Agnès Martin-Lugand – Désolée, je suis attendue

Originaltitel: Désolée, je suis attendue

Meine Bewertung: 3,5/10

Am Tag der Verfassung dieser Chronik ist noch keine deutsche Übersetzung erhältlich; wie gewöhnlich wäre ich Ihnen dankbar, mich darüber zu informieren wenn sich das ändert damit ich diesen Artikel aktualisieren kann.

 

Nun aber zum Thema :

Nach « Das kleine Atelier der Mademoiselle Iris » war « Désolée, je suis attendue » eine unglaubliche Enttäuschung.

 

Der Plot:

Yaël, einer jungen, sorglosen und partyfreudigen Studentin, wird eine Arbeit in einer Interpreten-Agentur angeboten, und das genau in dem Moment in dem einer ihrer Freunde, Marc, spurlos verschwindet.

Zehn Jahre vergehen, die nun auf fünf reduzierte Freundesgruppe bleibt sich treu. Dies ist allerdings nicht Yaël zu verdanken, die sich in eine wirkliche „Workaholic“ verwandelt hat in deren Leben sich alles um die Agentur, ihre Termine und ihre perfekten Ergebnisse dreht. Ein Privatleben hat sie nicht und sogar ihre Kleidung ist bis auf das kleinste Detail auf die Arbeit abgestimmt.

Die unerwartete Rückkehr Marcs wird alles ins Wanken bringen…

 

Meine Bewertung:

Der Schreibstil der Autorin hat sich seit „Das kleine Atelier der Mademoiselle Iris“ bei Weitem nicht gebessert; er erinnert an die Bemühungen einer Sechzehnjährigen mit einem eingeschränkten Vokabular ihr fehlendes Gefühl für Worte und deren Assoziation dadurch zu kompensieren, dass sie sich der gesprochenen Sprache bedient. 

Das erst Kapitel ist so katastrophal, dass ich den Roman beinahe aus der Hand gelegt hätte, mir blieb aber die Hoffnung eine so sanfte und schöne Geschichte wie in „Das kleine Atelier der Mademoiselle Iris“ wiederzufinden, denn diese hatte mich an der Seite von freundlichen Figuren in eine Welt geführt, die mir viel Ruhe gebracht hat. Eine solche treffen wir hier leider nicht an.

Vielleicht rettet die Übersetzung was hier noch zu retten ist… Ich würde mich hier sehr über Rückmeldungen zu der deutschen Fassung freuen !

Die zentrale Romanfigur ist unsympathisch, und das von der ersten Zeile an. Ein junges Mädchen am Ende ihrer Ausbildung, laut, unangenehm, anstrengend. Diese verwandelt sich dann in eine arbeitswütige Frau die ebenso unsympathisch ist und keinerlei Platz für Wärme oder Weichheit übrig lässt, ja sogar ihr Sofa ist ungemütlich.

Yaël ist nicht die einzige unangenehme Romanfigur, hier haben wir auch Marc, den Mann der aus der Freundesclique verschwand und alle in der schmerzhaften Ungewissheit liess. Ich habe bis zum Ende auf die Gelegenheit gewartet ihm verzeihen zu können. Für mich bleibt er jedoch der unverständliche Egoist, ein „richtiges A….“ (um Sie ein bisschen an die Stimmung des Romans und deren Wortwahl zu gewöhnen).

Der einzig etwas leichtere Moment wird uns durch Iris beschert, der wir hier begegnen.

Die Geschichte selbst blieb uns also als einziger Hoffnungsträger.

Diese hat « Das kleine Atelier… » gerettet.

Diese rettet diesen Roman nicht.

Während die Seiten von „Das kleine Atelier der Mademoiselle Iris“ sich beinahe von alleine wendeten, ist “Désolée, je suis attendue” sehr schwerfällig und ich habe mir nur gewünscht, endlich das Ende des Romans zu erreichen (dessen Endszene im übrigen so vorhersehbar ist, dass es beinahe lachhaft wird). Ich habe das letzte Wort gelesen, aber wirklich mit letzter Kraft.

Nun bleibt mir nur eine Lösung: Ich muss einen dritten Roman der Autorin lesen um es zu wissen!! War dies ein „Aussetzer“ oder kann ich Agnès Marin-Lugand endgültig vergessen?

Ich halte Sie auf dem Laufenden.

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