... elle me croit libraire à Vancouver

Eileen Cook – Aszendent Liebe

 

Originaltitel: Unpredictable

Meine Bewertung: 7/10

Dieser Roman, dessen Titel die fast wörtliche Übersetzung des Originaltitels „Unpredictable“ ist (das ist natürlich ein Witz) ist ein wirklicher netter kleiner Chick-Lit Roman.

Ein Plot, der dem Genre würdig ist:

Sophie, die in einer Bücherei in Vancouver arbeitet, wird nach sechs Jahren gemeinsamen Lebens von Doug verlassen und das obwohl er doch der Mann ihres Lebens ist.

Sie ist fest davon überzeugt: Er hat einen Fehler gemacht als er ging. Es wird ausreichen, ihm vor Augen zu führen wie sehr er sie braucht und er wird es erkennen – er kann ohne sie nicht leben.

Sahra zögert nicht lange und wendet die einfallsreichsten und perfidesten Tricks an: Sie fährt sein geparktes Auto an einen anderen Platz, sie schleicht sich in seinen Wäscheraum ein um ihm einzelne Socken zu stehlen…

Doch bei einem dieser Ausflüge muss sie sich einfach die Wahrheit eingestehen: Doug hat bereits eine neue Freundin, Melanie, der Alptraum einer jeden dreißigjährigen Singlefrau. Melanie sieht gut aus, hat Stil, ist im Besitz einer einladenden Oberweite, beweist einen sicheren Geschmack und ist dazu in der Lage sich auf hohen Absätzen elegant zu bewegen und dabei zu lächeln.  

Was kann sie nun tun? Sophie ist bereit die Flinte ins Korn zu werfen als ihr ein völlig verrückter Gedanke kommt. Melanie glaubt an paranormale Vorkommnisse; Sahra wird sich also als Hellseherin ausgeben um ihre Rivalin mit viel Feingefühl von Doug zu trennen, indem sie ihr nämlich einredet dass er nicht ihre große Liebe ist, eben Ideen die Melanie dazu bringen sollten sich von Doug zu trennen, der dann natürlich wieder zu Sahra zurückkommen wird.

Ein Plan der Machiavelli würdig wäre, einfach und meisterhaft ausgeführt. Der Erfolg scheint sicher.

Doch Sophie ist vielleicht etwas zu erfolgreich… eine angebliche Sitzung mit einer Freundin von Melanie versetzt Sophie in eine sehr unangenehme Situation…

 

Sicher ein witziger Roman ohne „LOL-Effekt“

Damit habe ich wohl alles gesagt!

Aber gut, ich werde versuchen etwas genauer zu sein als diese sieben Worte, das ist dann doch etwas vage.

Der Plot war in diesem Roman dann doch eher nett, da er, für einen Roman dieses Genre, dann doch ausreichend Details beinhaltet, mit vielen Handlungswendungen, auch wenn letztere recht vorhersehbar sind (das ist allerdings ein Teil der Chick-Lit, man kann das Desaster auf einen zukommen sehen, daher macht das wohl nicht viel aus…).

Alles ist hier vorzufinden: Peinlichste Situationen (es ist wirklich erheiternd Sophie dabei zu beobachten wie sie sich darum bemüht den Schaden zu reparieren den der verschüttete Tee auf dem teuren Teppich ihrer Ex-Schwiegermutter verursacht hat), verrückte Ideen, bewundernswerte Bemühungen um den Kopf immer hochzuhalten…

Wir können nur lächeln als die Heldin voller Tatendrang ein Restaurant betritt, selbstsicher, sich ihres Status als Alleinstehende Frau bewusst, um dann in sich selbst zu versinken als ihr Blick auf das schöne Pärchen fällt, das ihr Ex nun mit seiner Freundin bildet.

Die unumgängliche Romanze ist natürlich auf vorhanden, und schlägt auch seltsame Umwege ein. Der diskrete Nick war sehr angenehm wie auch die beste Freundin, Jane, die nicht zu aufdringlich ist oder Sophie mit ihren Ratschlägen bombardiert.

Kurz gesagt: Ein netter Plot. Man sieht die Katastrophen von weitem kommen, man freut sich darüber und dreht die Augen zum Himmel wenn man von den surrealistischen Ideen Sophies liest, hier ist alles was es braucht um den Chick-Lit Leser zu vergnügen.

Der Stil ist einfach, wie es sein muss, die Handlung fließt dahin, man freut sich und entspannt sich.

Der einzige Makel wäre also dieser: Die Soße ist ein wenig zu fade, nur ein kleines wenig, aber ausreichend um uns das Gefühl zu geben, dass hier etwas fehlt. Es ist witzig und lustig, ich habe einen angenehmen Moment verbracht und rate auch zu diesem Buch, das allerdings nie urkomisch wird und ein lautes Lachen hervorruft. Der „LOL-Effekt“ fehlt.

Wir erreichen nie den Gipfel, man hat ständig den Eindruck man könnte noch ein wenig weiter gehen, es fehlt der letzte Schliff.

Dies bleibt dennoch ein sehr guter Chick-Lit Roman, der einem ein Wochenende, einen Abend, einen Nachmittag am Schwimmbad, oder eben jeden anderen Ruhemoment erheitern kann, und ich rate wirklich dazu! Hier werden Sie alles finden, was Sie von einer leichten Lektüre erwarten, die dreißigjährige Single-Frau die dies nicht ganz akzeptiert, Liebe, Träume, Ungeschicklichkeiten…

Stellen Sie es sich einfach kurz vor: Dies ist ihr „Mädchen-Abend“ (ich gehe mal davon aus, dass dieser Genre nicht sooo viel von Männern gelesen wird und entschuldige mich bei den männlichen Lesern die diesen Satz lesen), Sie sind alleine zu Hause, sitzen im Jogging-Anzug ungeschminkt auf dem Sofa, es kommt nichts im Fernsehen, vor Ihnen steht ein Glas Rotwein, ein wenig (ok, sagen wir lieber eine Tafel…) Schokolade – und dieser Roman! Perfekt!

Es gibt also keinen Grund diesen lockeren Roman nicht zu lesen.

 

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