Emma Garcia – Liebe auf den ersten Klick

Originaltitel: Never Google Heartbreak

Meine Bewertung: 8/10

Dieser Chick-Lit Roman war eine sehr nette Überraschung. Ein weiterer Roman von dem ich durch Darias „minute littéraire“ (wörtlich: Minute der Literatur) im Radio (France Bleu Azur) gehört habe (ich hoffe man bewundert hier meine subtile und diskrete Werbung).

Auch wenn mir der Plot doch sehr vorhersehbar erschien, so ist das bei dieser Art Literatur ja nicht weiter schlimm.

Denn ich muss schon sagen, dieser Roman ist sehr absehbar in seiner Entwicklung, aber er ist dann doch gut durchdacht und etwas besser vorbereitet als das durchschnittliche Chick-Lit Buch. Die Handlung ist clever eingefädelt und geht auch da weiter, wo andere einfach aufhören.

Ich kann nun auch jeden Leser beruhigen, für diesen Roman brauchen sie ihre Neuronen nicht im geringsten anstrengen. Es ist ein perfektes Buch für einen Nachmittag am Schwimmbad oder am Strand, oder auch für ein lockeres Wochenende.

 

Der Plot ist nicht gerade originell

Vivienne Summer lebt nun seit fünf Jahren mit Rob zusammen und nachdem sie schon dreimal den Hochzeitstermin festgelegt haben wurde dieser erneut vertagt. Schon wieder wird die Zeremonie nicht stattfinden – und schlimmer noch Rob möchte „eine Pause“ machen.

Vivienne, fest davon überzeugt, dass es sich hier auch nur wieder um einen einfachen Aufschub handelt – schließlich IST Rob der Mann ihres Lebens – zieht aus und in eine kleine Wohnung damit ihr Ex-Verlobter/zukünftiger Verlobter und Ex-zukünftiger-Ehemann/zukünftiger Ehemann erkennt, dass er nicht ohne sie leben kann.

Natürlich, sie haben es erraten, ist das absolut gar nicht was passiert, denn Rob erscheint auf der Hochzeit von einem befreundeten Paar am Arm einer wunderschönen und eleganten Frau. Vivenne ist am Boden zerstört. Damit kann sie es unmöglich aufnehmen!

Aber sie ist fest entschlossen, Rob wieder zu erobern. Egal wie. 

Doch jedesmal wenn Vivienne sich bemüht ruhig und würdevoll zu bleiben verliert sie natürlich kurz darauf jede Kontrolle und liefert uns so einige wirklich denkwürdige Auftritte.

Zum Glück steht ihr ihr bester Freund Max bei, ein junger Maler den sie aus der Schulzeit kennt. Er ist immer für sie da, hört ihr zu und bringt sie zum lachen. Und es dauert nicht lange bevor sie ihren Freund anders anschaut und ihn sich als mehr als nur einen einfachen Freund vorstellt ….

Zum Glück taucht Rob jetzt wieder auf …

Zu diesem zentralen Plot kommen noch ein paar lustige Anekdoten mit Vivienne auf ihrer Arbeit und der Einrichtung einer Internetseite für „Gebrochene Herzen“, eine Webseite auf die alle Betroffenen ihre Geschichten und Erfahrungen austauschen können.

Das Ergebnis ist ein wirklich sehr netter Roman.

 

Ein lebendiger, amüsanter und auch bewegender Roman

Vor allem handelt es sich hier um einen witzigen Roman. Emma Garcia schafft es, jede Szene wirklich geschickt einzufädeln, so dass der Leser (oder wohl eher die Leserin, denke ich jetzt mal) die Katastrophe schon von weitem sieht ohne sie verhindern zu können, sie lässt uns jede Situation so erleben, dass wir das alles Vivienne nicht einmal vorwerfen sondern einfach nur mit ihr unter der Peinlichkeit des von ihr selbst provozierten Desasters leiden.

Es ist auch ein ziemlich lebhaftes Buch, denn dieser Roman begnügt sich nicht damit uns einfach die Handlung abzuspulen sondern geht etwas weiter, er ist etwas „tiefgründiger“ (wenn man das jetzt so sagen kann) als ein klassischer Chick-Lit Roman (also, alles ist relativ, es handelt sich hier um einen lockeren Ferien- und Strandroman und sicherlich nicht um Victor Hugo!). Er ist ziemlich belegt, die Szenen sind überarbeitet, die Charaktere haben etwas mehr Relief als üblich.

Wenn das Gesamtergebnis auch sehr vorhersehbar bleibt, helfen einige Details dem Roman etwas mehr Farbe zu geben

Ich denke, dass es wohl dieser Hauch an Arbeit, den die Autorin mehr investiert hat ist, der mich überzeugt hat, eine so gute Note zu geben.

Nur das Ende ist etwas zu schnell und äußerst einfach.

Wenn sie die Chick-Llit mögen, dann haben sie hier einen wirklich netten Roman des Genre. Bitte lesen sie über das erste Kapitel hinaus – man hat da nämlich den Eindruck, dass die Autorin (oder auch die Übersetzerin) etwas Zeit zum „Warmschreiben“ brauchte bevor sie ihren Rhythmus fand.

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