Zoë Barnes

Zoë Barnes – Ooops! Wie konnte mir denn das passieren?

Originaltitel: Bouncing back

Meine Bewertung: 3,5

Zoë Barnes Bücher sind das, was man heute Chick-Lit nennt. Wenn man einen ihrer Romane aufschlägt ist man sicher, dass man jetzt eine seicht/leichte und lustige Geschichte vor sich hat.

In dieser Hoffnung auf Leichtigkeit habe ich also „Ooops! Wie konnte mir denn das passieren?“ gekauft:

Die Heldin, Cally, verliert ihren Job. Als sie heimkommt hofft sie natürlich von den tröstenden Armen ihres Mannes empfangen zu werden, doch entdeckt stattdessen, dass er sie betrügt. Sie hat also wirklich das große Los gezogen: Innerhalb weniger Stunden ist sie arbeitslos, verliert ihren Ehemann und zieht in das Gästezimmer ihrer Eltern…

Hier verbringt sie ein paar Wochen in tiefer Depression, fängt sich dann aber wieder, zieht in eine Wohngemeinschaft mit einem exzentrischen Freund und macht sich auf die Suche nach einem neuen Job. Dafür besetzt sie erst einmal verschiedene „Ausbildungsarbeiten“ und lernt so auch die Freuden einer „Dame Pipi“ in einem mexikanischen Restaurant kennen. Schließlich wird sie als Auszubildende in einem Zoo eingestellt.

Der Plot ist leicht, nicht sehr glaubhaft und größtenteils heiter.

Größtenteils …..  

Nur habe ich einen großen Fehler begangen: Ich habe dieses Buch in der französischen Version gekauft (Verlag „Pocket“, Übersetzung von Laura Contartese). Zu der deutschen Übersetzung kann ich mich nicht äußern, aber die Französische ist hier … nunja …. sagen wir ganz einfach mal „nicht gut“ ….

Natürlich ist das jetzt nicht das erste mal, dass ich ein Chick-Lit Roman auf Französisch lese, ich lese diese Art Buch eigentlich sogar öfter auf Französisch als Englisch da es meistens Impulsivkäufe im Supermarkt sind und keine wirklichen Lesewünsche. Ich sage mir dann beim Vorbeigehen, hey, das sieht ja nett aus, das lese ich heute Abend und lache dann ein bisschen. Wie man eben im Fernsehen Zappt und bei einer „Friends“-Episode hängenbleibt.

Das alles um zu sagen dass ich eigentlich mit der Handlung und dem „Zoë Barnes“-Touch einen fröhlichen Moment hätte verbringen sollen.

Aber leider habe ich schon auf Seite drei begonnen zu überprüfen ob es sich hier wirklich um ein Buch von der Autorin von „Schwupps ! » handelt. Ja, tut es. Das ist schon komisch, denn bis dahin habe ich nicht einmal auch nur gelächelt.

Ich bin dann gleich auf Internet (dafür haben wir das ja!) um die ersten Seiten in der Originalversion durchzublättern und muss dann klar zugeben: Die Übersetzung ist wohl die …. bleiben wir nett … übelste die ich seit langem gelesen habe.

Der Humor und Schwung des Schreibstils sind vollkommen untergegangen. Bleibt also nur noch die reine Geschichte, die mit neutraler, sogar weichlicher Stimme wiedergegeben wir, eine Geschichte, die, wie ich schon erwähnte, grundsätzlich nicht glaubhaft und ohne Interesse ist.

Meine Note betrifft also nur die oben genannte Ausgabe, aber das ist nun mal die, die ich in den Händen hatte, Pech. Ich finde sogar mein 3,5 noch wirklich nett, und damit erkenne ich die Schwierigkeit an, die eine Übersetzung von einem Zoë Barnes Buch darstellen kann.

Achtung, ich werfe hier der Übersetzerin nicht vor, das Buch vollkommen verdorben zu haben. Ich denke einfach, der Verleger hätte vielleicht einen Übersetzer auswählen sollen, der den Chick-Lit-Humor hat und diesen auch zu übersetzen versteht. Ich bin mir absolut sicher, dass Laura Contartese eine andere Art Buch mit ihrem kurzen und direkten Stil sehr gut übersetzen kann, der aber ganz offensichtlich fantasielos ist. Vielleicht hätte man ihr auch einfach mehr Zeit lassen können um das Nötigste zu retten? Denn man sollte hier nicht vergessen, dass das ein undankbarer Job ist, der Übersetzer wird gedrängt, muss den Stil des Originals in eine andere, sehr unterschiedliche Sprache übersetzen und eine perfekte französische Version innerhalb einer knapp befristeten Zeit liefern, das ist wirklich nicht einfach und wird nicht anerkannt. Der Name der Übersetzer steht ja nicht einmal auf dem Cover.

Ist da seine Entschuldigung? Nein, aber eine eventuelle Erklärung. Hoffe ich.

Um das mal zusammenzufassen, statt durch dieses Buch ein bisschen Lachen zu können musste ich mich mit einer wirklich seichten Handlung zufriedengeben der es an jedem Schwung fehlte, den die Autorin gewöhnlich gibt. Ich war wirklich erleichtert, als ich es endlich schließen konnte.

 

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