Eden Lit

Sire Cedric – Avec tes yeux

Originaltitel: Avec tes yeux (noch nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung: 7/10

Ein Roman der es ganz offen ansagt: Er gehört dem Genre „Horror“ an – und das tut auch mal gut.

Würde dieses Buch von einem anderen Autoren wie zum Beispiel Sebastian Fitzek stammen, tja, dann würde es unter den „Thrillern“ laufen, aber Sire Cedric ist hier anders. Er steht dazu. Der Genre ist nicht tot!

Der Roman selbst ist eher gelungen. Sire Cedric hätte noch weiter gehen können, aber „Avec tes yeux“ (was so viel bedeutet wie „Durch deine Augen“) kann einen erschaudern lassen und das ist es was wir erwarten. Hier wollen wir Angst haben und nicht unbedingt das Ende kennen (auch wenn dieses eher gelungen ist).

Der Weg ist das Ziel, könnte man etwas unangebrachter Weise sagen.

 

Der Plot:

Thomas hat schreckliche Alpträume – Träume die ihn auch tagsüber jederzeit heimsuchen können und die an Visionen erinnern, fürchterliche Visionen. Er scheint sich in der Haut eines Monsters mit menschlichem Gesicht yu befinden der eine junge Frau foltert bevor er sie auf schrecklichste Weise tötet.

Handelt es sich um Halluzinationen oder ist es die Realität?

Der Besuch bei einem Hypnosetherapeuten verschlimmert die Situation und macht aus Thomas’ Leben eine Hölle.   Weiterlesen

Nele Neuhaus – Im Wald

 

Originaltitel: Im Wald

Meine Bewertung: 7/10

Mit “Im Wald”  bestätigt Nele Neuhaus dass sie eine konstante Autorin ist. Ja, dies ist schon die achte Mordakte in der das Duo Pia Kirchhoff – nun Sander – und Oliver von Bodenstein ermitteln. Dieser Roman schenkt uns wieder einmal eine angenehme Lektüre, auch wenn wir nicht vom Sofa fallen. Er liest sich leicht und ist auch spannend.

Eine Besonderheit in diesem Buch ist Oliver von Bodenstein, der persönlich von diesem Fall berührt wird und dessen Neutralität und Ruhe auf eine harte Probe gestellt werden. Eine schlechte Kindheitserinnerung kann auch den ruhigsten Polizisten zum Wanken bringen.

 

Der Plot:

Auf einem kleinen Campingplatz, auf den die Touristen erst im Sommer zurückkehren werden, erschüttert eine Explosion die Nacht bevor ein Feuer in wenigen Minuten einen Campingwagen in Schutt und Asche verwandelt.

In den verkohlten Ruinen wird eine Leiche entdeckt. Ein Mann. Es war kein Unfall, die Explosion wurde ausgelöst und das Opfer eingeschlossen.

Während die Polizisten mit ihren Ermittlungen beginnen sorgt ein neuer Mord für Aufregung: Eine alte Dame, die auch noch im Sterben lag, wurde in ihrem Altersheim erdrosselt. Der Täter muss ihre Gewohnheiten genau gekannt haben – und vor allem muss er es sehr eilig gehabt haben die Frau sterben zu sehen. Welches Wissen hat sie mit ins Grab genommen? Warum gerade jetzt? Welches Geheimnis verbirgt sich hier und scheint von einem ganzen Dorf wissentlich ignoriert zu werden?   Weiterlesen

Luca D’Andrea – Der Tod so kalt

Originaltitel: La sostanza del male

Meine Bewertung: 8,5/10

Ein wirklich gelungener erster Roman. Eine Entdeckung mit einem bereits ausgeprägten persönlichen Stil.

Der Tod so kalt ist ein Buch das sich zwischen dem Kriminalroman und dem Thriller bewegt, gewürzt mit einem persönlichen Drama das allem seine eigene Farbe verleiht, und das alles in der Kälte eines kleinen Dorfes in Südtirol.

Das sagt Ihnen jetzt nicht sehr viel…

Der Plot :

Auf den ersten Blick kann dieses Buch nur bedingt interessant wirken: Ein Reporter, Jeremiah Salinger den jeder nur mit seinem Nachnamen anspricht, seine Frau und seine Tochter wollen eine Auszeit in dem Geburtsdorf seiner Ehefrau verbringen. Hier scheint alles so idyllisch – die Berge, ein atemberaubendes Panorama, die so typischen Einwohner und ihre Härte, all dies zieht Salinger an der sich auf den ersten Blick in dieses kleine Stück Paradies verliebt. Natürlich hat dieses Dorf auch seine eigene Geschichte, seine Dramen wie dieses schreckliche Massaker das vor dreißig Jahren alle erschütterte und von dem keiner sprechen will… aber heute leben hier nur harte Männer und Frauen ein einfaches Leben das voller alltäglicher Abenteuer steckt.

Salinger und dessen Partner beschließen, eine Serie von Reportagen über diese Helden des Alltags zu drehen doch ein furchtbares Drama wird das Leben des Reporters völlig aus der Bahn werfen. Wenn er auch körperlich unversehrt hieraus hervorgeht, so ist er psychologisch nicht mehr derselbe.

Um zu vergessen und weiter zu leben beginnt er sich für das dreißig Jahre Alte Massaker zu interessieren von dem er gehört hat, doch er ahnt nicht was er hiermit wecken wird. Das Biest, das in den verschneiten Bergen schlummert, ist vielleicht nicht tot und kann noch weitere Opfer schlagen.

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Fantasy Eden Lit

Sarah J. Maas – A Court of Mist and Fury

Originaltitel: A Court of Mist and Fury (noch nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung : 10/10

 

Nach Dornen und Rosen  habe ich ein wenig gezögert bevor ich den zweiten Band der Reihe “Das Reich der Sieben Höfe”  geöffnet habe.

Wie konnte dieser mich ebenso mitreißen? Unmöglich.

Das dachte ich. Und doch ist dieser Band noch besser, spannender, unglaublicher, in jedem Detail.

Perfekt.

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Agatha Raisin and the Quiche of Death

M.C. Beaton – Agatha Raisin und der tote Richter

Originaltitel: Agatha Raisin and the Quiche of Death

Meine Bewertung: 6/10

Dies ist wieder eins dieser Bücher: Rein literarisch gesehen oder was auch den Plot betrifft, so ist man nur wenig beeindruckt, doch es hat dieses „gewisse Etwas“ durch das man den Roman dann doch gerne liest und sich schon auf den nächsten Band freut.

Es handelt sich hier natürlich um ein absolut subjektives Gefühl! Ich hätte sicher nur ein 5 oder 5,5/10 gegeben, doch dieser halbe Punkt ist ganz klar für den Lesespaß der mich regelrecht überrascht hat.

Denn wenn dieser erste Fall von „Agatha Raisin“ auch sehr lustig ist, so ist er weder spannend, noch beunruhigend noch in irgendeiner Weise mysteriös. Nichts davon. Auch die Umgebung entspricht einem „déjà lu“, man hat das alles schon einmal gelesen. Die Heldin ist eher unsympathisch, die Anspielungen auf Agatha Christie gewollt offensichtlich.

Dennoch habe ich sofort mit der Lektüre des zweiten Bandes begonnen…

 

Der Plot:

Agatha Raisin ist eine Mittfünfzigerin die gerade ihr PR-Unternehmen veräußert hat um sich ihren Traum zu erfüllen: In einem kleinen Cottage in den Cotswolds zu leben!

Doch nach dem aufregenden Londonder-Leben, den täglichen beruflichen Herausforderungen, und mit einer natürlichen Autorität gesegnet steht Agatha nun vor einer neuen Herausforderung: Sich an das beschauliche, ruhige Leben auf dem Land au gewöhnen, wo sie als „neu Zugezogene“ betrachtet wird…. Hier muss sie sich einleben – und sie möchte anerkannt werden, sie möchte „Jemand“ in dem kleinen Dorf Carsely werden.   Weiterlesen

Bernard Minier – Wolfsbeute

Originaltitel: N’éteins pas la lumière

Meine Bewertung: 6/10

Wolfsbeute” ist ein Roman, den ich eher enttäuschend fand, vielleicht auch weil meine Erwartungen nach dem bedrückenden „Schwarzer Schmetterling“ (dem ersten Roman des Autoren) einfach zu hoch waren, vielleicht aber auch wegen der sehr großen Ähnlichkeit der ersten Romanhälfte mit dem sehr gelungenen „Die Flügel, mein Engel, zerreiß’ ich dir“ von Karine Giebel (ich werde kurz darauf zurück kommen). Jedenfalls erschien mir insgesamt ein wenig fade.

Dennoch bleibt dieser Thriller gut geschrieben und jene, die Giebel nicht gelesen habe, werden ihn sicher klar beeindruckender finden.

 

Der Plot:

Christine Steinmeyer, die in Toulouse eine Radiosendung moderiert, bereitet sich auf ihre erste Weihnachten bei den Eltern ihres Verlobten vor, als sie den Brief einer Frau erhält, die ihren Selbstmord ankündigt. Diese Nachricht scheint versehentlich in ihrem Briefkasten gelandet zu sein doch sie bemüht sich dennoch schnell den wirklichen Adressat zu finden, leider erfolglos. Schließlich ist der Druck des ersten Treffens mit ihren zukünftigen Schwiegereltern zu groß und sie beendet ihre Recherchen, die sowieso aussichtslos scheinen.

Am nächsten Tag jedoch beschuldigt sie ein Hörer live in ihrer Sendung, dass sie eine Frau habe sterben zu lassen…. und das ist nur der Beginn:  Christine erhält Drohungen, seltsame Vorfälle häufen sich, wie zum Beispiel ihr Hund der verschwindet um dann verletzt in einer Mülltonne wieder aufzutauchen.  Langsam bricht Christines gesamte Existenz zusammen, denn sie vermag es nicht die Identität des Stalkers zu ermitteln oder sich gegen ihn zu verteidigen. Zudem glaubt ihr natürlich niemand. Weiterlesen

Michael Connelly – The Crossing

Titre original : The Crossing (noch nicht auf Deutsch erhältlich*)

Mon appréciation : 7/10

« The Crossing » ist ein Roman der « Harry Bosch »- Reihe, einer der emblematischen Romanfiguren des Autoren. Wir stoßen in diesem Buch aber auch auf Mickey Haller, eine weitere Romanfigur Connellys, der auch mein persönlicher Lieblings-Romanheld des Schriftstellers ist.

Dieser Roman ist sehr angenehm zu lesen, er ist vielleicht weniger tiefgründig als die anderen Bücher dieser Reihe, weniger dunkel sogar, doch seine Flüssigkeit erlaubt es uns wirklich gut und gerne einem nun pensionnierten Harry Bosch zu folgen der hier zum ersten mal eine unüberschreitbare Grenze übertritt, die Grenze zur finsteren Seite: Er arbeitet für einen Anwalt der Verteidigung, seinen Halbbruder Mickey Haller.

 

Der Plot:

Harry Bosch bemüht sich, das Beste aus seiner aufgezwungenen Berentung zu machen, aber er ist nicht mehr er selbst. Vielleicht lässt er sich auch dadurch von seinem Halbbruder überzeugen, einen Blick in eine Akte zu werfen, die einem Klienten des Anwalts gehört den dieser für tatsächlich unschuldig hält.

Dieser Klient ist ein Mann mit Vorstrafen, der sich aber in den letzten zehn Jahren nichts hat zu Schulden kommen lassen, er lebt ruhig mit seiner Familie, Frau und Kindern.

Doch nun wurde seine DNA auf und auch in dem Körper einer Frau gefunden, die einem schrecklichen Mord zum Opfer gefallen ist, sie wurde auf brutalste Weise zu Tode geschlagen.   Weiterlesen

Karen Chance – Reap the Wind (Band 7)

Originaltitel: Reap the Wind (Cassie Palmer, book 7) – noch nicht auf Deutsch erhältlich*

Meine Bewertung: 4/10

Dieser siebte Band der „Cassie Palmer“-Reihe hat mich nicht überzeugt. Nach dem vorherigen, schon sehr enttäuschenden, Buch kommen wir auch hier kaum mehr voran und das generelle Chaos breitet sich exponentiell aus.

 

Ich werde versuchen, den Plot zusammen zu fassen:

Das ist natürlich nicht so einfach, wie Sie sich schon denken können. Cassie muss Pritkin unbedingt retten und um ihn von dem Spruch zu erlösen der über ihn gelegt wurde muss sie nun in der Zeit zurückreisen um seine Seele rechtzeitig aufzufangen, die Jahre und Jahrhunderte zurückgleitet. Und sie muss sich beeilen denn wenn die Seele durch Pritkins Leben gereist ist, wird dieser für immer verloren sein.

Der Rest des Buchs besteht aus hysterischen Kampfszenen, verwunderten, panischen, erschrockenen, hinterhältigen oder bösen (usw.) Charakteren, unverständlichen und unzusammenhängenden Zeitreisen und einem großen, generellen Durcheinander.

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Arlette Cousture – Elise

Originaltitel: Elise (Die Töchter des Caleb, Band 3)

Meine Bewertung: 5/10

Dieser letzte Band der Trilogie hat mich nicht wirklich überzeugt. Er war nicht schlecht, sicher nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass die Seele, die die ersten beiden Bücher getragen hat, hier nicht vorzufinden war.

Man hatte mir schon gesagt, dass „Elise“ nicht auf der Höhe der beiden erste Bücher sei aber ich dachte nicht, dass der Unterschied so spürbar sein würde.

 

Der Plot

folgt dem Beispiel der Vorgänger, denn wir begleiten hier nun Elise, die Tochter der Blanche.

Doch schon zu Beginn fällt eine Art Bruch auf. Da wo „Blanche“ (Band 2) sanft an „Emilie“ (Band 1) anschloss, den Faden also wieder so aufgriff, dass wir die zentralen Figuren, die wir schon kannten wieder antrafen, so ist der Übergang bei „Elise“ sehr viel abrupter.   Weiterlesen

Eden Lit

Olivier Arnaubec – 2023, Le Mur

Originaltitel: 2023, Le Mur

Meine Bewertung: 6,5/10

„Le Mur“, was soviel bedeutet wie „die Mauer“, ist ein erster Roman, ein Zukunftsroman, der in mir gemischte Gefühle ausgelöst hat. Die Idee hat mich überzeugt, und auch die Verwirklichung, die recht atypisch ist, hat mir gefallen, doch ich denke, dass der Autor etwas zu „mutig“ war und hier einen zu „polemischen“ Roman verfasst hat, wodurch der Leser dieses Buch mit einem spürbaren Unwohlsein liest. Ich werde darauf zurückkommen.

Der Plot:

Es gibt hier einen doppelten Plot, beim dem die beiden Geschichten niemals richtig aufeinandertreffen.

Auf der einen Seite verfolgen wir Maître Gaëtan Suchet in Nordfrankreich, und das im Jahr 2090. Gaëtan ist Kautionsanwalt am Strafgericht, einem Gericht in de das Urteil von einer Maschine ausgesprochen wird. Seine Rolle besteht darin, den Verurteilten zu beruhigen wenn das Urteil von dem Vorsitzenden des Gerichts ausgesprochen wurde.

Doch an einem Tag, der wie jeder andere beginnt, geht die Maschine kaputt….

Durch eine ungünstige Verbindung von Zufällen wird Gaëtan nun in eine Sache mit hineingerissen, die ihn völlig überfordert und ihn dazu zwingt, die Mauer zu durchqueren um nach Südfrankreich vorzudringen, in das islamische Frankreich…   Weiterlesen