Clarisse Sabard – Les Lettres de Rose

Originaltitel: Les Lettres de Rose

Meine Bewertung: 7/10

Diesen Roman, der noch nicht auf Deutsch erhältlich ist, kann ich eigentlich nur als „sanft“ beschreiben.

Es handelt sich um einen ersten Roman, der durch seinen schon sehr persönlichen – und sanften – Stil überrascht.

Die eigentliche Geschichte ist nicht besonders originelle und scheint sogar momentan ein kleiner Trend zu sein. Die Art und Weise mit der die Autorin das Thema einer überraschenden Erbschaft angeht ist jedoch angenehm und wir folgen ihr gerne auf ihrer Suche nach der Familiengeschichte, die von Dramen geprägt ist die alle auf den Fehler einer einzigen Frau zurückzuführen sind.

 

Der Plot:

Die junge Lola, Ende zwanzig, arbeitet in der Brasserie ihrer Eltern auch wenn sie immer noch davon träumt eines Tages ihren Traum verwirklichen zu können und in einer Bücherei zu arbeiten.

Da sie kurz nach ihrer Geburt adoptiert wurde, weiß Lola nichts von ihren biologischen Eltern als sie eines von einem Notar darüber informiert wird, dass sie ein Haus in dem kleinen Dorf Aubéry geerbt hat.

Als Lola dort ankommt, entdeckt Sie dass ihre Großmutter Rose ihr dieses Haus unter einer Bedingung vererbt hat: Sie muss ihre Familiengeschichte aufdecken.  

Nach einem anfänglichen Zögern lässt Lola sich schließlich mitreißen und erfährt immer mehr über ihre eigene Vergangenheit zu erfahren, die vor langer Zeit mit ihrer Urgroßmutter Louise begonnen hat, einer starken Frau die es geschafft hat sich aus der Armut einer Bäuerin zu befreien zu der sie der Tod ihres Vaters verurteilt hatte, indem sie manche Kompromisse einging. Doch Louise hat große Fehler begangen, die das Leben der zukünftigen Generationen zutiefst beeinflusst haben.

Während Lola ihre Vergangenheit enthüllt lernt sie auch ihren Cousin Vincent kennen. Dieser scheint wenig begeistert darüber, seine Erbschaft mit dieser neuen Kusine teilen zu müssen die aus der Stadt kommt. Lola macht auch die Bekanntschaft des besten Freundes ihres Cousins dem gut aussehenden Jim.

 

Was kann ich dazu sagen?

Dies ist eine sanfte Geschichte, die uns mit einer sanften Schrift erzählt wird.

Ich weiß, das habe ich bereits zu Beginn meines Beitrags erwähnt, aber ich habe nur selten ein Buch in den Händen gehalten, das dieser Definition so entspricht.

Der Leser wird niemals auch nur angestoßen, der Schreibstil ist flüssig und ruhig.

Dieser erste Roman überrascht durch seine schon sehr ausgereifte Schrift, auch wenn man noch einige „junge“ Satzwendungen antrifft. Hätte ich es nicht gewusst, so hätte ich sicher nicht erraten, dass es sich hier um ein erstes Buch handelt.

Was mir besonders gefallen hat, das war eben diese „pastellfarbene“ Tönung des Romans, das entspannt ungemein.

Selbst die Probleme scheinen geringer, und auch die erwähnten Dramen liegen schon so weit in der Vergangenheit zurück, dass sie uns nur noch durch die Erinnerung an die Geschehnisse berühren.

Die erzählte Geschichte selbst ist nicht besonders originelle, aber sie zieht den Leser dennoch mit sich.

Der Roman beinhaltet Zeitsprünge, man folgt auf der einen Seite Lola in der Gegenwart, und auf der anderen Seite ihre Vorfahren in der Vergangenheit.

Bei der Lektüre wollte ich oftmals in der Vergangenheit verweilen, mit Lolas Vorfahren, deren Leben sehr viel spannender war als das der jungen Frau, sicherlich besonders durch die tragischen Ereignisse.

Doch es ist wohl eben dieser Gegensatz der den Charme des Romans ausmacht, denn Lola muss nun erwachen um sich aus ihrem geradlinigen Leben zu befreien, in dem sie niemals mit irgendwelchen dramatischen Momenten konfrontiert wurde, um zu entdecken dass das Leben kann auch Wildwasser verbergen die ihm mehr Geschmack verleihen.

Lola entdeckt was das Leben sein kann, ein Leben voller Risiken, verpasster oder genutzter Gelegenheiten, voller Leidenschaft.

Dies ist ein Roman zu dem ich raten kann und der tatsächlich den Preis, den er erhalten hat, verdient hat (Prix du Livre Romantique). Und Sie wissen ja, was ich generell von Literaturpreisen halte…

C’est un roman que je conseille vivement, et pour une fois le prix reçu (prix du livre romantique) me semble amplement mérité. Et vous savez ce que je pense en général des prix littéraires….

 

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