David Safier – Mieses Karma

Originaltitel: Mieses Karma

Meine Bewertung: 5,5/10

Ein lockerer, etwas absurder Roman, ein Buch das einen einfach entspannt und nicht besonders überraschend ist. Es ist recht unterhaltsam, aber wir greifen hier jetzt nicht nach den Sternen.

Man hat mir diesen Roman im Rahmen einer Sonderaktion des Verlegers gesendet („ein geschenktes Exemplar für den Kauf von zwei Taschenbüchern“), was einen ja immer freut, und ich habe dann natürlich einen eher schlechten Roman erwartet, was er definitiv nicht ist, und das war dann noch einmal eine nette Überraschung. Denn ja, ich habe schon für Bücher gezahlt die dann sehr viel weniger amüsant waren.

Aber sprechen wir erst einmal über die Handlung:

Die Handlung ist eher … merkwürdig, wie erwähnt etwas absurd aber doch nett wenn man diesen Stil mag.

Kim Lange ist Moderatorin einer Talk-Show, Ehefrau und Mutter eines kleinen Mädchens, kurzum, sie führt ein angenehmes Leben. Ihr Mann kümmert sich um ihre Familie während sie in den glorreichen Lichtern der Berühmtheit badet und von den guten Seiten des Familienlebens profitiert.

Bis zu dem Tag, an dem sie von einem Meteorit erschlagen wird.

Kurz nachdem sie ihren Mann betrogen hat.

Und wieder zu sich kommt … im Körper einer Ameise.  Weiterlesen

Maud Tabachnik – Désert barbare

 Originaltitel: Désert barbare (Dieses Buch wurde noch nicht ins Deutsche übersetzt. Aber das ist jetzt wirklich kein Verlust)

Meine Bewertung:  1,5/10

Maud Tabachnik liefert uns hier einen « Western-Thriller » der sich schon nach den ersten Seiten, was sage ich, nach den ersten Linien, in ein schlechtes B-Movie (man lese „B-Book“, aber das Wort gibt es ja leider nicht) verwandelt.

In diesem Roman führen uns gleich zwei parallele Plots in die mörderische Sonora-Wüste in Arizona.

Auf der einen Seite verfolgt der Polizist Sam Goodman einen gewissen Mercantier, der wohl der Kopf einer Menschenhandel-Organisation ist.

Was diesen ersten Teil des Plots angeht, so habe ich soeben die gesamte Geschichte verraten. Es wird nicht tiefgründiger. Der Leser verfolgt Sam Goodman in seinen Ermittlungen des Gangsters und diese Ermittlungen führen in dann in die „barbarische Wüste“ (das ist die wörtliche Übersetzung des Titels).  Weiterlesen

Robin McKinley – Atem der Nacht

 

Originaltitel: Sunshine

Meine Bewertung : 6,5/10

Man hatte mir dieses Buch wärmstens empfohlen und es als „etwas anders“ beschrieben – und das ist wahr:

Dieser Roman ist für mich ein gutes Beispiel der Dark Fantasy, mit seiner Tendenz einen Abstecher an die Grenze des „Horrors“ aber auch der „Fantasy“ zu machen. Aber was unterscheidet ihn von den andern Büchern seiner Art?

Es fängt damit an, dass es sich hier um einen Einzelroman handelt und nicht um den ersten Band einer Reihe, da der Autor es immer abgelehnt hat eine Fortsetzung zu schreiben, was nun schon außergewöhnlich ist. Weiter ist dann da noch der gesamte Stil, manche Aspekte werden kleinlich beschrieben – während andere immer im dunkeln bleiben.

Und schliesslich sind da noch die Protagonisten von Atem der Nacht, Rae, genannt Sunshine, und Constantine, der Vampire. Diese beiden formen ein Paar das sich stark von den üblichen Vampir-Mensch Begegnungen des Genres abhebt. So bleibt Constantine immer ein „Monster“ in den Augen von Sunshine ; zudem sieht Constantine auch nicht besonders gut aus.

Dieses Buch macht einen also im positiven Sinne neugierig.

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Mark Haddon – Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boon

Originaltitel: The Curious Incident of the Dog in the Night-Time

Meine Bewertung: 7/10

England, 1998. Der junge Christopher John Francis Boon, fünfzehn Jahre, entdeckt Wellingtons Leichnam. Der Pudel seiner Nachbarin liegt tot auf deren Wiese. Der arme Hund wurde brutal erstochen.

Nur, als die Nachbarin ihn so findet, wie er den Hund im Arm hält ruft sie die Polizei … und wir stoßen nun hier auf eine Eigenheit des Jungen, denn er hat sofort Probleme mit dem Polizisten, den er sogar schlagen wird, was ihn natürlich direkt auf die Polizeistation führt.

Als er nach Hause kommt erkennt er mit Erstaunen, dass niemand sich wirklich fragt wer wohl den Mord an dem Hund begangen hat und beschliesst, im Rahmen einer Hausaufgabe, selbst zu ermitteln und Wellingtons Mörder zu überführen.

Der Leser erkennt schnell, dass hier eine Besonderheit vorliegt, in der Art zu handeln und zu denken unseres jungen Detektiv.

Es wird nie klar ausgesprochen, aber es ist doch ziemlich offensichtlich, dass Christopher ein Aspergersyndrom hat, eine Autismus-Spektrum-Störung der die Wahrnehmung der Umgebung und der umgebenden Personen, der Emotionen und auch die Denk- und Reaktionsweise verändert. Und so ermöglichen uns Christophers Ermittlungen einen Blick in das Fenster zu werfen und zu schauen wie ein junger Asperger denkt.  Weiterlesen

Lauren Oliver – delirium (Amor-Trilogie, Band 1)

Originaltitel: Delirium

Meine Bewertung: 7/10

Diese Dystopie – ein Roman der eine zukünftige Gesellschaft Szene setzt, die sich durch ihre Regeln zum Negativen entwickelt, grob gesagt also das Gegenteil einer Utopie – richtet sich an die jugendlichen Leser, was man in der Schreibweise spürt, die recht „jung“ ist.

Dennoch kann auch der „ältere“ Leser an Lenas Geschichte Freude haben. Lena glaubt an das System und wünscht sich der Masse anzugehören, doch wird Menschen kennenlernen, die ihre Überzeugung ins Wanken bringen.

Dies ist auch der erste Band einer Trilogie (die Amor-Trilogie), die eine wirkliche Qualität aufweist: Jeder Band dieser Trilogie führt uns in eine absolut unterschiedliche Stimmung und Situation, natürlich immer mit den gleichen Romanfiguren. Kein Band gleicht dem anderen (ich werde darauf kurz am Ende meines Kommentars zurückkommen).

Lassen Sie uns zunächst vom Plot sprechen:

Lena wird bald achtzehn Jahre alt. Sie lebt in einer stark reglementierten Gesellschaft, in der man endlich eine schreckliche Krankheit unter Kontrolle gebracht hat, die seit Jahrhunderten Männer und Frauen heimsuchte und zerstörte: die Liebe, die Deliria nervosa.

Diese schreckliche Seuche hat die infizierten Männer und Frauen dazu getrieben, sich vollkommen irrational zu verhalten, und der Ausgang war meistens tödlich.

Glücklicherweise hat der Staat einen chirurgischen Eingriff entwickelt, der die jungen Erwachsenen vor der Ansteckungsgefahr schützen kann. Doch diese gefährliche Operation sollte nicht vor dem achtzehnten Lebensjahr durchgeführt werden.

Nach diesem Eingriff ist der Patient vor tiefen Gefühlen, und insbesondere vor der Deliria nervosa, sicher. So können die Männer und Frauen in vollständigem Glück leben.  Weiterlesen

Lauren Oliver – pandemonium (Amor-Trilogie, Band 2)

Originaltitel: Pandemonium  (Delirium Trilogy, 2)

Meine Bewertung: 7,5/10

 

Dieser zweite Band der Amor-Trilogie steigert die Spannung noch ein wenig. Was als erstes bei diesem Buch auffällt, ist dass wir eine absolut gegensätzliche Stimmung geführt werden wie diejenige, die wir mit Delirium verlassen haben. Lena,  unsere  Romanheldin wird in eine ganz andere Welt geführt, eine Welt auf der anderen Seite der gefürchteten Mauer.

Zusammenfassung:

(Achtung, die allererste Linie beinhaltet einen Mini-Spoiler zum Band Nummer 1, da dies ja die Fortsetzung ist):

Sie werden es nicht vergessen haben, am Ende des ersten Bandes hat Lena die Mauer überwunden und wenn sie erwartet hat, hier auf der anderen Seite eine andere Welt anzutreffen, so hat sie sicher nicht erwartet vollkommen orientierungslos zu sein.

Hier ist nichts auch nur vergleichbar. Keinerlei Komfort, die Personen denen man begegnet können sowohl Freund als auch Feind sein, sind aber meistens eher feindlich gesinnt, ein ständiges Misstrauen zwischen den einen und den anderen belastet alle Begegnungen, es gibt keinerlei Regel, kein Gesetz die Natur ist ungebändigt und wild, beängstigend ungefährlich, die Angst ist allgegenwärtig, diese Furcht alles zu verlieren. Und Lena ist hier auch mit der Allgegenwärtigkeit von Gefühlen konfrontiert, die Menschen zittern förmlich vor Eifersucht, Neid, vor Zorn und vor Liebe.

Kurz, hier, auf der anderen Seite der Mauer, ist nichts unter Kontrolle.

Bis hierhin wurde das Leben von Gefühlskontrolle, von Pragmatismus und  Einhaltung der Konventionen und der allgegenwärtigen Regeln gesteuert, und nun muss sie in einer chaotischen Welt zurechtkommen, in der nichts den Willen oder die Taten einschränkt, wo niemand die Meinung des anderen beachtet.

Eine andere Welt.

Hier hat man keine Zukunft. Hier wird ist Zukunft, die innerhalb der Mauer von der Kindheit an vorbestimmt war und gesichert als Erwachsener ist hier ins Nichts verhaucht. Hier geht es nur um das blanke Überleben.  Weiterlesen

Lauren Oliver – Requiem (Amor-Trilogie, Buch 3)

Originaltitel: Requiem (Delirium Trilogy, book 3)

Meine Bewertung: 5/10

 

Dieses Buch liefert uns ein enttäuschendes Ende dieser netten Trilogie. Die Romanfiguren haben an Tiefe verloren, an Kampfeist, ihre Flamme scheint erloschen. Statt sich zu behaupten, werden sie langsam kleiner.

Aber, was noch viel schlimmer ist, sie scheinen vergessen zu haben wofür sie überhaupt kämpfen!

Warum hat dies alles begonnen? Weil Lena (wie so viele schon vor ihr) Alex kennengelernt hat, ihre große Liebe, und dieses schmerzhafte aber wunderbare Gefühl auf keinen Fall verlieren wollte, sie wollte ihre Gefühle nicht einem organisierten und geradlinigen Leben opfern.

Wir erwarten Leidenschaft in „requiem“. Aber da wo wir uns auf eine Achterbahn vorbereiten machen wir einen lockeren Spaziergang in flachen Feldern.

Alles hat dabei so gut begonnen:

Dieser Roman wird uns natürlich aus Lenas Gesichtspunkt vorgestellt, aber ebenfalls aus Hanas, welche die Operation hinter sich hat. Man erwartet nun also eine tiefgreifende Veränderung in ihrem Charakter, eine „reine“ Hana gewissermaßen, oder aber eine Hana deren Eingriff misslungen ist (das kam ja schon vor, man braucht nur an Lenas Mutter zu denken) – in diesem Fall würden wir mit einer leidenschaftlichen, kampflustigen Hana rechnen. Ihre Rückkehr in diesem Buch hätte großartig sein können, aber der Vogel will nicht abheben. Wir begegnen einer vagen Erinnerung an die damalige Hana, die eine verschwommene Erinnerung an die richtigen Gefühle mit sich herumträgt, ein Schatten, etwas wirklich Gewichtloses. Es ist nicht die frühere Hana, aber auch keine distanzierte, angepasste Hana. Das ist wirklich schade. Hana war eine tolle Romanfigur. Man hätte etwas Unglaubliches hinzudichten können, da sie ja im ersten Band die antreibende Kraft war, und nicht Lena, die dann durch Alex von der Liebe überrascht wurde.  Weiterlesen

Sebastian Fitzek – Der Augenjäger

Originaltitel: Der Augenjäger

Meine Bewertung: 5,5/10

 

Dieser Folgeroman des umwerfenden « Augensammlers » ist wohl eines der misslungenen Werke des Autoren – den ich wirkliche sehr gerne lese, das wissen alle, die mich regelmäßig verfolgen.

Sebastian Fitzek ist für mich einer der großen Namen des schwarzen Romans. Er liefert uns die gruseligsten Thriller, oft psychologische Thriller – aber es passiert eben manchmal, dass man daneben trifft, und dieser Roman ist da ein gutes Beispiel.

Der Augenjäger“ ist gewissermaßen die Fortsetzung des „Augensammlers“ und schon alleine sein Titel lässt es einem kalt über den Rücken laufen!

Doch der Autor hat zu verkrampft versucht um jeden Preis die schlimmsten, verborgensten Ängste seiner Fans zu verwirklichen. Das werden Sie schnell erkennen, wenn Sie die Zusammenfassung des Plot lesen:

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Sebastian Fitzek – Der Augensammler

Originaltitel: Der Augensammler

Meine Bewertung: 9/10

 

Ich kann eigentlich nur Eins sagen: WOW.

Ok, ich weiß, das ist jetzt ein bisschen kurz. Da gibt es natürlich viel mehr, aber das beschreibt einfach am besten den vollkommen niederschmetternden Effekt, den dieser Roman auf den Leser hat.

Das ist bis hierhin wohl der beste Fitzek. Aber sicher auch der brutalste.

Der Plot:

Ein Serienmörder macht Berlin unsicher. Seine Morde sind von noch nie dagewesener Natur, seine Grausamkeit erschüttert die Berliner: Der Täter bricht in die Häuser ein wenn die Familienväter abwesend sind, tötet die Mutter und entführt dann das Kind. Daraufhin lässt er dem zuständigen Polizisten und/oder dem Vater 45 Stunden Zeit, dieses zu finden – denn nach Ablauf dieser Frist, dieses Ultimatums, ermordet er das Kind auf grauenvollste Weise. Um sein Werk zu vollenden schneidet er dann das linke Auge aus den Kinderleichen heraus. Dies ist auch der Grund, warum die Medien ihn „den Augensammler“ genannt haben.

Die zentrale Romanfigur ist Alexander Zorbach, ein ehemaliger Polizist welcher den Dienst nach einem schrecklichen Ereignis quittiert hat und nun als Journalist in Kriminalfällen recherchiert und arbeitet. Er ist es auch, der den Fall des Augensammlers verfolgt.

Als er eine Nachricht auf der Polizeifrequenz abfängt, gelangt er so zu einem neuen Tatort: Eine weitere Familienmutter wurde ermordet und ihr Sohn Tobias, neun Jahre alt, ist spurlos verschwunden. Der Polizei bleiben nun 45 Stunden um ihn wiederzufinden…   Weiterlesen

P.C. Cast & Kristin Cast – House of Night, Band 1-6

Originaltitel: House of Night, Book 1 to 6

Bewertung: Dies sind nur Zusammenfassungen, meine Bewertungen beginnen mit Buch 7

 

Als ich 2010 meinen ersten Literaturblog einweihte (« Eden l’a lu », ein rein französischer Literaturblog) lag meine Lektüre dieser sechs ersten Bände zu weit zurück – es war mir wirklich unmöglich mich genau an jedes Buch dieser Jugend-Reihe zu erinnern, sie zu unterscheiden und – was ja besonders wichtig ist – mich meiner Eindrücke zu jedem einzelnen zu entsinnen.

Aus diesem Grund bietet dieser Artikel zunächst eine (sehr) kleine Einführung in die Welt der „House of Night“-Reihe an, und danach werde ich Ihnen einfach die Zusammenfassungen, die auf den zu den verschiedenen Bänden gehörigen Bucheinbänden zu finden sind, vorstellen.

Meine wirklichen „Rezensionen“ beginnen mit dem 7. Buch („Verbrannt“)

 

Kurze Einleitung in die Welt der „Houses of Night“ (denn es gibt mehrere

Die Reihe ‚House of Night’ ist für ein eher junges Publikum bestimmt, seien es Jugendliche oder junge Erwachsene, mit seinen Vampir- (oder hier: Vampyr-) Geschichten, den noch leichten Liebesgeschichten, den kleinen Zickigkeiten zwischen Mädchen, den Freundschaften die alles überwinden, das ganze begleitet von einer recht sanfte Gewalt. Doch es bleibt ganz klar gut genug, um über den zweiten Band hinaus bei der Sache zu bleiben und auch bleiben zu wollen.

Die Grundidee ist recht simpel: In dieser Welt werden die Vampyre nicht geschaffen – es sind „normale“ Jugendliche, die dann „gezeichnet“ werden (daher rührt natürlich auch der Titel des ersten Bandes, „Gezeichnet“) und sich dann im Laufe der Jahre in einen Vampyr verwandeln…. oder sterben, wenn ihr Körper diese Verwandlung abstößt.

Einmal gezeichnet, müssen die Jungvampyre gemeinsam mit erwachsenen Vampyren in einem „House of Night“ leben, einem Vampyrinternat, und dort einem spezifischen Unterricht folgen.   Weiterlesen