Mark Zellweger – Double Jeu

Originaltitel: Double Jeu

Meine Bewertung: 4,5/10

Was diesen (noch nicht auf Deutsch erhältlichen) Roman angeht, so befinde ich mich hier im Gegenstrom, denn die Mehrheit der Kritiker ist sehr positiv eingestellt während ich persönlich nicht von diesem Band aus der Reihe „Réseau Ambassadeur“ (was soviel bedeutet wie „Das Botschafter Netzwerk“) überzeugt war.

Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich mit eben diesem Band begonnen habe; nun wurde diese Reihe als eine Reihe vorgestellt in der die Romane recht unabhängig voneinander sind, mit unabhängigen Plots,  in der man diese also sowohl in der Reihenfolge als anders lesen könne.

Wenn dies theoretisch stimmt, so muss ich sagen dass die Verfassung und Einleitung dazu führen, dass es einfach nur anstrengend wird diesen dritten Band zu lesen wenn man die ersten beiden Bücher nicht kennt, mit all den Kenntnissen die der Leser dann doch haben sollte und den (zu?) häufigen Erinnerungen an Geschehnisse aus den vorhergehenden Bänden.

Doch dies wäre nicht so schlimm und akzeptabel. Leider hatte ich noch andere Schwierigkeiten…

Der Plot:

Der Roman beginnt mit mehreren Plots, die alle zunächst völlig unabhängig voneinander sind. Rebellen erheben sich in Afrika, Schädelmissbildungen häufen sich im Kongo, Rebeccas Vater verschwindet und alleine „The Sword“, welches von Mark Walpen gebildet wurde, scheint dazu in der Lage hier einzugreifen ohne den Frieden zu gefährden und dabei eine Lösung für weitere Zwischenfälle zu finden die in so politisch heiklen Gegenden vorfallen wie in Syrien.

Das Problem ist, dass die unterschiedlichen Handlungsstränge fast ungeschickt eingeleitet werden; sobald man endlich begreift um was es geht springt die Handlung zu einer weiteren, ohne erkennbaren Zusammenhang, ohne dass wir Zeit hatten uns in der ersten Handlung zurechtzufinden, was recht verwirrend ist da alle Plots ziemlich komplex sind, schon allein durch ihre internationale Implikationen. Daher ist es hier nötig, sich ein wenig zu sehr zu konzentrieren um bei einer entspannten Lektüre relaxen zu können. Was, da werden Sie mir rechtgeben, etwas widersprüchlich ist.

 

Meine Meinung:

Ich hatte mich auf diesen Roman gefreut, denn nach seiner Vorstellung dachte ich an eine Lektüre, die Aktion und in Romanform angebotene Informationen über die geopolitische Lage mischt, ich hoffte also auf eine spannende Kombination au Thriller und semi-politische Reise, ich hoffte in Atem gehalten zu werden.

Doch leider wurde ich schon auf den ersten Seiten überflutet.

Überflutet von zu vielen Informationen, die zu kalt geliefert wurden, zu viele Erinnerungen an die vorhergehenden Bände und ihre Romanfiguren. Ja, sogar zu viele Dialoge (die ich normalerweise sehr gerne habe, da sie eine Erzählung lebhaft auflockern können).

Dies ist kein Roman, den man ohne eine solide Basis der internationalen Konflikte liest. Ansonsten muss man sich schon sehr bemühen, um der Handlung zu folgen, worunter der Lesespaß dann leidet.

Ich persönlich interessiere mich für diese Dinge ohne jedoch über eine genauere Kenntnis zu verfügen und so wurden meine Erwartungen ein wenig enttäuscht.

Auf den ersten hundert Seiten wird die Handlung aufgebaut, und dieser Aufbau ist sehr langwierig und ermüdend. Hundert Seiten! Der Plot, die Geschichte und ihre Erzählung werden zu mühsam eingeleitet.

Die Romanfiguren sind jedoch gelungen.

Natürlich wird auch das Privatleben der zentralen Figuren, insbesondere von Mark Walpen, wichtig, und dieser Held ist tatsächlich Charismatisch und beeindruckend.

Die Charaktere werden gut beschrieben und es wird einfach, sie sich vorzustellen. Leider jedoch wird es heikler wenn man mit diesem dritten Band beginnt, denn wir haben einfach schon zu viel verpasst und es fehlt uns an Informationen zu zweitrangigen Charakteren, die hier erwähnt werden und es wird schnell schwer den einen und anderen locker zu folgen.

Eine Diskussion kann zwischen bis zu einem halben Dutzend Romanfiguren stattfinden, die miteinander sich miteinander besprechen oder verhandeln; dadurch ist der Leser etwas überfordert, da er sich bemühen muss, die einen von den anderen zu trennen. Mir ist dies nicht gelungen.

Das ist sehr bedauerlich.

Ein weiterer Pluspunkt, der leider auch die Achillessehne des Romans wird, das sind die Dialoge. Der Roman besteht zu einem großen Teil daraus, was die Erzählung zunächst sehr lebendig macht.

Leider wird es jedoch zu viel, denn diese Dialoge und Diskussionen dienen dazu, den Plot aufzubauen, was bedeutet dass eine schon komplexe Geschichte von Romanfiguren beschrieben wird, von denen es zu viele gibt und die wir nicht wirklich kennen (die wir aber kennen sollten), und das macht es wirklich nicht einfach…. Zu verstehen worum es geht wenn man einem Dialog zwischen Menschen lauscht, die wir gleichzeitig zu verstehen suchen…

Eins ist daher sicher: Ich hätte mit dem ersten Band beginnen sollen, „L’Envol des Faucons“.

Ich habe mir sicher diese Reihe verdorben, denn ich habe nun keine Lust mehr das erste Buch zu lesen.

Daher hier mein Rat: Wenn Sie, wie ich, diesen Roman gerne lesen möchten, dann entscheiden Sie sich eher für „L’Envol des Faucons“. Und sagen Sie mir dann, was Sie davon gedacht haben!

 

 

 

 

 

 

 

 

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