geprägt ist die alle auf den Fehler einer einzigen Frau zurückzuführen sind.

 

Der Plot:

Die junge Lola, Ende zwanzig, arbeitet in der Brasserie ihrer Eltern auch wenn sie immer noch davon träumt eines Tages ihren Traum verwirklichen zu können und in einer Bücherei zu arbeiten.

Da sie kurz nach ihrer Geburt adoptiert wurde, weiß Lola nichts von ihren biologischen Eltern als sie eines von einem Notar darüber informiert wird, dass sie ein Haus in dem kleinen Dorf Aubéry geerbt hat.

Als Lola dort ankommt, entdeckt Sie dass ihre Großmutter Rose ihr dieses Haus unter einer Bedingung vererbt hat: Sie muss ihre Familiengeschichte aufdecken.   Weiterlesen

Jeg har et teppe i tusen farger

Anne B. Radge – Jeg har et teppe i tusen farger

Originaltitel: Jeg har et teppe i tusen farger

Meine Bewertung: 7/10

Dieses Buch (das noch nicht auf Deutsch erhältlich ist*) der Autorin ist etwas atypisch. Nicht etwa weil sie darin über ihr Leben, über ihre Mutter spricht, sondern weil es sich hier nicht um einen „Roman“ oder auch in direktem Sinne um eine „Romanform“ handelt sondern eher um eine Art Erinnerungs-Sammlung. Ich habe dieses Buch daher auch nicht nur in die Rubrik „Allgemeine Literatur „sondern auch in die der „Biografien“ eingeteilt.

Ich war durch diesen etwas anderen Aufbau zunächst etwas aus der Bahn geworfen und hatte Schwierigkeiten in die „Geschichte“ hineinzukommen, ich wollte das Buch sogar schon beiseite legen, aber da ich die Autorin mit ihrem norwegischen Stil wirklich gerne lese habe ich eben weitergelesen. Was die richtige Entscheidung war.

 

Der Plot:

Nun, ich denke, der Ausdruckt „Plot“ ist hier etwas übertrieben. Anne B. Radge hat ihre Mutter verloren. Sie ist nicht mehr da. Die Leere die sie hinterlässt ist ein tiefer Brunnen, an den Anne (ich werde sie nur bei dem Vornamen nennen, wie sie es selbst in diesem Buch tut) immer wieder erinnert wird, wenn sie zum Beispiel etwas Erstaunliches sieht und ihr erster Reflex ist, ihre Mutter anzurufen….. um sich dann daran zu erinnern, dass diese nicht mehr da ist.  Weiterlesen

Igor & Grichka Bogdanov – Das Gesicht Gottes …

…. Was war vor dem Big Bang?

 

Originaltitel: Le visage de Dieu

Meine Bewertung: Es handelt sich nicht um einen Roman, daher kann ich das nicht « bewerten » es ist aber ein recht faszinierendes Buch

„Das Gesicht Gottes“ – schon der Titel erklärt warum ich dieses Werk, welches ich im Übrigen faszinierend finde, nicht bewerten kann.

Nein, es ist nicht die Anspielung auf Gott die mich davon abhält, es ist einfach die Tatsache, dass dieses Buch sich darum bemüht dem weiten Publikum die Theorien und wissenschaftliche Fakten zu der Erstehung der Erde vorzulegen, jene die das „vorher“ betroffen, das Universum.

Die Gebrüder Bogdanov haben ein wahres Talent, eine Begabung die ihnen wohl in die Wiege gelegt wurde, nämlich jenes die kompliziertesten Theorien einem Normalsterblichen erklären zu können.   Weiterlesen

Anne B. Radge – Ich werde Dich so glücklich machen

Originaltitel: Jeg skal gjøre deg så lykkelig

Meine Bewertung: 7/10

Ein weiterer Roman der Autorin mit der sanften und ausdrucksstarken Feder. In scheinbarer Einfachheit beschreibt sie uns den Alltag der sechziger Jahre, doch wenn wir näher hinsehen entdecken wir die wahre Tiefe der Erzählung.

 

Der Plot ist rasch zusammengefasst:

Wir befinden uns in Trondheim, in den 60er Jahren und entdecken hier ein modernes vierstöckiges Gebäude, welches für junge Eheleute oder Familien gebaut wurde, in dem sich je zwei Wohnungen mit Balkon einen Treppenabsatz teilen. Hier leben Familien die den modernen Fortschritt erleben, mit Staubsaugern, Fernsehern die langsam in die Wohnungen einziehen, dem Telefon, welches noch selten ist aber von allen begehrt wird, hier wo der äußerste Luxus darin besteht eine Tiefkühltruhe zu besitzen. Ein einfaches Leben in einem einfachen Wohnkomplex. Hier dringen wir also in das Leben der Familien ein, die wir mehrere Monate über verfolgen werden und beobachten so die keifende Nachbarin die es in wohl jedem Wohngebäude gibt, die umwerfend gut aussehenden Frauen, die wir heutzutage eine „Modetussi“ nennen würden, wir werfen auch einen Blick auf die deprimierten und einsamen Hausfrauen, die Witwer wie die Waschweiber. Jeder Typ Frau ist hier vertreten.

Es ist einfach das Bild eines einfachen Lebens, bestehend aus Routine, Haushalt, warten auf den Ehemann, Kindern und Wochenenden, denen man ungeduldig entgegensieht.

Alles scheint so friedlich.   Weiterlesen

William Wilkie Collins – Die Frau in Weiß

Originaltitel: The Woman in White

Meine Bewertung: 9,5/10

Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen!

Ein Buch, das vor über 150 Jahren geschrieben wurde und den Leser immer nocht mit einer erstaunlichen Modernität in das viktorianische England führt, in die Labyrinthe eines schrecklichen Komplotts, eine Verschwürung die man beinahe machiavellistisch nennen könnte.

 

Doch sprechen wir zunächst über den Plot:

Es ist Herbst, wir schreiben das Jahr 1849. Der junge Lehrer Walter Hartright wird engagiert um zwei Frauen der guten Gesellschaft im Zeichnen und insbesondere in der Aquarell-Malerei zu unterrichten. Er nimmt dieses Engagement an, wenn auch zögerlich.

Am Vorabend seiner Abfahrt nach Limmeridge House, wo die Schwestern leben, begegnet er durch einen seltsamen Zufall einer jungen Frau, die ganz in Weiß gekleidet ist und auf der Straße herumirrt, alleine in der Nacht. Diese Begegnung hinterlässt ihm einen eigenartigen Eindruck und verfolgt ihn in seinen Gedanken.

Der junge Lehrer erreicht nun also Limmeridge House, wo er seine zukünftigen Schülerinnen kennenlernt. Schon bei seiner Ankunft und auf den ersten Blick verliert er sein Herz an eine der jungen Frauen, Laura Fairlie. Doch diese wunderbare junge Frau ähnelt auf erstaunliche Weise der Frau in Weiß!

Die zweite Schülerin ist Marian Halcombe, Lauras Halbschwester, eine junge, intelligente Frau mit schneller Auffassungsgabe mit der ihn schon bald eine tiefe Freundschaft verbindet.    Weiterlesen

Kathryn Stockett – Gute Geister

 

Originaltitel: The Help

Meine Bewertung: 8,5/10

Dies ist ein erster Roman vor dem ich meinen Hut ziehe!

Ein Roman der ein Thema aufnimmt, das schon oft verarbeitet wurde – und dennoch entdecken wir beim Lesen dieses Werks neu eine noch nicht lange vergangene Welt die wir doch bereits vergessen hatten:

 

„Gute Geister“ versetzt uns in die 60er Jahre

Wir schreiben das Jahr 1962. 1962, das war ja eigentlich gestern. Unser Eltern lebten ihre Jugend aus, Kennedy war Präsident. Und ja, wir gehen nach Amerika, nach Mississippi.

Die Rassentrennung ist hier ein Fakt, niemand stellt sie in Frage oder hinterfragt auch nur ihren Grund. Das heißt, schon, aber eine solche Meinung auch nur auszudrücken, vor allem hier in Mississippi, kann dramatische Folgen haben!

Die Weißen leben auf der einen Seite, die Schwarzen auf der anderen. Letztere haben nicht das Recht, dieselben Toiletten zu benutzen, ihre Meinung auszudrücken, ein Schwarzer, der ermordet wurde ist nicht mehr als ein Ereignis über das man spricht aber kein Verbrechen, ein junger Mann der so verprügelt wird dass er davon blind wird ist auch nur eine Erwähnung um den Kaffee wert und schockiert niemanden.

Die Schwarzen bedienen die Weißen. So ist die Welt.   Weiterlesen

Gérard Raynal – Le secret de Font-Clare

Originaltitel: Le secret de Font-Clare

Meine Bewertung: 7/10

Hier haben wir einen wirklich guten Heimatroman, der uns in die Schatten der Rebstöcke des Weinguts von Font-Clare im Jahr 1938 versetzt.

Der Schreibstil, der perfekt zu der Geschichte, der Zeit und der verborgenen Geheimnisse passt, ist ruhig und fantasiereich und vermag es den Romanfiguren Tiefe zu verleihen aber auch den Gefühlen und Beschreibungen.

Die Geschichte ist die des Jean Lagarde:

Jean Lagarde ist der Sohn einer reichen Familie die weite Weinberge besitzt. Bis hierhin lebte er sein Kinderleben und nahm alles einfach hin, stellte keine Fragen, doch diesen Sommer, nach dem Besuch von Verwandten und insbesondere seiner Kusine Violette, muss er feststellen, dass das Leben der Älteren bei weitem düsterer und weniger eben ist als er es sich dachte, dass alles, was bis hierhin so bekannt erschien dies gar nicht ist.

Alles beginnt an dem Tag, an dem er auf einem Ausflug eine alte Krypta entdeckt und darin eine alte Grabstätte. Hier steht nicht mehr als ein Name und ein Datum: „Eloïse, zwölfter Oktober Neunzehnhundertdreiundzwanzig“. Dies wäre alles nicht weiter überraschend wenn dieses Grab, gut verborgen in einem abgelegenen Teil des Gutes, nicht von frischen Blumen geschmückt wäre!  Weiterlesen

Anne B. Radge – Je m’appelle Lotte et j’ai huit ans

Originaltitel: En tiger for en engel

Meine Bewertung: 8/10

Ich habe hier jetzt keine deutsche Übersetzung gefunden; sollten Sie diesen Artikel lesen und den deutschen Titel kennen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn sie mich rasch per KONTAKT informieren, damit ich das aktualisieren kann. Danke!!

Ein Wunderbarer Roman über die Auswirkungen einer Scheidung und die Wahrnehmung der Situation durch ein kleines Mädchen dem niemand erklärt was hier geschieht und die so alle Ereignisse mit ihrer kindlichen Unschuld aus sich nimmt.

Eine Scheidung in den 60er Jahren:

Lotte ist acht Jahre alt als ihr Vater eines Tages auszieht.

Ihre Eltern haben sie nicht vorgewarnt, sie versteht nicht was geschieht, begreift nicht warum ihr Vater seine Sachen einpackt, warum er das Bett mitnimmt, das in Mamis Zimmer stand – wo soll Mami den jetzt schlafen? – und sie versteht nicht warum ihre Mutter nicht möchte dass er das Foto von ihr mitnimmt, auf dem sie die rote Latzhose trägt – Mami hat sie ja in Wirklichkeit, da hätte Papa doch ihr Bild mitnehmen können.   Weiterlesen