Vilhelm Moberg – Die Auswanderer (Teil 1)

Originaltitel: Utvandrarna

Bewertung: Diese Reihe bewerte ich insgesamt mit einer 10, unabhängig von den einzelnen Bänden

 

In diesem ersten Teil  lernen wir die Familien der zukünftigen Auswanderer kennen sowie auch die Gründe ihrer Reise.

Diese Buch ist ein sehr gekonnter Prolog. Durch die jeweiligen Geschichten lernen wir unsere zukünftigen Freunde kennen, und das vor ihrem grossen Abenteuer, in einem Moment in dem sie noch durch ihre Erziehung, ihr Leben unter dem Joch des schwedischen Königs und der evangelisch-lutherischen Religion, die dieser ihnen vom Klerus aufgezwungen wird geprägt sind. Sie wissen noch nicht was Freiheit ist, sei es nun Rede- oder Gedankenfreiheit.

Diese Männer und Frauen kämpfen sich durch das harte und kalte Leben in der Kirchengemeinde von Ljuder im Smâland. Das Leben ist hier karg und schwer, das eigentliche Überleben nicht gewiss, schreckliche Tragödien treffen die Familen, die Hungersnot droht jeden Moment einzubrechen.

Die Zukunft ist so ungewiss, dass im Jahr 1849 eine kleine Gruppe der Kirchengemeinde von Ljuder beschließen, im Frühjahr 1850 eine gefährliche Reise ins Ungewisse anzutreten. Sie sind alle in dieser Gemeinde geboren, sie kennen nur diese Landschaft, diese Sprache, diese Lebensweise. Dennoch werden sie dieses Abenteuer wagen und die ersten Emigranten ihrer Gemeinde sein.

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Sheila O’Flanagan – If you were me

Originaltitel: If you were me

Meine Bewertung: 7/10

Ich habe dieses Buch und damit diese irländische Autorin mehr durch Zufall am Flughafen entdeckt, bei einer „kaufen Sie ein Buch, das Zweite zum halben Preis“-Aktion.

Dieses Buch, welches in der OF 2015 erschien, war wirklich eine schöne Überraschung und ist mit Sicherheit nicht das letzte Buch, welches ich von Sheila O’Flanagan lese.

Es ist ein Liebesroman, aber weder ein Chick-Lit Buch noch ein Übersensibles rosarotes Werk. Es ist einfach ein gelungenes eher romantisches Buch.

Eine kleine Bemerkung zu der ÜbersetzungEs gibt noch keine Übersetzung in Goethes Sprache, aber diese lässt sicher nicht mehr lange auf sich warten da die Autorin ja immer bekannter wird und einige ihrer Bücher bereits auf Deutsch erhältlich sind (es gibt allerdings auch keine Übersetzung in Molières Sprache und in Frankreich ist die Autorin leider noch gar nicht bekannt). Zum Glück ist das Englisch wirklich leicht verständlich – für die Ungeduldigen.

Der Plot:

Carlotte O’Keffe ist eine richtige Businesswoman, sie ist zuständig für Reorganisationsverfahren und Unternehmensrentabilitätsverbesserungen um Firmen wieder aufzubauen, die in Schwierigkeiten sind. So bereitet si oft Restrukturierungen vor, die auch des Öfteren Arbeitsplatzstreichungen mit sich ziehen. Aber alles in allem ist sie sehr effizient und schafft es fast immer, die Unternehmen zu retten die sich hilfesuchend an ihre Firma gewendet haben.

Ihr Privatleben ist ebenso erfolgreich, denn Carlotta bereitet gerade ihre Hochzeit mit dem perfekten Mann vor, Chris, ein Augenchirurg den sie kennengelernt hat, als sie eine Freundin in die Augenklinik begleitete.  Weiterlesen

Gillian Flynn – Gone Girl: Das perfekte Opfer

Originaltitel: Gone Girl

Meine Bewertung: 6,5/10

Bevor „Gone Girl“ ein Film mit Ben Affleck wurde, war es erst einmal en guter Thriller, etwas anders als was man sonst so liest.

Der Plot ist sehr schlicht und wird eigentlich auch nicht komplizierter … obwohl er viele Wendungen erlebt.

Kleine Zusammenfassung:

Am Morgen ihres fünften Hochzeitstages verschwindet Amy Dunne. Spurlos. Sie hatte noch Crêpes zum Frühstück für ihren Mann Nick vorbereitet – und ist dann im laufe des Vormittages einfach verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.

Als Nick heimkommt, findet er das Haus leer und in einer ungewöhnlichen Unordnung vor.

Er ist am Boden zerstört … oder nicht? Hatte seine scheinbar so perfekte Ehe nicht doch Sprünge?

Tatsächlich richtet sich der Verdacht schnell auf ihn. Die umgeworfenen Möbel wurden offensichtlich in Szene gesetzt, Blutspuren werden gefunden … Jeder Tag bringt neue Ungereimtheiten ans Tageslicht, die der Version des Ehemannes widersprechen und der so bald als einzig möglicher Schuldiger dasteht. Aber ist er denn tatsächlich schuldig … oder hat die Polizei, beeinflusst von den Medien, wichtige Pisten unbeachtet gelassen?  Weiterlesen

Philippa Gregory – Die Schwester der Königin

Originaltitel: The Other Boleyn Girl

Meine Bewertung: 10/10

Ein oder zweimal im Jahr überzeugt mich ein Roman absolut und erscheint mir dann perfekt, ich kann dann also nicht viel sagen und gebe ihm dann gerne eine „10“. Dieser hier gehört sicherlich dazu.

(Mir ist aufgefallen, dass ich diese gute Bewertung besonders bei historischen Romanen gebe; das liegt sicherlich an meiner Bewunderung gegenüber der Kunst geschickt die fiktive Romanhandlung mit dem tatsächlichen und belegten historischen Hergang zu vereinen)

Diesen Roman fand ich wirklich fan-tas-tisch!

Ich hatte schon von ihm gehört aber seine Lektüre immer wieder vor mir hergeschoben, bis er mir dann erneut ans Herz gelegt wurde (danke Sylvie!). Und es hat sich wirklich gelohnt!

Die Schwester der Königin“ taucht uns in die doch sehr eigentümliche Welt des königlichen Hofs im XVIten Jahrhunderts, unter Henri VIII, und ermöglicht es uns einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Henry den VIII, den ich nur durch die vielen Romane kannte, das war für mich dieser dickleibige, ja sogar fette König mit seinem ewig eiternden Bein, welches vor sich hin faulte und schlecht roch, dieser König, der sich seiner Königinnen entledigte wenn es ihm gerade besser passte.

Hier konnte ich ihn also einmal kennenlernen bevor er dieser König mit den vielen Frauen wurde, als er noch jung war. Doch auch ein König altert und verändert sich…

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Michelle Rowen – Ein Anfang mit Biss (Immortality Bites 1)

Titre original: Bitten and Smitten (Immortality Bites, book 1)

Meine Bewertung: 4/10

So, hier halten wir also, leicht wie eine Feder, ein Bit-Lit-Roman* in der Hand, so unglaublich dünn dass wir ihn einfach wegfliegen lassen wollen ; ach, ich sehe schon wie mein Leser die Augen zum Himmel verdreht nachdem er dieses vollkommen misslungene Wortspiel gelesen hat, habe ich recht? Na, dann sind wir ja einer Meinung! Sie haben nämlich genau die Reaktion, die ich gegenüber „Ein Anfang mit Biss“ und dessen Niveau hatte – ein Buch in dem ein Klischee das andere jagt, mit einer Handlung ohne jede Substanz und ohne jedes Interesse, die mithilfe von Szenen ohne jeden Übergang heruntergeleiert wird.

Zunächst aber einmal zur Geschichte selbst, ein Klassiker dieses Genres :

Sarah Dearly, eine junge Frau von achtundzwanzig Jahren, wird eines Abends von ihrem abendlichen Date gebissen und verwandelt sich in einen Vampir. Sie ist also gerade erst Vampir geworden und hat noch nicht begriffen was eigentlich geschehen ist, da wird sie auch schon von Vampirjägern verfolgt, vor denen sie dann von Thierry de Bennicoeur gerettet wird, ein mächtiger Blutsauger von sechshundert Jahren.

Ihr „Macher“ hatte nicht dieses Glück.

In einer vollkommenen Realitätsverleugnung versucht Sarah ihr normales Leben wieder aufzunehmen, was sich natürlich als unmöglich herausstellt und ihr so nur die eine Möglichkeit lässt, sich wieder an Thierry zu wenden damit dieser ihr ein paar Tipps mit auf den neuen Weg gibt. Thierry erklärt sich bereit ihr mit ihrem neuen Leben zu helfen, aber nur unter der Bedingung, dass sie ihm dabei hilft, seines zu beenden, denn nach sechs Jahrhunderten ist er des Lebens überdrüssig geworden.  Weiterlesen

Catherine Cusset – Confessions d’une radine

Originaltitel: Confessions d’une radine

Meine Bewertung: 5/10

Dieses kleine Büchlein (knapp 140 Seiten) – welches noch nicht auf Deutsch erhältlich ist – schwankt zwischen der leicht beunruhigenden Autobiografie einer geizigen Frau und einem humoristische Werk über den Alltag eines Geizhalses.

Der Titel – wörtlich übersetzt „Beichte eines Geizkragens“ – ist perfekt gewählt: es handelt sich tatsächlich um eine wirkliche « Beichte », im wortwörtlichsten Sinne (Geständnis, Bekenntnis einer Schuld): Catherine offenbart sich, sie gesteht.

Und darin geht sie sehr weit! Sie vertraut uns einfach alles an, bis hin zu ihren persönlichsten Gedanken. Teilweise weiß man nicht, ob man lachen oder sich ernsthaft Sorgen machen soll.

Die Geschichte

Nun, es gibt sie nicht wirklich.

Dieser Mini-Roman baut sich um Kapitel zu den verschiedensten Themen auf, wie zum Beispiel „Schnäppchen“ oder „Business, Luxus und Sinnlichkeit“ auf.  Auch wenn wir im ersten Kapitel einiges über die Kindheit unserer Pfennigfuchserin erfahren, so gibt es keinen klaren Leitfaden der uns durch ihr Leben führt. Es ist also unnötig, irgendeine Entwicklung zu erhoffen, mit eventuell einem krönenden Ende.  Weiterlesen

Valérie Trierweiler – Merci pour ce moment

Originaltitel: Merci pour ce moment

Meine Bewertung: Da es sich um eine Biografie handelt, gebe ich selbstverständlich keine Bewertung ab

Dieses Buch ist erstaunlicherweise nicht auf Deutsch erhältlich (aber dafür auf Englisch).

Alle reden von „Merci pour le moment“. Jeder hat seine Meinung, sei es nun dass „sie hätte das nicht machen sollen“ oder „sie hat das genau richtig gemacht hat“, kurz, jeder hat seine eigene Antwort auf die Frage ob es sich hier um einen Racheakt handelt oder ob es der Autorin nur um die Information ging. Alle geben ihre Meinung auf die eine oder andere Weise kund.

Und da wurde ich dann sehr neugierig – was sagt sie denn nun wirklich? Handelt es sich in diesen Zeilen nur um eine Ansammlung von schäbigen Verleumdungen oder macht Valerie Trierweiler es so wie hunderttausend andere Personen auch, und erzählt uns nur ihre Geschichte?

Also dann, einfach mal ohne zu urteilen „ob sie das nun richtig gemacht hat“, hier meine Meinung zu dieser kleinen Autobiografie, die nur einige Jahre, sogar nur einige Monate aus dem Leben einer Frau betrifft die, wie sie sagt, mit diesem Kapitel ihres Lebens abschließen und einfach „Ihre Seite“ zeigen wollte.

Ich brauche wohl nicht zu erklären, worum es in diesem Buch geht. Das weiß jeder. Valérie Trierweiler, die „First Lebensgefährtin“ Frankreichs, die auf sehr ungalante Art und Weise aus dem Elysée-Palast entfernt wurde, und das kurz nach der Veröffentlichung der Affaire des Staatschefs mit einer Schauspielerin – der „Scooter-Affaire“, dem „Gayetgate“. Weiterlesen

Jennifer Rardin – Ein Vampir ist nicht genug (Jaz Parks 2)

Originaltitel: Once bitten, Twice shy 

Meine Bewertung: 3,5/10

Dieser zweite Band der Jaz Parks-Reihe ist ebenso enttäuschend wie der erste.

Es stimmt allerdings, dass diesmal der Plot nicht ganz so zusammenhanglos und ein wenig besser aufgebaut ist: Jaz und ihr Team, das heißt Vayl, Cole, Kassandra und Bergman, müssen eine äußerst hochentwickelte Rüstung wiederfinden, die Bergman entwickelt hat, welche aber von einem mächtigen, chinesischen Vampir entwendet wurde. Diese Rüstung verbindet sich mit dem Körper des Trägers und macht diesen so fast unbesiegbar; die Aufgabe kann also nur kompliziert ausfallen.

Vor allem da diese Angelegenheit weit über einen simplen Diebstahl hinausgeht: Der Dieb der Rüstung hat mächtige Verbündete und wenn Jaz ihn nicht stoppt kann dies alles einen Weltkrieg auslösen.

Parallel muss Jaz auch noch dämonische Kreaturen bekämpfen, die Reavers, welche die Seelen der Toten aufsaugen.

Wenn diese Handlung sich tatsächlich leichter verfolgen lässt als im ersten Buch, so bleibt „Ein Vampir ist nicht genug“ dennoch eine seichte Kopie der guten Urban Fantasy Bücher, oder auch der Bit-Lit* Werke (die Grenze ist hier sehr dünn). Weiterlesen

Tracy Chevalier – Zwei bemerkenswerte Frauen

Originaltitel: Remarkable Creatures

Meine Bewertung: 7/10

Also, dieses Buch wollte ich eigentlich nicht lesen, ich hatte sogar nie von ihm gehört. Mein 7jähriger Sohn hat es mir dann zu meinem Geburtstag geschenkt, voller Erwartung ….. ich habe also da Schlimmste erwartet, aber es lag ihm so viel daran, dass ich es sofort lese …. Nun, das war eine wirklich gute Überraschung!!

„Zwei bemerkenswerte Frauen“ ist ein quasi-historisches, fast biographisches Buch über das Leben der Mary Anning, die berühmte Entdeckerin von Fossilien wie die des Ichthyosaurier oder des Plesiosaurier, welches wie ein Roman gestaltet wurde.

Damals, zu Beginn des 19ten Jahrhunderts, wurden die Frauen nicht im Geringsten anerkannt, sie hatten keinerlei Bedeutung und waren nur da um Kinder zu gebären oder ihre Ehemänner zu stärken.

In der kleinen Stadt Lyme Regis lebt die junge Mary Anning, die aus einer sehr armen Familie stammt. Gemeinsam mit ihrem Vater, einem Tischler, und ihrem Bruder sucht Mary verschiedenste Fossilien um diese an Touristen zu verkaufen. Sie wächst so in mit dieser etwas eigenartigen Tätigkeit auf und entwickelt schon in jungem Alter einen Instinkt, ein „Auge“, welches es ihr ermöglicht unvergleichliche Fossilien zu finden. Weiterlesen

Joy Fielding – Im Koma

Originaltitel Joy: Still Life

Meine Bewertung: 9/10

Sie sind auf der Suche nach einem wirklich guten Thriller? Mit „Im Koma“ haben sie ihn gefunden.

Der Plot ist äußerst einfach:

Casey Marshall, um die dreißig und in ihrem Leben läuft alles perfekt: Sie hat ihr eigenes Blumendekorationsunternehmen eröffnet welches gleich zu Beginn boomt und ist mit dem brillianten, gut aussehenden Anwalt Warren glücklich verheiratet. Ihr Leben ist angenehm, zwischen ihren netten Freunden und Angehörigen, und mit Warren denken sie nun über ein Kind nah. Kurz, ein Leben wie im Märchenbuh.

Doch alles hat ein plötzliches Ende als Casey von einem Auto überfahren wird und im Koma im Krankenhaus ankommt.

Sie kommt langsam wieder zu Bewusstsein, zumindest erwacht ein kleiner Teil ihres Bewusstseins, nur um sich gefangen im eigenen Körper wiederzufinden. Unfähig zu sehen, sich zu bewegen, zu kommunizieren, Casey kann nur hören – und was sie hört lässt sie erschaudern!

Während sie so hilflos in ihrem Bett daliegt, unbeweglich, kommen und gehen ihre Freunde und Familienmitglieder, doch schon bald vergessen sie dabei ihre Anwesenheit. Sie können ja auch nicht wissen, dass Casey sie hört.

Und so erkennt sie, dass ihre Freunde nicht unbedingt diejenigen sind, die sie dachte. Vor allem aber entdeckt sie, dass ihr Unfall gar kein Unfall war, sondern ein Mordversuch!

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