Carlos Ruiz ZAFON – L’ombre du vent 

Carlos Ruiz ZAFON – Der Schatten des Windes

Orignaltitel: La sombra del vento

Bewertung: 7,5 / 10

Die Handlung dieses Romans ist einfach faszinierend! Gut aufgebaut, gut wiedergegeben – „Der Schatten des Windes“ ist ein „must read“.

Dennoch, nachdem ich die sehr begeisterten Kommentare gelesen habe – die mich im Übrigen zum Kauf des Buches bewegt haben – muss ich doch zugeben, dass mir bei „Der Schatten des Windes“ trotz seines unglaublich intelligent durchdachten Plot irgendetwas gefehlt hat was mich vollkommen überzeugt hätte.

Der Plot:

Schon alleine wegen dem Plot müssen Sie unbedingt dieses Buch lesen. Diese Geschichte wurde von einem Buchliebhaber geschrieben, jemandem, der sich in seine Romanfiguren nicht nur hineinversetzt sondern der sich deren Leben zu eigen macht und der daher zu Recht sagt, dass ein jeder seine Seele in einen Roman legt ; jeder erkennt sich hier wieder. Eine sehr fantasiereiche Handlung mit lebhaften Schattenspielen.

Wir schreiben das Jahr 1945 und befinden uns in Barcelona. Daniel Sempere ist zehn Jahre alt als sein Vater, ein Buchhändler, ihn zu einem geheimnisvollen Ort führt, den nur wenig Auserwählte kennen: Den Friedhof der Vergessenen Bücher. Und hier bietet man Daniel nun an ein Buch auszuwählen, eines unter den tausenden von Werken, verloren inmitten von tausenden von Regalen, eines, welches dann das Seine sein wird. Daniel lässt sich von dem Bücherlabyrinth verschlingen und wählt schließlich einen Roman aus, der sein Leben verändern wird: „Der Schatten des Windes“ von Juliàn Carax.

Daniel verbringt die Nacht damit die Seiten des Romans förmlich zu verschlingen und ist so fasziniert von diesem Werk, dass er sich auf die Suche nach weiteren Büchern des Autors macht. Und so erkennt er schnell, dass dieser Autor nur sehr beschränkt erfolgreich war, dass er nur wenige Werke geschrieben hat und dass sein Name beinahe in Vergessenheit versunken ist. Was noch seltsamer ist, das ist dass alle Exemplare von Carax Büchern die noch existieren von einer geheimnisvollen Gestalt gesucht werden, die sich scheinbar zum Ziel gesetzt hat das gesamte Werk des Juliàn Carax zu verbrennen.

Daniel wächst zu einem jungen Mann heran, verliebt sich zum ersten Mal und entdeckt die Härte des wirklichen Lebens, aber das Geheimnis des Juliàn Carax und dessen Romane vergisst er dabei nie. Ohne dass er davon besessen ist verfolgt ihn der Schatten des Autors und dessen Werke – bis schließlich seine Suche nach den Romanen doch sein eigenes Leben beeinflusst.

Diese Jagd nach Juliàn Carax begleitet Daniel über die Jahre und wird ihn in unvorhersehbar seltsame Ereignisses miteinbeziehen.
Auf der französischen Ausgabe ist ein Satz zu lesen, der das sehr gut beschreibt indem er sagt es handle sich um eine „Erzählung … in der die Geheimnisse sich wie bei einer Matrjoschka ineinanderfügen“ – denn jede Entdeckung führt unweigerlich zu einem neuen Rätsel.

Möchten sie meine Meinung hören?

Es ist ein fesselnder Roman, man kann ihn unmöglich aus der Hand legen. Der Schreibstil ist wunderbar und geschmeidig, man stößt auf regelrechte Perlen. Es ist ein kleines literarisches Meisterwerk.

Trotzdem, aber das ist jetzt absolut persönlich, trotzdem hat mich dieses Buch nicht vollkommen mitgerissen. Ich hatte ein eigenartiges Gefühl, das Gefühl dass da einfach zu viele Worte waren. Das ist nun wirklich seltsam, oder? Vor allem da ich vollkommen unfähig wäre etwas aus den Seiten herauszukürzen wenn man mich dazu auffordern würde, jeder Satz, jede Silbe, alles ist unabdingbar für das Gesamtwerk. Und, wie ich schon sagte, der Stil ist wunderschön.

Ich hatte, denke ich, das Gefühl als erzähle mir jemand eine packende Geschichte und würde einfach … zu langsam sprechen. Man möchte den Erzähler dann fast darum bitten etwas schneller zu reden ohne aber auch nur ein Wort zu ändern oder zu überspringen.

Ich möchte noch einmal wiederholen, dass das jetzt absolut subjektiv ist. Ich sehe schon, in Hinblick auf die anderen Kommentare, dass die meisten nichts in dieser Art gespürt haben. Mir hat etwas Schwung gefehlt, obwohl die Spannung beständig war. Das ist jetzt widersprüchlich, aber wahr.

Jedenfalls kann ich nur sehr zu diesem Roman raten, so können Sie dann selbst das Puzzle zusammenlegen um das Geheimnis des Schattens zu lüften.

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