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Guillaume Musso – Nacht im Central Park

Originaltitel: Central Park

Meine Bewertung: 6,5/10

 

Der Plot :

Die Eröffnungsszene von „Nacht im Central Park“ kann einen nur neugierig machen: Die Romanheldin Alice, eine Polizistin, wacht am Tag nach  einem Mädchenabend auf den Champs Elysées in Paris auf …. und das in New York, auf einer Bank im Central Park. Das ist nicht alles: Sie ist an einen Fremden gefesselt, ihre Bluse ist blutbeschmiert und sie trägt eine Pistole bei sich.

Was ist geschehen? Sie kann sich an nichts erinnern!

Gezwungenermaßen lernt sie Gabriel, an den sie mit Handschellen gefesselt ist, besser kennen. Dieser stellt sich als ein Jazzman vor, der noch am Vorabend in Irland war und der sich ebenfalls an nichts zu erinnern vermag.

In dieser sehr ungemütlichen Situation und vor der Frage wer dies alles organisiert hat, was passiert ist und woher das Blut auf Alice Bluse stammt, beschließen die beiden erst ihre eigenen Nachforschungen anzustellen bevor sie mit der Polizei Kontakt aufnehmen, denn es muss etwas Ernstes gewesen sein, was sie in diese Situation gebracht hat.

Die erste Frage die sich stellt ist: Warum Alice, warum Gabriel, was verbindet sie? 

Langsam wirft die Erinnerung an einen alten Gegenspieler von Alice seinen Schatten über dieses unwahrscheinliche Paar: Eric Vaughn, ein furchtbarer Serienmörder den Alice vor zwei Jahren gejagt hat und der das Leben der jungen Frau für immer verändert hat.

 

Also?

Dies ist ein Roman dessen Rahmen clever aufgebaut wurde, dessen Idee wirklich gut ist und geschickt eingefädelt wird…. bis zu einem gewissen Punkt.

Zwischen den Erinnerungslücken unter denen beide Romanhelden leiden und den Flashbacks die es uns ermöglichen mehr über die dunkle Vergangenheit von Alice zu erfahren beginnt der Roman wie ein eher klassischer aber guter Thriller.

Von Beginn an fehlt es ihm jedoch an etwas Pfeffer, an einer gewissen Dynamik.

Dennoch habe ich das Buch in weniger als zwei Tagen gelesen, da es in dieser leichten Schreibweise verfasst ist welche Guillaume Musso auszeichnet.

Was hat mich dann an diesem Roman gestört? Es ist sicherlich weder die Idee noch die Geschichte selbst, denn beide haben mir sehr zugesagt.

Es sind erst einmal diese kleinen Details, dann sogar ein Teil des Aufbaus die mir leider den Gesamteindruck verdorben haben.

Dies ist umso bedauernswerter, da der Beginn gut durchdacht war und die Puzzleteile sich gut ineinander gefügt haben, die Überraschungen haben uns auf verschiedene Pisten geführt, man dachte erkannt zu haben wo die Freunde sich verbargen und wo die Bedrohung lauerte, während man gleichzeitig wusste, dass es so einfach nicht sein konnte.

Daher ist der Umschlag in der Romanarchitektur auch so bedauernswert.

Zunächst ist es eine Unstimmigkeit was die Daten betrifft (oder eher die Wochentage), ein Irrtum der keinerlei Einfluss auf den Romanverlauf und auch keinerlei Wichtigkeit hat, der aber bei einem Autor, der wie Musso oftmals die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit nutzt sehr überraschend ist. Da dies für die Geschichte nicht ausschlaggebend war habe ich ihm dies nicht übelgenommen (ich bin hier nicht genauer da ich auf keinen Fall einen Spoiler riskieren möchte, denn das wäre wirklich schade, da hier das Interesse des Romans liegt).

Kurz, dieser Roman baut sich langsam aber sicher auf, mit seinen überraschenden Momenten die das Mysterium noch beunruhigender erscheinen lassen, mit der doppeldeutigen Beziehung zwischen Gabriel und Alice….. und dann gleitet alles aus dem Ruder.

Der Roman endet mit einer erstaunlichen Wendung, aber es fehlt dem Übergang an Feinarbeit. Man kann hier beinahe von einem Wandel reden. Es ist einfach zu plötzlich, der Leser hat den Eindruck, der Autor habe plötzlich eine Eingebung gehabt die er sofort umsetzen wollte und somit einfach die Richtung geändert hat. Hier wären kleine Indizien, winzige Details nötig gewesen um das Ende logisch zu gestalten; es wäre so einfach gewesen kleine Gesten einzuflechten die dies erreicht hätten. Das Ende wäre damit nicht weniger überraschend gewesen, aber einfach schlüssiger.

Man könnte sagen, dass der Rote Faden ein wenig zerfleddert ist, der Plot ist nicht bis zum Ende gut gestrickt.

Es ist nun einmal so, dass mir die Idee des Abschlusses sehr gut gefallen hat aber der Autor hätte sie weit besser gestalten können, mit etwas mehr Details und größerer Tiefe. Fünfzig Seiten mehr hätten hier zu einem wirklich guten Ergebnis beigetragen.

Ich gebe zu, das mir auch diese etwas süßliche Seite etwas missfallen hat die sich am Ende in die Geschichte geschlichen hat, aber das ist eigentlich auch nebensächlich.

Was die Charaktere angeht, so hat mir Alice mit ihrer düsteren Seite gut gefallen, ihre besonderen geistigen Verfassung, ihre Härte, ihre ganze Persönlichkeit und deren Gründe. Eine sehr gelungen Persönlichkeit, deren innere Wut sehr gegenwärtig war und deren Ausbruch man jederzeit befürchten konnte.

Dagegen erschien Gabriel einfach nur fade. Es fehlte ihm an Relief, an Rissen. Er ist ein glatter Romanheld, er erfüllte seine Rolle aber es fehlte ihm einfach an Narben. Auch sein kurz vorgeführter Lebenslauf ändert nichts an dieser Figur die eher neutral bleibt.

Insgesamt handelt es sich hier um einen eher guten Roman, es fehlte ihm einfach nur ein wenig „Punch“ und ein wenig mehr Arbeit was den „Übergang“ angeht.

Diesen Roman kann man dennoch ohne zu zögern weiterempfehlen, es ist eine leichte und leicht verdauliche Lektüre – wie alle Bücher des Autoren.

22 Kommentare
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