Robin Cook – Die Hand des Bösen

 

Originaltitel: Foreign Body

Meine Bewertung: 5,5/10

In « Die Hand des Bösen » (« Foreign Body » en VO), begleitet Robin Cook uns in die wunderbare Welt des Medizin-Tourismus.

Ich bin ja ein großer Fan dieses Meisters des medizinischen Thrillers – muss aber leider sagen, dass dieser Roman wohl einer der weniger gelungenen ist, auch wenn das Thema sehr verlockend klingt.

Der Plot:

Die junge Jennifer Hernandez bereitet sich auf ihren ersten Tag als Assistenzärtin in der chirurgischen Abteilung eines Krankenhauses in Los Angeles vor und ist, wie üblich, zu früh. Um sich die Zeit zu vertreiben schaltet sie das Radio an um die Nachrichten zu hören – und so erfährt sie aus dem Munde einer Journalistin, dass eine gewisse Maria Hernandez in Indien verstorben ist, nach einer Operation an der Hüfte verstorben die im Rahmen des sogenannten Medizin-Tourismus vorgenommen wurde.

Jennifer ist zutiefst geschockt: Sie wusste wohl, dass ihre Großmutter, Maria Hernandez, Schwierigkeiten mit ihrer Hüfte hatte, aber diese hatte niemals davon gesprochen nach Indien zu reisen, und schon gar nicht davon, so weit von zu Hause entfernt eine chirurgische Intervention über sich ergehen zu lassen! Weiterlesen

Pascal Marmet – Tiré à quatre épingles

Titre original: Tiré à quatre épingles

Meine Bewertung: 6,5/10

 

Dieser nette Roman, der noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde, stammt von einem in Nizza ansässigen Autor den ich aufgrund seines Schreibstils immer wieder gerne lese.

Es handelt sich hier sicher nicht um einen Krimi den ich gierig verschlungen hätte, aber es ist ein gelungener Roman und das eben auch durch die Feder des Autors, der seine Büchern jetzt immer mehr prägt und sie klar als die seinen erkennen lässt.

Der Stil „Marmet“, das sind kleine, kurze Sätze, die nie zu lang oder sogar unendlich sind wie man das bei anderen Schriftstellern erlebt. Pascal Marmet schreibt in fast knappen Sätzen, mit sorgsam ausgewählten Worten die seine Liebe zu den Satzwendungen und Ausdrucksweisen zeigen.

Der Stil „Marmet“, das ist auch seine Liebe zu den Romanfigurn, die oft naiv sind und eigentlich immer im Laufe des Buches wachsen und an Komplexität gewinnen. Weiterlesen

Derek Nikitas – Scheiterhaufen

Titre original: Pyres

Meine Bewertung: 8/10

 

„Scheiterhaufen“ ist Derek Nikitas erster Roman – und er ist gelungen! Dieses düstere Buch ist so packend, dass es fast unmöglich ist es aus der Hand zu legen wenn man einmal in der Handlung ist.

Die Handlung selbst ist einfach, fast vorhersehbar, und überrascht uns nicht wirklich. Das klingt jetzt recht unlogisch, und doch… die Spannung baut sich nach und nach auf und erlaubt es uns nicht, das Buch abzulegen.

Der Funke der ersten Seiten verwandelt sich in einen richtigen „Scheiterhaufen“ (ja, ok, ich weiss, das war jetzt ein richtig dummes Wortspiel aber mir ist nichts besseres eingefallen).

Zum Plot:

Dies ist die Geschichte der jungen Lucia Moberg, genannt Lou, einige Tage vor ihrem sechzehnten Geburtstag. Lou ist eine etwas rebellische Jugendliche, die jedoch eine recht glückliche und beschützte Kindheit hatte. Eines Tages begleitet sie ihren Vater, einen Literaturprofessor, zu einem Kaufzentrum – und sieht, wie er vor ihren Augen erschossen wird.

Doch dies ist erst der Anfang von Lous Höllenritt: Kurz nach dem Tod ihres Vaters versucht ihre Mutter sich das Leben zu nehmen. Sie überlebt, hat aber das Gedächtnis verloren. Sie hat die letzten fünfzehn Jahre ihres Lebens einfach ausgelöscht, kurz, das ganze Leben ihrer Tochter Lucia – die jetzt wirklich sehr alleine ist. Von hier an folgen sich die Ereignisse unaufhaltbar, es wird immer auswegloser und auch immer brutaler. Weiterlesen

Vanessa Diffenbaugh – Die verborgene Sprache der Blumen

OriginaltitelThe language of Flowers

Meine Bewertung: 9/10

Ein « COUP DE CŒUR* »! Ich hatte dieses Buch vollkommen unterschätzt und es hat lange in meinem Regal verweilen müssen ehe ich es öffnete!

Aber da muss man mich einfach verstehen: Dieses Titelbild, ganz in Pastell, dann der Titel und die Beschreibung auf dem Cover, ich sagte mir nur, oje, das ist nichts für mich, aber es war nun mal eines der zu lesenden Bücher.

Dann habe ich es aufgeschlagen … und schon auf der ersten Seite wusste ich, dass ich es verschlingen würde! Die Geschichte ist traurig, aber der Schreibstil locker und fröhlich.

Der Plot:

Victoria Jones ist gerade achtzehn Jahre alt geworden. Sie ist eine Waise, zumindest auf dem Papier, denn ihre Mutter hat sie nach ihrer Geburt verlassen. Sie ist in Waisenhäusern aufgewachsen und ihr oftmals schlechter Charakter, ihre Ausfälligkeiten, ihre extremes Misstrauen, ihre Wutanfälle, all dies hat dazu beigetragen, dass sie nie adoptiert werden konnte. So hat Victoria nie etwas anderes erlebt als staatliche Institutionen, in welchen sie ihren harten und lieblosen Alltag mit anderen schwierigen Kindern geteilt hat.

Mit Achtzehn verlässt sie die letzte Institution ohne jegliches Bedauern; sie wird nun als mündig betrachtet, muss von nun an für sich selbst und hat nur drei Monate um eine Arbeit zu finden. Weiterlesen

Jennifer Rardin – Man lebt nur ewig (Jazz Parks, Band 1)

Originaltitel: Once bitten, twice shy

Meine Bewertung: 3/10

Hier haben wir nun also der erste Band einer weiteren Urban-Fantasy Reihe die sicher gerne in die Fußstapfen einer Laurell K. Hamilton und ihrer legendären Anita Blake treten würde – doch leider hat sich dieser Versuch am Strand einer weitentfernten Insel kläglich im Sand verlaufen.

Die Romanheldin, Jasmine Parks, genannt „Jaz“ ist ein absoluter Standard des Genre: Eine junge, rothaarige Frau, menschlich mit einigen aussergewöhnlichen Kräften die sie durch ein geheimnisvolles und auch tragisches Geschehnis erworben hat … und die Spannung, die sich um dieses Ereignis aufbaut wäre gerne unerträglich…

Jaz ist also „sensitiv“ geworden ; so erkennt sie insbesondere übernatürliche Kreaturen wie zum Beispiel Vampire. Sie arbeitet in einer geheimen Einheit der CIA, deren Aufgabe es ist gefährliche Geschöpfe zu eliminieren. In diesem ersten Band wird sie dazu aufgefordert, mit einem dreihundert Jahre alten Vampir zusammen zu arbeiten, Vayl, der der Star der Agentur ist. Sie werden nicht allzu überrascht sein, wenn ich Ihnen nun sage, dass Vayl unglaublich gut aussieht und Jasmine seinem Geschmack zu entsprechen scheint. Weiterlesen

Jane Austen – Stolz und Vorurteil

Originaltitel: Pride and prejudice

Bewertung: Zeitlos

Wenn ich nun schon dabei bin, „Klassiker“ zu kommentieren, dann möchte ich nun meinen Lieblingsroman von Jane Austen vorstellen: Stolz und Vorurteil (Pride and prejudice in der OV).

Dieses am Anfang des XVIIIème Jahrhunderts veröffentlichte Buch hatte einen enormen Erfolg – und hat ihn noch heute. Und das obwohl es sich um das Leben einer jungen Frau zu einer Zeit handelt, in der das oberste Ziel im Leben der Frau war gut zu heiraten…

Die genaue und anmutige Schreibweise Jane Austens sowie ihre perfekte Schilderung der Gefühls- und Gedankengänge von Elisabeth, der Romanheldin machen aus diesem Buch einen fesselnden und zeitlosen Roman. Denn dieselben Gedanken beschäftigen uns noch heute, dieselben Gefühle lassen uns im Alltag erbeben.

Nein, die Gefühle und Gedanken haben sich nicht verändert. Und sowohl der Stolz als auch die Vorurteile halten uns noch heute, wie schon im XVIIIème Jahrhundert, in unserem eigenen Käfig gefangen.

Der Stolz hält uns davon ab, den ersten Schritt zu tun, unsere Selbstgefälligkeit hält uns davon ab über unsere Nase hinaus zu sehen, die Vorurteile, so leicht zu fassen, hindern uns daran den Dingen auf den Grund zu gehen und bilden schnell ein fast unbezwingbares Hindernis. Weiterlesen

Lauren Oliver: Panic – Wer Angst hat, ist raus

Originaltitel: Panic

Meine Bewertung: 6/10

Dieser Roman für Jugendliche oder Junge Erwachsene ist vielleicht etwas trivial aber doch sehr angenehm zu lesen.

Der Plot ist zwar nicht sehr einfallsreich aber thematisch „in“ und kann jedem gefallen:

Wir befinden uns in einem kleinen Städtchen, weitab jeder großen Metropole. Die jungen Leute haben hier keine Zukunft. Die einzige Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen ist für sie ist „PANIC“ zu gewinnen und damit den in aller Stille im Laufe des Schuljahres angesammelten Jackpot.

Panic ist verboten. Offiziell gibt es dieses Spiel nicht. Und dennoch kennen es alle Jugendlichen und all diejenigen, die ihren Abschluss gemacht haben, können im Sommer nach ihrem letzten Schuljahr daran teilnehmen.

Das Spiel beginnt nach den letzten Schultagen…

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Agnès Olive – La mort naturelle

“La mort naturelle” ist (noch) nicht auf Deutsch erhältlich

Originaltitel: La mort naturelle

Meine Bewertung: 3/10

Hinter dem etwas morbiden Titel (wörtlich: „Der natürliche Tod“) verbirgt sich eine Liebesgeschichte, die Erzählung einer Begegnung, die Begegnung zwischen Marie und Philippe.

Marie ist eine Frau die gerne Männer verführt, und die solche bevorzugt, die etwas Außergewöhnliches haben. Philippe passt also gar nicht in ihr Beuteschema und dennoch ist er ohne Zweifel der Mann ihres Lebens. Das einzige Problem ist, dass er Claires Ehemann ist, ihre beste Freundin. Und dennoch können Marie und Philippe sich nicht aus dem Weg gehen, ihre Liebe ist zu stark. Und wie es sich gehört, wird ein tragisches Ereignis die Handlung noch ein wenig salzen…

Ohne wirklich originell zu sein hätte dieses Buch uns eine schöne Handlung um den Ehebruch liefern können. Doch diese wird durch einen vollkommen unpassenden Schreibstil von Grund auf verdorben. Das Buch gleicht mehr der genauen Transkription einer mündlichen Schilderung, die von einem jungen Erwachsenen erzählt wird, ohne die jugendliche Umgangssprache. Die Grammatik der Schrift entspricht der eines mündlichen Gesprächs und insgesamt ist der Stil sehr einfach.

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Pierre Borromée – L’Hermine était pourpre

 

Originaltitel: L’Hermine était pourpre

Meine Bewertung: 7,5/10

 

Dieses Buch, dessen Titel man wörtlich mit « Der Hermelin* war purpurn » übersetzen könnte, ist ein sehr gelungener « Justiz- » Kriminalroman, der mit Talent verfasst wurde.

Der Plot :

Der schrecklich entstellte Leichnam einer Frau wird in deren Wohnung aufgefunden. Es handelt sich um Juliette Robin, der Frau eines Rechtsanwalts. Die Untersuchung ist äußerst sensibel, da es sich um die Ehefrau eines Mitglieds der Anwaltskammer handelt und diese somit eng mit der Justiz und dem Gerichtswesen zusammenhängt.

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Brandon Sanderson – Kinder des Nebels (Band1)

Originaltitel: Mistborn (Mistborn series, book 1)

Meine Bewertung: 8/10

„Kinder des Nebels“ ist der erste Band der Trilogie „Die Nebelgeborenen“.

Die globale Stimmung dieses wirklich sehr gelungenen Fantasy-Romans ist schaurig düster, kalt und hoffnungslos: Die Welt ist unter Asche begraben; das Volk wird schon seit so langer Zeit unterdrückt und terrorisiert, dass es sich nicht einmal mehr dagegen wehrt und diesen Zustand einfach akzeptiert hat… bis ein „Nebelgeborener“ entscheidet, dass man das Unmögliche versuchen und dieses Reich stürzen muss.

Das ist ein recht klassisches Schema, aber die Welt, die in dieser Reihe geschaffen wurde ist komplex und lässt schon im ersten Band erahnen, dass sich sehr viel mehr hinter dem Nebel der Nacht verbirgt.

Aber kommen wir erst einmal….

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