Eden Lit

Olivier Arnaubec – 2023, Le Mur

Originaltitel: 2023, Le Mur

Meine Bewertung: 6,5/10

„Le Mur“, was soviel bedeutet wie „die Mauer“, ist ein erster Roman, ein Zukunftsroman, der in mir gemischte Gefühle ausgelöst hat. Die Idee hat mich überzeugt, und auch die Verwirklichung, die recht atypisch ist, hat mir gefallen, doch ich denke, dass der Autor etwas zu „mutig“ war und hier einen zu „polemischen“ Roman verfasst hat, wodurch der Leser dieses Buch mit einem spürbaren Unwohlsein liest. Ich werde darauf zurückkommen.

Der Plot:

Es gibt hier einen doppelten Plot, beim dem die beiden Geschichten niemals richtig aufeinandertreffen.

Auf der einen Seite verfolgen wir Maître Gaëtan Suchet in Nordfrankreich, und das im Jahr 2090. Gaëtan ist Kautionsanwalt am Strafgericht, einem Gericht in de das Urteil von einer Maschine ausgesprochen wird. Seine Rolle besteht darin, den Verurteilten zu beruhigen wenn das Urteil von dem Vorsitzenden des Gerichts ausgesprochen wurde.

Doch an einem Tag, der wie jeder andere beginnt, geht die Maschine kaputt….

Durch eine ungünstige Verbindung von Zufällen wird Gaëtan nun in eine Sache mit hineingerissen, die ihn völlig überfordert und ihn dazu zwingt, die Mauer zu durchqueren um nach Südfrankreich vorzudringen, in das islamische Frankreich…   Weiterlesen

René Barjavel – Die Fremde aus dem Eis

Originaltitel: La nuit des temps

Meine Meinung: Da dies unterdessen ein Klassiker ist, werde ich keine Bewertung riskieren, möchte aber festhalten, dass er mich fasziniert hat

Dieses Buch wurde in Deutschland zunächst unter dem Titel „Elea“ veröffentlicht und ist unter diesem Titel auch noch zu finden, wurde aber dann neu übersetzt und von dem Knaur-Verlag unter dem Titel „Die Fremde aus dem Eis: Eine Liebesgeschichte“ neu verlegt.

Nun werde ich also diesen wahren Klassiker der Science-Fiction (den man aber auch als Liebesgeschichte einordnen kann und wohl auch sollte) rezensieren, ein Buch, das jeder gelesen hat – oder gelesen haben sollte – ein Buch, das ich selbst dreimal gelesen habe, in unterschiedlichen Stadien meines Lebens.

Für mich ist dies eine unglaubliche Liebesgeschichte, eine Liebe die die Jahrhunderte durchquert, bei weitem kraftvoller als die des Romeo und der Julia.

Der Plot:

Während einer Polar-Expedition entdecken französische Wissenschaftler etwas ganz Erstaunliches: Sie finden, tief im ewigen Eis verborgen, einen Mann und eine Frau, tiefgefroren, in einen künstlichen Schlaf versetzt und von einer eigenartigen Sphäre aus Gold geschützt.

Es gelingt ihnen,  die Frau zu wecken. Elea, so ist ihr Name, ist von einer unglaublichen Schönheit. Sie erzählt ihnen ihr tragisches Schicksal, erlebt erneut ihre schmerzhaften Erinnerungen, den Verlust ihrer Liebe, des Mannes den sie Jahrtausende hinter sich gelassen hat, Païkan, aber auch das Ende der Welt – das Ende der Welt so wie diese damals war, eine gut strukturierte und moderne Welt.   Weiterlesen

Jeanne-A Debats – La Vieille Anglaise et le continent

Originaltitel: La Vieille Anglaise et le continent

Meine Bewertung: 3/10

Pffff.

Normalerweise „benote“ ich Novellen ja nicht, aber hier kann ich nicht anders. Ich muss auch sagen, wenn dieses Buch länger als 70 Seiten gewesen wäre, so hätte ich nach vier oder fünf aufgegeben…

Die Grundidee ist dabei gut, auch die Aussage, die diese Geschichte verbreiten möchte gefällt mir.

Das Ergebnis ist jedoch weit von dem von der Autorin verfolgten entfernt.

 

Hier erst einmal eine kurze Zusammenfassung der Handlung:

Wir befinden uns in der nahen Zukunft, die Technik des Persönlichkeitstransfers entwickelt sich und ist bereits zu gewissen Bedingungen möglich.

So willigt Ann Kelvin, eine ältere Wissenschaftlerin die an Krebs erkrankt ist einem etwas speziellen Transfer zu um eine letzte Mission zu erfüllen, und das unter der Überwachung von Marc, einem ihrer ehemaligen Studenten der nun ebenfalls Wissenschaftler geworden ist: Ihre Persönlichkeit wird in den Körper eines Wals transferiert. Mit den modernsten Kommunikationstechniken ausgestatten kann sie so die Ozeane durchqueren und Marc und dessen Team darüber informieren, was hier, in der fernen Weite, vor sich geht…


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Douglas Adams – Per Anhalter durch die Galaxis

Originaltitel: The Hitchhiker’s guide to the galaxy

Meine Bewertung: 10/10

Dies ist ein unerreichtes Buch in seiner Kategorie, ein Buch, welches man gelesen haben oder sofort lesen muss, da gibt es keinerlei Entschuldigung (nach Möglichkeit sollte man es in der OV versuchen).

Ach, dieser absolute Nonsens – ich habe seitdem kein Buch gelesen, das dieses Konzept so perfekt beherrscht.

Mein Kommentar zu diesem kleinen etwas anderen Meisterwerk wird ausnahmsweise sehr kurz ausfallen – denn ich werde sonst dazu verführt, wie viele andere schon vor mir, immer mehr lustige Zitate aufzulisten.

 

Der Plot macht keinen Sinn:

Wenige Sekunden vor der endgültigen Zerstörung der Erde (die sich auf der Route einer galaktischen Hyperraum-Expressroute befindet) wird Arthur Dent, ein absolut durchschnittlicher Mann, von seinem Freund Ford Prefect gerettet, der in Wirklichkeit für das berühmte Nachschlagewerk „Per Anhalter durch die Galaxis“ arbeitet.

Und so sind die beiden nun unterwegs durch die Galaxis, zusammen mit Zaphod Beeblebrox, dem flüchtigen Präsident der Regierung des Galaktischen Imperiums, und Trillian (dessen Freundin, deren Bekanntschaft Arthur auf Erde gemacht hatte) und natürlich Marvin, der depressive und paranoide Roboter. Dank dem Unwahrscheinlichkeitsgenerator des Raumschiffes wird ihre Reise einzigartig, unwahrscheinlich einzigartig.

 

Ein sehr nützliches Buch

Durch dieses sehr nützliche Buch werden Sie lernen, die Dichtkunst des Vogonen zu verstehen, die Millisekunden, die Sie noch zu leben haben zu zählen, Sie werden herausfinden mit welchem Trick man fliegen kann und wer die Welt lenkt, Sie werden auch erfahren, welche Dinge auf einer intergalaktischen Reise unverzichtbar sind und vieles andere ….

Vor allem aber ist „Per Anhalter durch die Galaxis“ das einzige Buch, welches die Ultimative Frage des Lebens, des Universums und dem ganzen Rest beantwortet.     Weiterlesen

Gary Shteyngart – Super Sad True Love Story

Originaltitel: Super Sad True Love Story

Meine Bewertung: 5/10

Diese Super Traurige Echte Liebesgeschichte (die auf Deutsch erhältlich ist, der Originaltitel wurde nur beibehalten), welche uns Gary Stheyngart hier vorlegt – und die wohl eher erbärmlich als traurig ist, aber jeder hat seine eigene Definition des Wortes „traurig“ – spielt sich in einer Gesellschaft der nahen Zukunft ab, vielleicht nur wenige Jahre in unserer Zukunft, jedenfalls sehr sehr bald.

Man kann diesen Roman als Zukunftsroman bezeichnen (auch wenn er dann etwas enttäuscht) oder auch als Satire (aber dann ist er nicht subtil genug)*.

Wie dem auch sei fand ich ihn enttäuschend, insbesondere da ich ihn nur gekauft habe, weil er auf dem Radiosender France Info als „großer Coup de cœur “ angepriesen wurde.

Was jedoch stimmt ist, dass es ein unterhaltsames Buch ist und dass, auch wenn die von dem Autor geschaffene Welt ein wenig zu sehr einer Welt gleicht, in der die Reality-TV-Sternchen frei leben, man ganz klar hinter den Kulissen dieser Erzählung einen wirklicher Gedankengang spürt – der aber leider nicht offen gelegt wird, zumindest nicht ausreichend.

Aber beginnen wir mit dem Anfang:

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Douglas Coupland – Spieler Eins: Ein Roman in 5 Stunden

Originaltitel: Player One

Meine Bewertung: 6/10

Spieler Eins’“ ist ei Buch mit einem vielversprechenden Plot:

Es handelt sich hier um einen Zukunftsroman in dem wir parallel eine kleine Gruppe von Menschen verfolgen, die sich durch Zufall zur gleichen Zeit in der Flughafenbar aufhalten. Hier treffen wir eine alleinstehende Mutter an, die ihrem trostlosen Liebesleben vorübergehend entfliehen wollte, einen Pastor der seinen Glauben verloren hat und seine ehemaligen Schäfchen bestohlen hat, eine wunderschöne und autistische blonde Frau, einen geldlosen Barmann der sich nichts mehr wünscht als sein Leben zu verändern.

Sie alle sind hier auf der Durchreise als eine unverständliche Katastrophe über die Welt einbricht und diese direkt vor ihren Augen zerstört.

Wie können sie überleben, aus dieser Bar kommen, eine Art Leben neu aufbauen? Wie können sie ihre Träume in einer untergegangenen Welt verwirklichen?

Wir haben hier also eine Idee und eine Sammlung an Romanfiguren, die unsere Erwartungen steigern. Ich war ungeduldig, deren Geschichten zu erkunden und die allgemeine Handlung zu entdecken.

Und?

Joaaa. Naja.

Das ist ein netter Roman, die Charaktere sind gut beschrieben und der Autor vermag es, sich fast – aber eben nicht ganz – erfolgreich in seine unterschiedlichen Figuren hineinzuversetzen. Der Plot ist einen Hauch abstrakt, aber auch mit einer Prise Realismus angereichert, was dann schon spannend ist.    Weiterlesen