Vanessa Diffenbaugh – Die verborgene Sprache der Blumen

OriginaltitelThe language of Flowers

Meine Bewertung: 9/10

Ein « COUP DE CŒUR* »! Ich hatte dieses Buch vollkommen unterschätzt und es hat lange in meinem Regal verweilen müssen ehe ich es öffnete!

Aber da muss man mich einfach verstehen: Dieses Titelbild, ganz in Pastell, dann der Titel und die Beschreibung auf dem Cover, ich sagte mir nur, oje, das ist nichts für mich, aber es war nun mal eines der zu lesenden Bücher.

Dann habe ich es aufgeschlagen … und schon auf der ersten Seite wusste ich, dass ich es verschlingen würde! Die Geschichte ist traurig, aber der Schreibstil locker und fröhlich.

Der Plot:

Victoria Jones ist gerade achtzehn Jahre alt geworden. Sie ist eine Waise, zumindest auf dem Papier, denn ihre Mutter hat sie nach ihrer Geburt verlassen. Sie ist in Waisenhäusern aufgewachsen und ihr oftmals schlechter Charakter, ihre Ausfälligkeiten, ihre extremes Misstrauen, ihre Wutanfälle, all dies hat dazu beigetragen, dass sie nie adoptiert werden konnte. So hat Victoria nie etwas anderes erlebt als staatliche Institutionen, in welchen sie ihren harten und lieblosen Alltag mit anderen schwierigen Kindern geteilt hat.

Mit Achtzehn verlässt sie die letzte Institution ohne jegliches Bedauern; sie wird nun als mündig betrachtet, muss von nun an für sich selbst und hat nur drei Monate um eine Arbeit zu finden. Weiterlesen

Jane Austen – Stolz und Vorurteil

Originaltitel: Pride and prejudice

Bewertung: Zeitlos

Wenn ich nun schon dabei bin, „Klassiker“ zu kommentieren, dann möchte ich nun meinen Lieblingsroman von Jane Austen vorstellen: Stolz und Vorurteil (Pride and prejudice in der OV).

Dieses am Anfang des XVIIIème Jahrhunderts veröffentlichte Buch hatte einen enormen Erfolg – und hat ihn noch heute. Und das obwohl es sich um das Leben einer jungen Frau zu einer Zeit handelt, in der das oberste Ziel im Leben der Frau war gut zu heiraten…

Die genaue und anmutige Schreibweise Jane Austens sowie ihre perfekte Schilderung der Gefühls- und Gedankengänge von Elisabeth, der Romanheldin machen aus diesem Buch einen fesselnden und zeitlosen Roman. Denn dieselben Gedanken beschäftigen uns noch heute, dieselben Gefühle lassen uns im Alltag erbeben.

Nein, die Gefühle und Gedanken haben sich nicht verändert. Und sowohl der Stolz als auch die Vorurteile halten uns noch heute, wie schon im XVIIIème Jahrhundert, in unserem eigenen Käfig gefangen.

Der Stolz hält uns davon ab, den ersten Schritt zu tun, unsere Selbstgefälligkeit hält uns davon ab über unsere Nase hinaus zu sehen, die Vorurteile, so leicht zu fassen, hindern uns daran den Dingen auf den Grund zu gehen und bilden schnell ein fast unbezwingbares Hindernis. Weiterlesen

Agnès Olive – La mort naturelle

“La mort naturelle” ist (noch) nicht auf Deutsch erhältlich

Originaltitel: La mort naturelle

Meine Bewertung: 3/10

Hinter dem etwas morbiden Titel (wörtlich: „Der natürliche Tod“) verbirgt sich eine Liebesgeschichte, die Erzählung einer Begegnung, die Begegnung zwischen Marie und Philippe.

Marie ist eine Frau die gerne Männer verführt, und die solche bevorzugt, die etwas Außergewöhnliches haben. Philippe passt also gar nicht in ihr Beuteschema und dennoch ist er ohne Zweifel der Mann ihres Lebens. Das einzige Problem ist, dass er Claires Ehemann ist, ihre beste Freundin. Und dennoch können Marie und Philippe sich nicht aus dem Weg gehen, ihre Liebe ist zu stark. Und wie es sich gehört, wird ein tragisches Ereignis die Handlung noch ein wenig salzen…

Ohne wirklich originell zu sein hätte dieses Buch uns eine schöne Handlung um den Ehebruch liefern können. Doch diese wird durch einen vollkommen unpassenden Schreibstil von Grund auf verdorben. Das Buch gleicht mehr der genauen Transkription einer mündlichen Schilderung, die von einem jungen Erwachsenen erzählt wird, ohne die jugendliche Umgangssprache. Die Grammatik der Schrift entspricht der eines mündlichen Gesprächs und insgesamt ist der Stil sehr einfach.

Weiterlesen

Frédéric Lenoir – Das Orakel der Heilerin

Originaltitel: L’oracle della Luna

Meine Bewertung: 7/10

Dieses Buch – das ich erst einmal in die Rubrik „Allgemeine Literatur“ eingeteilt habe, und nicht in die der „historischen Romane“, da ich denke dass seine Essenz selbst weniger die Welt des XVIten Jahrhunderts ist, als der innere Werdegang des jungen Romanhelden – der sehr mysteriös ist, ein bisschen wie der Originaltitel (den ich sehr gelungen finde).

In diesem Roman verfolgen wir Giovanni, einen jungen Bauernsohn, dessen Leben in dem Moment vollkommen durcheinandergebracht wird, in dem er den Elenas kreuzt: Eine Gruppe Adeliger aus Venedig durchqueren das Dorf in dem Giovanni mit seinen Eltern und seinem Bruder lebt, und unter ihnen befindet sich auch Elena, ein junges, unglaublich schönes Mädchen in das er sich auf den ersten Blick unsterblich verliebt. Doch handelt es sich um die Tochter des Dogen, und jeder Traum einer gemeinsamen Zukunft ist daher reine Utopie. Als Giovanni dennoch versucht sich ihr zu nähern, wird er öffentlich gegeißelt! Und Elena verschwindet mit ihrem Hofstaat um nach Venedig zurückzukehren.

Weiterlesen

Carlos Ruiz ZAFON – L’ombre du vent 

Carlos Ruiz ZAFON – Der Schatten des Windes

Orignaltitel: La sombra del vento

Bewertung: 7,5 / 10

Die Handlung dieses Romans ist einfach faszinierend! Gut aufgebaut, gut wiedergegeben – „Der Schatten des Windes“ ist ein „must read“.

Dennoch, nachdem ich die sehr begeisterten Kommentare gelesen habe – die mich im Übrigen zum Kauf des Buches bewegt haben – muss ich doch zugeben, dass mir bei „Der Schatten des Windes“ trotz seines unglaublich intelligent durchdachten Plot irgendetwas gefehlt hat was mich vollkommen überzeugt hätte.

Weiterlesen