Pascal Marmet – Si tu savais…

Originaltitel: Si tu savais… (noch nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung: 7/10

Ein kleiner, sanfter Roman, zärtlich beinahe. Ein Buch, das mit seinen 175 Seiten mehr eine Novelle gleicht, welches einem einen delikaten Geschmack auf der Zunge hinterlässt – nein eher einen delikaten Duft, der noch ein paar Momente in der Luft hängt nachdem man die letzte Seite gewendet hat.

 

Der Plot:

Die eher simple Handlung führt uns in einen Bereich, den wir nicht wirklich kennen (zumindest der Standard-Mensch nicht): Die Arbeit der „Nasen“, jene Menschen, die die Düfte der Parfüms entwerfen die wir in unserem Badezimmer wiederfinden.

Doch „Si tu savais…“ ist vor allem auch eine Liebesgeschichte, die eines Mannes für den nur die Arbeit zählt und einer jungen Kassiererin ohne Zukunft.

Dies ist auch die Geschichte einer jungen, zerbrechlichen und schüchternen Frau, deren außergewöhnliches Talent sie nach Grasse, Stadt der Parfüme, führt, wo sie sich selbst entdecken wird uns sich der Welt öffnet.  

Diese junge Frau, das ist Sabrina, die gerade einmal zwanzig Jahre alt ist. Sabrina lebt noch bei ihren Eltern, wo sie ein Zimmer mit ihrer Schwester teilt. DA sie die Jüngste ist, hat sie nichts zu sagen. Was sie nicht einmal stört, denn daran ist sie gewöhnt, das ist ihr Leben. So geht sie zur Arbeit (sie ist Kassiererin in einem Supermarkt, einen Platz den Sie durch ihre Mutter erhalten hat die dort ebenfalls arbeitet) und kehrt zu den von ihren Eltern festgelegten Zeiten zurück nach Hause. Sabrina ist nicht gerade jemand, den man als Glückskind bezeichnen kann, aber sie hat sich mit ihrem trüben Schicksal abgefunden.

Dank der einfühlsamen Schrift des Autoren kann man sie sich richtig vorstellen, diese unbedeutende Blume die im Schatten verwelkt.

Doch eines Tages betritt Marc den Supermarkt, ein dreißigjähriger, selbstsicherer Mann der sehr auf sich und seine eigene Person achten, ein beschäftigter Mann der es eilig hat.

In einer ungeschickten Geste lässt er eine Flasche fallen die zerbirst und verletzt sich daran, Sabrina verbindet seine Wunde… und der Kontakt dieser beiden Menschen sind der Beginn eines neuen Weges, und nicht nur weil er den Beginn einer Liebesgeschichte bedeutet.

Und doch werden sie an jenem Tag nicht miteinander sprechen. Marc kehrt daraufhin täglich um die gleiche Zeit zurÜck, bis es ihm gelingt Sabrina zu zähmen.

Die Beschreibung dieser Annäherung hätte albern sein können, doch es gelingt Pascal Marmet gerade so viel Romantik einfließen zu lassen, gerade so viel Zärtlichkeit, dass er nicht ausgleitet und in die rosarote Welt abrutscht.

Doch kommen wir zum Plot zurück, der gerade erst beginnt: Nun, Marc erkennt eine unglaubliche Gabe die Sabrina hat – ihren überentwickelten Geruchssinn. Er ermöglicht es ihr nun nach Grasse zu fahren um dort ihr Talent weiter zu entwickeln.

 

Also?

Diese schlichte Geschichte hat mir gut getan. Ja, sie ist beinahe anspruchslos ist – wären da nicht die Recherchen die der Autor geschickt eingebaut hat, und durch die wir uns das Labor der „Nasen“, die „Orgel“ der Parfümeure usw. richtig vorstellen können. Wir entdecken durch die von ihm gewählten Worte, von denen manche sicherlich aus der Sprache der Parfümeure stammen, wie Gerüche sprechen können, wie ein Gefühlt zu einer Kombination von Düften werden kann bis sie sich schließlich zum Parfüm entwickeln. So habe ich begriffen, dass die Kreation eines Parfüms einem Kunstwerk gleicht, ein Bild, nur ist dieses Werk nicht greifbar und verflüchtigt kaum dass man es bemerkt hat.

Dies ist eine reibungslose Geschichte, die sich ohne Stolpern und Fallen abspielt, hier finden Sie keine Schwierigkeiten, keine Dramen. Es ist eine einfache Liebesgeschichte, eine angenehme, ohne jedoch auch nur annähernd die schönste gewesen zu sein die ich gelesen habe.

Was mich in diesem Buch angesprochen hat, das war seine Schlichtheit. Die Wahl der Worte ist einfach, die Handlung ruhig.

Und ich habe etwas von dieser Reise in die Welt der Parfümeure in mir behalten. Zu guter Letzt habe ich das Buch aus der Hand gelegt, tief eingeatmet und war einfach zufrieden.

Ein kurzes, schlichtes und sanftes Werk.

Wie ein Parfüm.

 

 

 

 

 

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