Jussi Adler-Olsen – Schändung

Originaltitel: Fasandreæberne

Meine Bewertung: 8/10

Dieser zweite Fall des « Sonderdezernat Q » ist wirklich eine einzige Lesefreude.

Wieder führt uns Jussi Adler-Olsen in eine Akte ein, die geschickt eine Kriminalgeschichte mit einem Thriller mischt womit er fast einen eigenen Stil erschafft. Das ganze wird schön düster gehalten und  am Rande von einer kaum merklichen Gesellschaftsstudie begleitet um schliesslich mit  einer Prise schwarzem Humor aufgepeppt zu werden.

Denn ja, die Atmosphäre dieses Romans ist wirklich düster.

Der Pluspunkt dieser zweiten Akte des Sonderdezernat Q ist, dass sie eben ganz anders als die erste ist und uns so einen „neuen“ Roman bietet – wobei die allgemeine Farbe identisch bleibt und natürlich auch das atypische Duo Carl Mørck / Assad.

Der Plot:

Im Kellergeschoss des Kommisariats gerät dem Sonderdezernat Q, welches damit beauftragt ist nicht gelöste Fälle neu aufzurollen, durch Zufall an eine Akte die eigentlich nicht ihren Platz hier hat, was natürlich Assad und Mørck neugierig genug macht um die Akte aufzuschlagen – und wir wissen ja wie schwer es Carl Mørck fällt, die Untersuchungen neuer Fälle zu beginnen, denn wenn es nach ihm ginge so würde er den Tag mit den Füssen auf dem vollgepackten Schreibtisch verbringen ohne auch nur ein Papier anzusehen.

Es handelt sich bei dieser akte in Wirklichkeit um einen archivierten Fall ; der Schuldige sitzt seine Strafe ab, zu der er nach dem gewalttätigen Mord eines Bruders und dessen Schwester verurteilt wurde. Wie konnte also diese Akte auf Mørcks Schreibtisch landen, wenn sie denn gelöst war?   Weiterlesen

Pascal Marmet – Tiré à quatre épingles

Titre original: Tiré à quatre épingles

Meine Bewertung: 6,5/10

 

Dieser nette Roman, der noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde, stammt von einem in Nizza ansässigen Autor den ich aufgrund seines Schreibstils immer wieder gerne lese.

Es handelt sich hier sicher nicht um einen Krimi den ich gierig verschlungen hätte, aber es ist ein gelungener Roman und das eben auch durch die Feder des Autors, der seine Büchern jetzt immer mehr prägt und sie klar als die seinen erkennen lässt.

Der Stil „Marmet“, das sind kleine, kurze Sätze, die nie zu lang oder sogar unendlich sind wie man das bei anderen Schriftstellern erlebt. Pascal Marmet schreibt in fast knappen Sätzen, mit sorgsam ausgewählten Worten die seine Liebe zu den Satzwendungen und Ausdrucksweisen zeigen.

Der Stil „Marmet“, das ist auch seine Liebe zu den Romanfigurn, die oft naiv sind und eigentlich immer im Laufe des Buches wachsen und an Komplexität gewinnen. Weiterlesen

Pierre Borromée – L’Hermine était pourpre

 

Originaltitel: L’Hermine était pourpre

Meine Bewertung: 7,5/10

 

Dieses Buch, dessen Titel man wörtlich mit « Der Hermelin* war purpurn » übersetzen könnte, ist ein sehr gelungener « Justiz- » Kriminalroman, der mit Talent verfasst wurde.

Der Plot :

Der schrecklich entstellte Leichnam einer Frau wird in deren Wohnung aufgefunden. Es handelt sich um Juliette Robin, der Frau eines Rechtsanwalts. Die Untersuchung ist äußerst sensibel, da es sich um die Ehefrau eines Mitglieds der Anwaltskammer handelt und diese somit eng mit der Justiz und dem Gerichtswesen zusammenhängt.

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Franck Thilliez – Fractures

Originaltitel: Fractures

Bewertung: 3/10

Dieser Roman von Franck Thilliez wurde noch nicht in die deutsche Sprache übersetzt (sollte diese Information nicht mehr aktuell sein, wenn Sie diese Zeilen lesen, wäre ich Ihnen dankbar mir eine kleine Nachricht zu senden damit ich das korrigieren kann)

Der Plot:

Alice Dehaene macht in Lille eine Psychotherapie mit Luc Graham, die nun ihrem Ende naht.

Doch nun, da sie endlich wieder zu einem normalen Leben zurückfinden kann und auch will scheinen schreckliche Ereignisse sie – wieder – in den Wahnsinn zu treiben.

Sie findet ein Foto von Dorothee, ihrer vor zehn Jahren verstorbenen Zwillingsschwester – doch dieses Bild ist keine sechs Monate alt! Wie kann es möglich sein, dass ihre Schwester noch immer lebt ohne dass sie etwas davon weiß, und das über einen so langen Zeitraum?

Ihr Vater wird überfallen, ein nackter Mann an einer Bushaltestelle aufgefunden…

Das klingt vielversprechend, nicht wahr?

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Jussi ADLER-OLSEN – Erbarmen

Jussi Adler-Olsen – Erbarmen

Orignaltitel: Kvinden i buret

Bewertung:  8,5 / 10

Mit «Erbarmen» halten Sie einen exzellenten und geschickt aufgebauten Krimi in der Hand (einen Krimi, der sich im Laufe des letzten Drittels sogar in einen Thriller verwandelt), der die alten aber immer noch bewährten und äußerst wirksamen Techniken: Ein etwas atypischer Polizist mit schwerer Vergangenheit, eine leicht politisch angehauchte Intrige, interne Dienstabteilungsschwierigkeiten, eine schreckliche Bedrohung, eine zu den Akten gelegte Angelegenheit, die jedoch nie geklärt wurde, verschwundene Indizien ….

Der Plot ist vielleicht nicht bahnbrechend, und der Verdacht schwenkt rasch in die richtige Richtung, aber der Aufbau des Romans ist gekonnt, jedes Kapitel endet mit einem Spannungsmoment – der einem dann Lust gibt, weiterzulesen, und das bis zum Ende!

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