Lauren Weisberger – Die Party-Queen von Manhattan

Originaltitel: Everyone worth knowing

Meine Bewertung: 4/10

In Lauren Weisbergers (ja, der Autorin des berühmten „Der Teufel trägt Prada“) „Die Party-Queen von Manhattan“ teilen wir Freud und Leid mit Bette, einer siebenundzwanzig Jahre alten, recht seriösen Frau, die ihres langweiligen Jobs in einer Bank überdrüssig ist und somit beschließt zu kündigen.

Nach ein paar Wochen auf ihrem Sofa und vor dem „Glücksrad“ wird ihr schließlich, auf Empfehlung ihres Onkel Will, einem homosexuellen Journalisten, ein Platz in einem PR und Event Unternehmen angeboten, und bevor sie auch nur „Champagnerglas“ sagen kann findet Bette sich schon inmitten des Manhattaner Nachtlebens wieder – und auch in den Klatschkolumnen der People-Zeitschriften.

Durch ein zufälliges Zusammentreffen von erstaunlichen Umständen ist die Medienwelt nun überzeugt, sie sei die Freundin des begehrtesten Singles der Stadt, was ihrer Karriere weiter Aufschwung gibt.  

Die exklusiven Partys mehren sich ohne dass Bette diesen entrinnen kann…

Sehr schnell wird sie vollkommen von ihrer Arbeit erdrückt, die wilden Partys, die Gerüchte und das Gemunkel lassen die New-Yorker Nächte erzittern. Ihr neues Leben beeinträchtig nun ernsthaft ihr Privatleben wie auch die Beziehungen zu ihren Freundinnen, die immer komplizierter werden.

Als sie nun erkennen muss, dass sie sich in den Türsteher eines der schicksten Nachtclubs verliebt hat, den sie mit ihren Arbeitskollegen und ihrem Pseudo-Verlobten besucht, wird alles noch unangenehmer für Bette.

Also eine recht klassische Chick-Lit-Geschichte.

 

Nun, was denkt Eden (ja, ich rede manchmal auch gerne in der dritten Person von mir selbst, wie einst Julius Cäsar oder Alain Delon, das gibt mir mehr Tiefe):

Die Handlung ist wirklich nett. Sie überspringt geschickt das Feld der „Single-und-stolz-darauf“ (welches schon übervölkert ist) um sich auf dem der „einfachen-Mädchen-auf-schicken-Partys“ zu platzieren (ein Feld, an das uns die Autorin ja schon mit ihren vorherigen Werken gewöhnt hat), und hier natürlich noch die unumgängliche Prise „Romanze“ hinzufügt.

Natürlich ist der Plot allgemein ohne wirkliches Interesse oder Überraschungen aber das erwartet ja auch niemand von einem Chick-Lit Buch, man kann dies also keinesfalls der Schriftstellerin vorwerfen.

Was ich ihr jedoch vorwerfe ist, dass es diesem Roman furchtbar an Humor fehlt. Und eigentlich auch an „Esprit“.

Ich musste während der 491 Seiten (ja, tatsächlich 491, und dennoch habe ich tapfer meine Lektüre bis zum Ende durchgezogen) nicht ein einziges Mal lächeln. Nicht einmal den Mundwinkel habe ich verzogen.

Die Langeweile wird auch nur knapp verfehlt. Nach einem fast anstrengenden Beginn – ich hätte beinahe nach achtzig Seiten aufgegeben – beginnt die Handlung endlich geradeaus zu rollen, jedoch ohne Lebhaftigkeit, es ist eigentlich fast erschreckend.

Eine fade Geschichte über das Nachtleben in NY, vermischt mit ein paar Einblicken in das Leben der People, nun ja, das hätte mir nicht gefehlt.

Es war wirklich eine Enttäuschung! Nach „Der Teufel trägt Prada“ hatte ich bereits einen weiteren Roman von Lauren Weisberger getestet („Ein Ring von Tiffany“) den ich ebenso langweilig und seicht fand wie diesen hier. Dennoch soll man ja niemals einen Autor nach nur einem Buch beurteilen.

Ich wundere mich dennoch wie eine Autorin die es schafft ein so spritziges Buch wie „der Teufel trägt Prada“ zu verfassen gleich mit so ebenlinigen Bahnhofsromanen fortfahren kann.

Denn ja, in meinen Augen ist „Die Party-Queen von Manhattan“ ohne jedes Interesse.

Nun frage ich mich, soll ich es wagen und ein weiteres Buch der Autorin versuchen, wie z.B. „Champagner und Stilettos“, oder gar „Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück“? Ich weiß nicht. Momentan kann ich es mir nicht vorstellen.

Vor allem da ja die Welt der Chick-Lit nur so von wirklich witzigen, spirituellen Werken überfließt!

Jedenfalls habe ich jetzt endlich ein Beispiel um diesen dummen Ausdruck zu unterstreichen: „Sich in die Länge ziehen wie ein Kaugummi“.

 

 

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