René Barjavel – Die Fremde aus dem Eis

Originaltitel: La nuit des temps

Meine Meinung: Da dies unterdessen ein Klassiker ist, werde ich keine Bewertung riskieren, möchte aber festhalten, dass er mich fasziniert hat

Dieses Buch wurde in Deutschland zunächst unter dem Titel „Elea“ veröffentlicht und ist unter diesem Titel auch noch zu finden, wurde aber dann neu übersetzt und von dem Knaur-Verlag unter dem Titel „Die Fremde aus dem Eis: Eine Liebesgeschichte“ neu verlegt.

Nun werde ich also diesen wahren Klassiker der Science-Fiction (den man aber auch als Liebesgeschichte einordnen kann und wohl auch sollte) rezensieren, ein Buch, das jeder gelesen hat – oder gelesen haben sollte – ein Buch, das ich selbst dreimal gelesen habe, in unterschiedlichen Stadien meines Lebens.

Für mich ist dies eine unglaubliche Liebesgeschichte, eine Liebe die die Jahrhunderte durchquert, bei weitem kraftvoller als die des Romeo und der Julia.

Der Plot:

Während einer Polar-Expedition entdecken französische Wissenschaftler etwas ganz Erstaunliches: Sie finden, tief im ewigen Eis verborgen, einen Mann und eine Frau, tiefgefroren, in einen künstlichen Schlaf versetzt und von einer eigenartigen Sphäre aus Gold geschützt.

Es gelingt ihnen,  die Frau zu wecken. Elea, so ist ihr Name, ist von einer unglaublichen Schönheit. Sie erzählt ihnen ihr tragisches Schicksal, erlebt erneut ihre schmerzhaften Erinnerungen, den Verlust ihrer Liebe, des Mannes den sie Jahrtausende hinter sich gelassen hat, Païkan, aber auch das Ende der Welt – das Ende der Welt so wie diese damals war, eine gut strukturierte und moderne Welt.   Weiterlesen

Clarisse Sabard – Les Lettres de Rose

Originaltitel: Les Lettres de Rose

Meine Bewertung: 7/10

Diesen Roman, der noch nicht auf Deutsch erhältlich ist, kann ich eigentlich nur als „sanft“ beschreiben.

Es handelt sich um einen ersten Roman, der durch seinen schon sehr persönlichen – und sanften – Stil überrascht.

Die eigentliche Geschichte ist nicht besonders originelle und scheint sogar momentan ein kleiner Trend zu sein. Die Art und Weise mit der die Autorin das Thema einer überraschenden Erbschaft angeht ist jedoch angenehm und wir folgen ihr gerne auf ihrer Suche nach der Familiengeschichte, die von Dramen geprägt ist die alle auf den Fehler einer einzigen Frau zurückzuführen sind.

 

Der Plot:

Die junge Lola, Ende zwanzig, arbeitet in der Brasserie ihrer Eltern auch wenn sie immer noch davon träumt eines Tages ihren Traum verwirklichen zu können und in einer Bücherei zu arbeiten.

Da sie kurz nach ihrer Geburt adoptiert wurde, weiß Lola nichts von ihren biologischen Eltern als sie eines von einem Notar darüber informiert wird, dass sie ein Haus in dem kleinen Dorf Aubéry geerbt hat.

Als Lola dort ankommt, entdeckt Sie dass ihre Großmutter Rose ihr dieses Haus unter einer Bedingung vererbt hat: Sie muss ihre Familiengeschichte aufdecken.   Weiterlesen

S. A. Wolfe – Fearsome

Originaltitel: Fearsome

Meine Bewertung: 4/10

Dieser Roman (der noch nicht auf Deutsch erhältlich ist) wird leider den durch das Cover aufgebauten Erwartungen nicht gerecht.

Der Plot

Jessica Channing ist eine junge, zwanzigjährige Frau von extremer Intelligenz, ihre schulische Laufbahn wie auch ihr Studium haben ihr schnell eine gute Position in einem New Yorker Unternehmen verschafft, wo sie nun Computerprogramme erstellt und korrigiert. Sie lebt mit zwei weiteren jungen Frauen in einer Wohngemeinschaft. Ihre Mitbewohnerinnen haben allerdings schon das nötige Alter erreicht, um abends auszugehen (der Alkoholkonsum ist in Amerika erst ab 21 erlaubt). Da fehlen Jess noch einige Monate und sie ist sie somit immer noch die hübsche Computerfanatikerin die zu jung ist um Spaß zu haben. Man kann es sich also leicht vorstellen, dieses junge Mädchen, das noch nie einen wirklichen Freund hatte und auch noch nicht zur „Frau“ wurde.

Der Anruf eines Notars wird ihre kleine Welt durcheinanderbringen: Ihre Tante Virginie, die in Hera lebte, einer kleinen Stadt ungefähr zwei Stunden von New York entfernt, ist gestorben und sie ist ihre Erbin.

Überrascht, da sie praktisch keinerlei Erinnerungen an diese Tante hat die seit ihrer frühen Kindheit nicht mehr gesehen hat, fährt Jess nach Hera wo sie nun Eigentümerin eines großen Hauses ist. Ein Haus in dieser kleinen, angenehmen Stadt, in der scheinbar alle Bewohner wissen, wer sie ist! Denn ihre Tante „Ginnie“ hat sie immer aus der Ferne verfolgt und war sehr stolz auf ihre Nichte.

Doch Hera ist nicht nur ein kleines Städtchen, nein, hier findet man noch viele andere Dinge – zum Beispiel zwei wirklich gut aussehende Brüder…   Weiterlesen

Pascal Marmet – Si tu savais…

Originaltitel: Si tu savais… (noch nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung: 7/10

Ein kleiner, sanfter Roman, zärtlich beinahe. Ein Buch, das mit seinen 175 Seiten mehr eine Novelle gleicht, welches einem einen delikaten Geschmack auf der Zunge hinterlässt – nein eher einen delikaten Duft, der noch ein paar Momente in der Luft hängt nachdem man die letzte Seite gewendet hat.

 

Der Plot:

Die eher simple Handlung führt uns in einen Bereich, den wir nicht wirklich kennen (zumindest der Standard-Mensch nicht): Die Arbeit der „Nasen“, jene Menschen, die die Düfte der Parfüms entwerfen die wir in unserem Badezimmer wiederfinden.

Doch „Si tu savais…“ ist vor allem auch eine Liebesgeschichte, die eines Mannes für den nur die Arbeit zählt und einer jungen Kassiererin ohne Zukunft.

Dies ist auch die Geschichte einer jungen, zerbrechlichen und schüchternen Frau, deren außergewöhnliches Talent sie nach Grasse, Stadt der Parfüme, führt, wo sie sich selbst entdecken wird uns sich der Welt öffnet.   Weiterlesen

Katarina Mazetti – Der Kerl vom Land

 

Originaltitel: Grabben i graven bredvid

Meine Bewertung: 6,5/10

Nett.

Eine nette, sentimentale Geschichte, die wohl etwas tiefgründiger ist als die klassische « Liebesgeschichte ».

„Er Kerl vom Land“ ist ein angenehmer Roman, der sich leicht in ein, zwei Tagen liest. Eine Liebesgeschichte, die sich zwischen zwei Menschen entwickelt die alles andere trennt und die es nicht schaffen, einen Weg zueinander zu finden.

Der Plot

Desirée ist eine junge Dreißigjährige, die ihren Mann in durch einen Unfall verloren hat. Sie arbeitet als Bibliothekarin und geht oft an das Grab ihres verstorbenen Ehemannes, weniger aus Traurigkeit als aus Unverständnis. Sie setzt sich dann auf eine Bank uns starrt den simplen, von dem Verstorbenen selbst ausgewählten Grabstein an.

Hier begegnet sie des Öfteren Benny, der das Grab seiner Eltern mit Blumen schmückt. Ein übertrieben dekoriertes Grab, mit einem Gedenkstein, Figuren und allem möglichen Firlefanz.

Benny ist Landwirt und hat gerade seine Mutter verloren. Seit diese verstorben ist, muss er sich alleine um seinen Hof kümmert, was sehr schwer ist und der Haushalt leidet darunter. Keinerlei Wärme mehr, kein Leben, keine sauberen Betttücher. Er arbeitet den ganzen Tag und merkt langsam, dass er jetzt, mit sechsunddreißig, nicht mehr den Erfolg hatte wie früher, und dass er nun der Hinterwäldler vom Land ist, der die Frauen nicht mehr anzieht.

Desirée und Benny wären sich niemals im alltäglichen Leben begegnet, denn sie haben gar nichts gemeinsam. Wo Benny lieber Sport im Fernsehen schaut während seine Frau ihm ein nettes Abendessen vorbereitet, da vertieft sich Desirée lieber in ein Buch und diskutiert die letzte Operninszenierung.   Weiterlesen

Sheila O’Flanagan – If you were me

Originaltitel: If you were me

Meine Bewertung: 7/10

Ich habe dieses Buch und damit diese irländische Autorin mehr durch Zufall am Flughafen entdeckt, bei einer „kaufen Sie ein Buch, das Zweite zum halben Preis“-Aktion.

Dieses Buch, welches in der OF 2015 erschien, war wirklich eine schöne Überraschung und ist mit Sicherheit nicht das letzte Buch, welches ich von Sheila O’Flanagan lese.

Es ist ein Liebesroman, aber weder ein Chick-Lit Buch noch ein Übersensibles rosarotes Werk. Es ist einfach ein gelungenes eher romantisches Buch.

Eine kleine Bemerkung zu der ÜbersetzungEs gibt noch keine Übersetzung in Goethes Sprache, aber diese lässt sicher nicht mehr lange auf sich warten da die Autorin ja immer bekannter wird und einige ihrer Bücher bereits auf Deutsch erhältlich sind (es gibt allerdings auch keine Übersetzung in Molières Sprache und in Frankreich ist die Autorin leider noch gar nicht bekannt). Zum Glück ist das Englisch wirklich leicht verständlich – für die Ungeduldigen.

Der Plot:

Carlotte O’Keffe ist eine richtige Businesswoman, sie ist zuständig für Reorganisationsverfahren und Unternehmensrentabilitätsverbesserungen um Firmen wieder aufzubauen, die in Schwierigkeiten sind. So bereitet si oft Restrukturierungen vor, die auch des Öfteren Arbeitsplatzstreichungen mit sich ziehen. Aber alles in allem ist sie sehr effizient und schafft es fast immer, die Unternehmen zu retten die sich hilfesuchend an ihre Firma gewendet haben.

Ihr Privatleben ist ebenso erfolgreich, denn Carlotta bereitet gerade ihre Hochzeit mit dem perfekten Mann vor, Chris, ein Augenchirurg den sie kennengelernt hat, als sie eine Freundin in die Augenklinik begleitete.  Weiterlesen

Jane Austen – Stolz und Vorurteil

Originaltitel: Pride and prejudice

Bewertung: Zeitlos

Wenn ich nun schon dabei bin, „Klassiker“ zu kommentieren, dann möchte ich nun meinen Lieblingsroman von Jane Austen vorstellen: Stolz und Vorurteil (Pride and prejudice in der OV).

Dieses am Anfang des XVIIIème Jahrhunderts veröffentlichte Buch hatte einen enormen Erfolg – und hat ihn noch heute. Und das obwohl es sich um das Leben einer jungen Frau zu einer Zeit handelt, in der das oberste Ziel im Leben der Frau war gut zu heiraten…

Die genaue und anmutige Schreibweise Jane Austens sowie ihre perfekte Schilderung der Gefühls- und Gedankengänge von Elisabeth, der Romanheldin machen aus diesem Buch einen fesselnden und zeitlosen Roman. Denn dieselben Gedanken beschäftigen uns noch heute, dieselben Gefühle lassen uns im Alltag erbeben.

Nein, die Gefühle und Gedanken haben sich nicht verändert. Und sowohl der Stolz als auch die Vorurteile halten uns noch heute, wie schon im XVIIIème Jahrhundert, in unserem eigenen Käfig gefangen.

Der Stolz hält uns davon ab, den ersten Schritt zu tun, unsere Selbstgefälligkeit hält uns davon ab über unsere Nase hinaus zu sehen, die Vorurteile, so leicht zu fassen, hindern uns daran den Dingen auf den Grund zu gehen und bilden schnell ein fast unbezwingbares Hindernis. Weiterlesen