Vilhelm Moberg – In der neuen Welt (Teil 1)

 

Originaltitel: Invandrarna

Meine Bewertung: Diese Saga bewerte ich INSGESAMT mit einer 10/10

In diesem dritten Teil (zweites Buch) erreicht unsere kleine Gruppe, nach einer scheinbar unendlichen Überfahrt, New York.

Hier schließt sich Fina-Kaja nun endgültig der kleinen Gruppe an. Ihr Mann hat die Überfahrt und das erste Unwetter nicht überlebt. Das ältere Ehepaar wollte zu seinem Sohn Anders nach Amerika, denn der hat in Minnesota eine große Farm aufgebaut.

Es war im Übrigen als er Fina-Kajsa hörte, wie sie von der wertvollen und fruchtbaren Erde in der Gegend oberhalb des Mississipi berichtete, in diesem so weit entfernten Gebiet, dass Karl Oskar beschloss nach Minnesota zu reisen – und die ganze Gruppe folgt ihm nun dorthin.

Die Reise wird also fortgesetzt. Obwohl die Auswanderer den Ozean überquert haben und nun „Einwanderer“ sind, sind sie noch weit weg von ihrem Ziel. Sie hätten es sich nie denken können, dass Amerika so weit und groß ist, und dass ihre zukünftigen Farmen so weit entfernt liegen. Aber nun muss es weitergehen.

Die Ankunft in der Neuen Welt ist nicht leicht: Keiner von ihnen spricht die Sprache ihrer neuen Wahlheimat, nicht einmal Robert, obwohl er Stunden damit verbracht hat sie zu erlernen um mit den Amerikanern sprechen zu können, und auch Danjel nicht, denn der heilige Geist ist nicht auf ihn herabgekommen, um ihm die Gabe diese Sprache zu beherrschen zu verleihen. 

Robert versucht dennoch mutig sich zu verständigen, aber die Amerikaner verstehen nichts von dem was er zu sagen sucht und auch er kann kein Wort von ihnen ausgesprochenes Wort erkennen.

Begleitet von Arvid bricht Robert dennoch auf um dieses neue Land zu erforschen, überwältigt von der Weite der Straßen, der Obstauswahl die zum Verkauf angeboten wird, den Schiffen, die im Hafen verankert liegen. Seine Träume wachsen während der Horizont sich vor ihm ausbreitet.

Die Pioniere aus Schweden finden auch schnell noch etwas anderes heraus: Man muss sich unbedingt vor den Gaunern in Acht nehmen die in den Straßen von Amerika an jeder Ecke lauern! Und sagt man nicht, dass einer von zehn Männern ein Dieb oder gar Mörder ist? So muss man sich denn sehr vorsichtig verhalten und sich nicht von dem freundlichen Lächeln dieser Fremden übertölpeln lassen.

Eine schreckliche Krankheit lauert hier auch, auf dem ganzen Weg: die Cholera. Sie töten innerhalb eines einzigen Tages den, den sie befällt.

Die Weiterreise wird also schwierig!

Aber eine gute Neuigkeit erwartet unsere Freunde auch bei ihrer Ankunft in New York: Jetzt werden sie erst einmal genug zu essen haben. Weißbrot, Milch, alles was ihnen auf der Überfahrt gefehlt hat. Für sie alle, die so lange unter Hunger leiden mussten, ist das eine wundervolle Nachricht.

Was unsere kleine Gruppe angeht, so verändert sich insbesondere die Beziehung zwischen Kristina und Ulrika ziemlich augenfällig, denn die beiden Frauen, die sich nicht sehen konnten ohne sich gleich an den Hals zu gehen, werden, langsam aber sicher, zu Freundinnen.

Und so setzten die Auswanderer ihre Reise fort. Hier werden sie die seltsamsten Erfindungen kennenlernen, wie Dampfer und dampfbetriebene Automobile, die auf seltsamen, aus Eisen gebauten Straßen fahren. Dieser letzte Transportweg beunruhigt sie im übrigen am meisten und Kristina hält die ganze Strecke über die Augenlider feste geschlossen, da sie es nicht verträgt die Landschaft auf diese weise vorbeigleiten zu sehen.

Die Schweden aus Smâland müssen sich nun auch an das amerikanische Klima gewöhnen, welches sich sehr von dem Ihren unterscheidet: Die Reisenden ersticken in ihren schweren Kleidungsstücken und die Mücken greifen sie in Massen an, die Tiere sind hier alle eigenartig und es gibt sogar fliegende Blumen!

Dieser Band lässt uns das Amerika dieser Epoche erleben, und auch die Schwierigkeit, die mit einer Reise verbunden war: Die Schiffe, die Eisenbahn, und wieder die Boote, all diese Transporte die man nehmen musste wenn man bis ans Ende der kolonisierten Gebiete gelangen wollte.

Und als die kleine tapfere Gruppe dann am Ende der befahrbaren Wege angelangt, muss sie ihren Weg zu Fuß fortsetzen, und dabei Kinder und Koffer tragen.

Auf den letzten Meilen jammern die Kinder, aber die Gruppe hält durch. Die Entfernung die sie von Taylor Falls, ihrem Ziel, trennt wird immer kürzer, Taylor Falls, wo Anders Mansson lebt, Fina-Kajsas Sohn.

Hier wollen sie hin. Hier wollen sie sich niederlassen.

Aber ihre Unruhe wächst: Die Einwanderer wissen, dass sie zu spät in der Saison ankommen werden um noch hoffen zu können, irgendetwas zu pflanzen, und so werden sie keinerlei Ernte haben. Sie werden schon von Glück reden können, wenn sie es schaffen sich rechtzeitig ein Haus zu bauen, bevor der Winter einbricht!

Dieser Teil der Saga lässt uns den ersten Kontakt unserer Freunde mit Amerika erleben, dem Land das von nun an ihre Heimat sein wird. Dieser erste Kontakt hinterlässt gemischte Gefühle, die einen sind verängstigt, die anderen voller Hoffnung.

Eines ist jedoch sicher, beladen mit all ihren Plänen und Träumen, erreichen sie nun ihr Ziel und sind überzeugt, dass sie alle verwirklichen können.

Und endlich, am Ende dieses ersten Teils des zweiten Buchs, erreichen sie ihr Ziel, erschöpft aber erleichtert.

Die schwedischen Auswanderer gelangen endlich nach Taylor Falls!

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