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Karine Giebel – Meurtres pour rédemption

Originaltitel: Meurtres pour rédemption (noch nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung: 6,5/10

Dieser Roman – einer der ersten der Autorin – ist sehr vollständig und ich hatte wirkliche Schwierigkeiten was meine „Benotung“ betrifft; es handelt sich hier um die Geschichte einer jungen Kriminellen die eine lebenslängliche Haft absitzt, mit einer maximalen Entlassungssperre so dass ihr keinerlei Hoffnung bleibt das Gefängnis zu verlassen. Bis man ihr eine Wahl anbietet.

Die erste Hälfte des Romans – sehr „Orange is the new black“-like – ist gelungen doch die zweite Hälfte hat mich sehr viel weniger überzeugt.

 

Ein vollständiger und unvorhersehbarer Plot

Dieser Roman ist lang, nicht unbedingt was seine Seitenzahl angeht (natürlich auch, mit seinen 988 Seiten im Taschenbuchformat) sondern eher was den Inhalt selbst betrifft.

Marianne ist keine zwanzig Jahre alt und dennoch sitzt sie schon eine lebenslange Haftstrafe ab, ohne Aussicht auf frühzeitige Entlassung. Sie kennt nichts anderes als dieses Universum und ihr schwer zu beherrschender Charakter macht ihren Aufenthalt noch bitterer.

Zwischen Demütigungen und Brutalitäten, Hass und Überleben stehen sich die Wärter und die Gefangenen in dieser niederdrückenden, abgeschlossenen Atmosphäre gegenüber.  

Marianne befindet sich in Isolationshaft da sie in einer anderen Haftanstalt eine Angestellte angegriffen hatte. Ihr Leben ist eine einsame Hölle. Sie findet nur wenig Trost bei zwei etwas toleranteren Gefängniswärtern.

Doch ihr mentaler Zustand trennt sie unweigerlich von jeder menschlichen Wärme.

 

Zwei Teile, zwei Stimmungen:

Die erste Romanhälfte spielt sich in der Vollzugsanstalt ab die der jungen Frau ihre Tore für die nächsten Jahrzehnte geöffnet hat.

Doch dann macht man ihr ein Angebot. Eine Chance diesem morosen Ort, diesem grauen Grab zu entkommen. Doch der Preis, den Marianne zahlen muss, ist sehr hoch…

In der zweiten Hälfte muss sich Marianne dieser Wahl stellen. Und diese zweite Hälfte ist sehr viel weniger gelungen als die erste, sie ist weniger spannend, weniger glaubhaft, weniger packend.

Wenn ich Marianne im Laufe der ersten 500 Seiten kennengerlernt habe so ziehen sich die nächsten teilweise in die Länge.

Schon bald vermisst man die Handlungswendungen, die zwischen den grauen, Stacheldraht besetzten Mauern an jeder Ecke lauerten, auch wenn es noch einige geben wird.

Insgesamt bleibt „meurtres pour rédemption“ ein guter Roman der seiner Idee bis auf den Grund folgt und es auch schafft, den Leser zu erstaunen wenn dieser glaubte alles sei nun auf einem festen Gleis.

Eines ist sicher: Die Unvorhersehbarkeit ist einer der großen Pluspunkte dieses Buches.

Es ist einfach unmöglich zu wissen was im nächsten Kapitel passieren wird!

 

 

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