Donato Carrisi – Der Todesflüsterer

Originaltitel: Il suggeritore

Meine Bewertung: 7,5/10

Ein richtig guter Roman, der zu Recht so manchen Preis erhalten hat (auch wenn ich, wie Sie wissen, nicht unbedingt sehr viel von Literaturpreise halte).

Dieser Thriller war das erste Buch des Autoren (welcher seitdem noch einige veröffentlicht hat). Es ist ein sehr schwarzer Roman, in dem der „Mörder“ besonders hinterhältig ist, denn er handelt nie selbst und bleibt während des ganzen Buches nur ein Schatten, eine auf die Wand projizierte Silhouette. Er ist der Todesflüsterer!

 

Der Plot ist beängstigend:

Es beginnt mit dem Verschwinden von fünf kleinen Mädchen im Alter zwischen 7 und 12 Jahren. Sie haben nichts gemein, sie stammen nicht aus demselben Viertel und scheinen keinerlei Verbindung aufzuweisen. Außer eben, dass sie verschwunden sind.

Und dann findet man, auf einer Waldlichtung Gräber, in denen nicht etwa die Leichen der Mädchen vergraben wurden, sondern nur je ihren linker Arm!

Alle die an den Untersuchungen beteiligt sind, sind geschockt, besonders da sie nicht fünf Arme finden – sondern sechs! Und dann werden sie noch weiter durch ein Ergebnis der Gerichtsmedizin erschüttert: Es könnte möglich sein, dass das sechste kleine Mädchen, welches bis jetzt noch nicht einmal als vermisst gemeldet wurde, noch am Leben ist!    Weiterlesen

Lee Child – Größenwahn (Jack Reacher 1)

Originaltitel : Killing Floor

Meine Bewertung: 9/10

Das ist jetzt mal ein wirklich guter Thriller! Er wurde 1997 veröffentlicht, vor der großen Zeit der Technologie (Internet, Cyber-Kriminalität und sogar Handys, GPS usw) – und er ist ganz einfach unglaublich spannend.

Dabei hatte ich die Lektüre dieses Romans immer vor mir her geschoben – er war lange auf meiner „du-musst-es-noch-lesen“-Liste, denn der Inhalt hat mich an „Rambo“ erinnert und ganz ehrlich, ich hatte nun wirklich keine Lust mir 500 Seiten in diesem Stil anzutun. Doch schon nach den ersten Seiten habe ich begriffen, dass ich unrecht hatte. Dieser Roman kombiniert die klassischen Elemente des Genre, also Aktion, Spannung, einen atypischen Romanhelden der alleine gegen eine obskure Macht kämpft, und hier funktioniert diese Mischung einfach perfekt.

 

Aber beginnen wir doch mit einer kurzen Zusammenfassung:

Jack Reacher, ein ehemaliger Soldat, genießt seine ersten Monate Freiheit nach einem Leben in der Armee, zunächst als Sohn eines Soldaten, dann als Soldat. ER hat kein zu Hause, keine Familie, er ist alleine und wandert ziellos durch die Vereinigten Staaten. Es ist mehr eine plötzliche Eingebung die ihn dazu bewegt, in Georgia aus dem Bus zu steigen und sich in das kleine Städtchen Margrave zu begeben; es ist nur die alte Geschichte von einem ermordeten Musiker die ihn hierherbringt.

Er wird von einem strömenden Regen empfangen und möchte gerade ein ausgiebiges Frühstück genießen, als er für Mord verhaftet wird!

Man wirft ihm vor, einen Mann aus nächster Nähe erschossen und dann versucht zu haben, den Leichnam zu verbergen. Es stimmt schon, dass Jack Reacher einen perfekten Verdächtigen abgibt: In dieser kleinen, sauberen Stadt ist er der einzige Fremde und es handelt sich hier um den ersten Mord in dreißig Jahren. Der Zufall spricht sicher nicht für ihn.   Weiterlesen

Franck Thilliez – Die Kammer der toten Kinder

 

Originaltitel: La Chambre des Morts

Meine Bewertung: 6/10

Ein vielversprechender Anfang – schon auf den ersten Seiten habe ich mir die Hände gerieben, endlich wieder ein guter Thriller. Doch leider gleitet dieses Buch unnötigerweise hat eine unnötiges Blutbad ab, was mir dann ein wenig die Freude verdorben hat. Zudem ist das Ende etwas enttäuschend und mangelt ein wenig an Überlegung, es ist einfach zu einfach.

Dennoch, dank des wirklichen Talents Franck Thilliez, liest man diesen Roman ohne jede Langeweile, auch wenn es sich hier sicher nicht um sein bestes Werk handelt.

Jedenfalls beginnt alles wirklich spannend:

Der Plot:

Es beginnt in einer Nacht kurz vor Weihnachten, als zwei Kollegen und Freunde, Vigo und Sylvain, erfahren, dass ihnen schon bald eine betriebsbedingte Kündigung bevorsteht und so beschließen die beiden, die Außenmauer ihrer Firma mit Graffiti zu verzieren ehe sie sich schnell aus dem Staub machen.

Auf dem Rückweg im Stockdunkeln erschüttert plötzlich ein entsetzlicher Aufprall ihr Auto – sie haben einen Mann überfahren, der auf der Stelle tot war. Und neben diesem Mann liegt ein Aktenkoffer voll mit Geld, rund zwei Millionen!! Ihre finanzielle Lage ist gerettet – wenn sie den Leichnam des Unbekannten verschwinden lassen und sehr vorsichtig sind…

Vertieft in ihre Sorgen vergessen sie etwas Wichtiges: Dieser Mann hatte seine eigene Geschichte und sicher sehr gute Gründe, mitten in der Nacht, eine Tasche voller Geldscheine in der Hand, durch ein abgelegenes Gebiet zu laufen!   Weiterlesen

Maud Tabachnik – Désert barbare

 Originaltitel: Désert barbare (Dieses Buch wurde noch nicht ins Deutsche übersetzt. Aber das ist jetzt wirklich kein Verlust)

Meine Bewertung:  1,5/10

Maud Tabachnik liefert uns hier einen « Western-Thriller » der sich schon nach den ersten Seiten, was sage ich, nach den ersten Linien, in ein schlechtes B-Movie (man lese „B-Book“, aber das Wort gibt es ja leider nicht) verwandelt.

In diesem Roman führen uns gleich zwei parallele Plots in die mörderische Sonora-Wüste in Arizona.

Auf der einen Seite verfolgt der Polizist Sam Goodman einen gewissen Mercantier, der wohl der Kopf einer Menschenhandel-Organisation ist.

Was diesen ersten Teil des Plots angeht, so habe ich soeben die gesamte Geschichte verraten. Es wird nicht tiefgründiger. Der Leser verfolgt Sam Goodman in seinen Ermittlungen des Gangsters und diese Ermittlungen führen in dann in die „barbarische Wüste“ (das ist die wörtliche Übersetzung des Titels).  Weiterlesen

Sebastian Fitzek – Der Augenjäger

Originaltitel: Der Augenjäger

Meine Bewertung: 5,5/10

 

Dieser Folgeroman des umwerfenden « Augensammlers » ist wohl eines der misslungenen Werke des Autoren – den ich wirkliche sehr gerne lese, das wissen alle, die mich regelmäßig verfolgen.

Sebastian Fitzek ist für mich einer der großen Namen des schwarzen Romans. Er liefert uns die gruseligsten Thriller, oft psychologische Thriller – aber es passiert eben manchmal, dass man daneben trifft, und dieser Roman ist da ein gutes Beispiel.

Der Augenjäger“ ist gewissermaßen die Fortsetzung des „Augensammlers“ und schon alleine sein Titel lässt es einem kalt über den Rücken laufen!

Doch der Autor hat zu verkrampft versucht um jeden Preis die schlimmsten, verborgensten Ängste seiner Fans zu verwirklichen. Das werden Sie schnell erkennen, wenn Sie die Zusammenfassung des Plot lesen:

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Sebastian Fitzek – Der Augensammler

Originaltitel: Der Augensammler

Meine Bewertung: 9/10

 

Ich kann eigentlich nur Eins sagen: WOW.

Ok, ich weiß, das ist jetzt ein bisschen kurz. Da gibt es natürlich viel mehr, aber das beschreibt einfach am besten den vollkommen niederschmetternden Effekt, den dieser Roman auf den Leser hat.

Das ist bis hierhin wohl der beste Fitzek. Aber sicher auch der brutalste.

Der Plot:

Ein Serienmörder macht Berlin unsicher. Seine Morde sind von noch nie dagewesener Natur, seine Grausamkeit erschüttert die Berliner: Der Täter bricht in die Häuser ein wenn die Familienväter abwesend sind, tötet die Mutter und entführt dann das Kind. Daraufhin lässt er dem zuständigen Polizisten und/oder dem Vater 45 Stunden Zeit, dieses zu finden – denn nach Ablauf dieser Frist, dieses Ultimatums, ermordet er das Kind auf grauenvollste Weise. Um sein Werk zu vollenden schneidet er dann das linke Auge aus den Kinderleichen heraus. Dies ist auch der Grund, warum die Medien ihn „den Augensammler“ genannt haben.

Die zentrale Romanfigur ist Alexander Zorbach, ein ehemaliger Polizist welcher den Dienst nach einem schrecklichen Ereignis quittiert hat und nun als Journalist in Kriminalfällen recherchiert und arbeitet. Er ist es auch, der den Fall des Augensammlers verfolgt.

Als er eine Nachricht auf der Polizeifrequenz abfängt, gelangt er so zu einem neuen Tatort: Eine weitere Familienmutter wurde ermordet und ihr Sohn Tobias, neun Jahre alt, ist spurlos verschwunden. Der Polizei bleiben nun 45 Stunden um ihn wiederzufinden…   Weiterlesen

Gillian Flynn – Gone Girl: Das perfekte Opfer

Originaltitel: Gone Girl

Meine Bewertung: 6,5/10

Bevor „Gone Girl“ ein Film mit Ben Affleck wurde, war es erst einmal en guter Thriller, etwas anders als was man sonst so liest.

Der Plot ist sehr schlicht und wird eigentlich auch nicht komplizierter … obwohl er viele Wendungen erlebt.

Kleine Zusammenfassung:

Am Morgen ihres fünften Hochzeitstages verschwindet Amy Dunne. Spurlos. Sie hatte noch Crêpes zum Frühstück für ihren Mann Nick vorbereitet – und ist dann im laufe des Vormittages einfach verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt.

Als Nick heimkommt, findet er das Haus leer und in einer ungewöhnlichen Unordnung vor.

Er ist am Boden zerstört … oder nicht? Hatte seine scheinbar so perfekte Ehe nicht doch Sprünge?

Tatsächlich richtet sich der Verdacht schnell auf ihn. Die umgeworfenen Möbel wurden offensichtlich in Szene gesetzt, Blutspuren werden gefunden … Jeder Tag bringt neue Ungereimtheiten ans Tageslicht, die der Version des Ehemannes widersprechen und der so bald als einzig möglicher Schuldiger dasteht. Aber ist er denn tatsächlich schuldig … oder hat die Polizei, beeinflusst von den Medien, wichtige Pisten unbeachtet gelassen?  Weiterlesen

Joy Fielding – Im Koma

Originaltitel Joy: Still Life

Meine Bewertung: 9/10

Sie sind auf der Suche nach einem wirklich guten Thriller? Mit „Im Koma“ haben sie ihn gefunden.

Der Plot ist äußerst einfach:

Casey Marshall, um die dreißig und in ihrem Leben läuft alles perfekt: Sie hat ihr eigenes Blumendekorationsunternehmen eröffnet welches gleich zu Beginn boomt und ist mit dem brillianten, gut aussehenden Anwalt Warren glücklich verheiratet. Ihr Leben ist angenehm, zwischen ihren netten Freunden und Angehörigen, und mit Warren denken sie nun über ein Kind nah. Kurz, ein Leben wie im Märchenbuh.

Doch alles hat ein plötzliches Ende als Casey von einem Auto überfahren wird und im Koma im Krankenhaus ankommt.

Sie kommt langsam wieder zu Bewusstsein, zumindest erwacht ein kleiner Teil ihres Bewusstseins, nur um sich gefangen im eigenen Körper wiederzufinden. Unfähig zu sehen, sich zu bewegen, zu kommunizieren, Casey kann nur hören – und was sie hört lässt sie erschaudern!

Während sie so hilflos in ihrem Bett daliegt, unbeweglich, kommen und gehen ihre Freunde und Familienmitglieder, doch schon bald vergessen sie dabei ihre Anwesenheit. Sie können ja auch nicht wissen, dass Casey sie hört.

Und so erkennt sie, dass ihre Freunde nicht unbedingt diejenigen sind, die sie dachte. Vor allem aber entdeckt sie, dass ihr Unfall gar kein Unfall war, sondern ein Mordversuch!

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Robin Cook – Die Hand des Bösen

 

Originaltitel: Foreign Body

Meine Bewertung: 5,5/10

In « Die Hand des Bösen » (« Foreign Body » en VO), begleitet Robin Cook uns in die wunderbare Welt des Medizin-Tourismus.

Ich bin ja ein großer Fan dieses Meisters des medizinischen Thrillers – muss aber leider sagen, dass dieser Roman wohl einer der weniger gelungenen ist, auch wenn das Thema sehr verlockend klingt.

Der Plot:

Die junge Jennifer Hernandez bereitet sich auf ihren ersten Tag als Assistenzärtin in der chirurgischen Abteilung eines Krankenhauses in Los Angeles vor und ist, wie üblich, zu früh. Um sich die Zeit zu vertreiben schaltet sie das Radio an um die Nachrichten zu hören – und so erfährt sie aus dem Munde einer Journalistin, dass eine gewisse Maria Hernandez in Indien verstorben ist, nach einer Operation an der Hüfte verstorben die im Rahmen des sogenannten Medizin-Tourismus vorgenommen wurde.

Jennifer ist zutiefst geschockt: Sie wusste wohl, dass ihre Großmutter, Maria Hernandez, Schwierigkeiten mit ihrer Hüfte hatte, aber diese hatte niemals davon gesprochen nach Indien zu reisen, und schon gar nicht davon, so weit von zu Hause entfernt eine chirurgische Intervention über sich ergehen zu lassen! Weiterlesen

Derek Nikitas – Scheiterhaufen

Titre original: Pyres

Meine Bewertung: 8/10

 

„Scheiterhaufen“ ist Derek Nikitas erster Roman – und er ist gelungen! Dieses düstere Buch ist so packend, dass es fast unmöglich ist es aus der Hand zu legen wenn man einmal in der Handlung ist.

Die Handlung selbst ist einfach, fast vorhersehbar, und überrascht uns nicht wirklich. Das klingt jetzt recht unlogisch, und doch… die Spannung baut sich nach und nach auf und erlaubt es uns nicht, das Buch abzulegen.

Der Funke der ersten Seiten verwandelt sich in einen richtigen „Scheiterhaufen“ (ja, ok, ich weiss, das war jetzt ein richtig dummes Wortspiel aber mir ist nichts besseres eingefallen).

Zum Plot:

Dies ist die Geschichte der jungen Lucia Moberg, genannt Lou, einige Tage vor ihrem sechzehnten Geburtstag. Lou ist eine etwas rebellische Jugendliche, die jedoch eine recht glückliche und beschützte Kindheit hatte. Eines Tages begleitet sie ihren Vater, einen Literaturprofessor, zu einem Kaufzentrum – und sieht, wie er vor ihren Augen erschossen wird.

Doch dies ist erst der Anfang von Lous Höllenritt: Kurz nach dem Tod ihres Vaters versucht ihre Mutter sich das Leben zu nehmen. Sie überlebt, hat aber das Gedächtnis verloren. Sie hat die letzten fünfzehn Jahre ihres Lebens einfach ausgelöscht, kurz, das ganze Leben ihrer Tochter Lucia – die jetzt wirklich sehr alleine ist. Von hier an folgen sich die Ereignisse unaufhaltbar, es wird immer auswegloser und auch immer brutaler. Weiterlesen