Jessica Andersen – Nightkeepers

Originaltitel: Nightkeepers (noch nicht ins Deutsche übersetzt, was kein Verlust ist)

Meine Bewertung: 0/10

Nightkeepers ist eins dieser Bücher, die auf der Welle der Urban Fantasy und der Dark Fantasy surfen wollten und ein Stück  von dem Erfolg der Parallelwelten, der Dämonen und der Krieger, die im Schatten kämpfen, vom Schicksal und sogar von dem Ende 2012 vorgesehenen Weltuntergang (der ein Grund für den Namen der Reihe ist)  zu erhaschen suchten – dann aber vom Brett stürzten noch bevor sie am Strand ankamen.

Dieser Roman zeigt offen seinen Wunsch die Stimmung – Achtung, ich meine Stimmung, nicht „Welt“, denn die Welten sind sehr unterschiedlich – der exzellenten der „Black Dagger-Reihe von J.R. Ward nachzueifern.

Das ist vollkommen misslungen.

Einmal im Jahr kommt es vor, dass ich es einfach nicht schaffe ein Buch zu Ende zu lesen, trotz all meinem guten Willen, und dieses Buch gehörte dazu.

Schon auf den ersten Seiten baute sich in mir eine richtige Aversion auf, aber ich habe dennoch weitergelesen denn manchmal verbessert sich ein Buch im Laufe der Seiten. Das ist hier nicht der Fall.

Ja, schon im Prolog werden wir mit diesem schwerfälligen Schreibstil konfrontiert, der leblos und seelenlos versucht modern und viril, ja sogar „smart-ass“ zu erscheinen, und der ich verzweifelt bemüht J.R. Ward zu erreichen (welche sich sicher vor Lachen verschluckt hat als sie diesen kläglichen Versuch ihre „Black Dagger Brotherhood“ zu erreichen durchgelesen hat).  Weiterlesen

Harlan Coben – Miracle Cure

Originaltitel: Miracle Cure

Meine Bewertung: 6,5/10

Eines der wenigen Harlan Coben Bücher, die noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden (obwohl es eines seiner ältesten Werke ist und wohl auch eines seiner besseren).

Miracle Cure erschien das erste Mal vor über zwanzig Jahren und wurde nun neu verlegt.

Es handelt sich um einen sehr gelungenen Thriller der sich in dem Milieu der Medizinischen Wissenschaft abspielt und von einer lebensnahen Feder verfasst wurde – auch wenn er natürlich einige Fehler aufweist.

Was besonders überraschend ist, wenn man diesen Roman heute liest, ist wohl der Blick den die damalige Gesellschaft auf AIDS geworfen hat – einen Blick den wir beinahe vergessen haben, auch wenn ein Teil dieses negativen Bildes weiter fortbesteht. Harlan Coben liefert in diesem Roman hiervon eine sehr gute Analyse.

Wenn Sie, wie ich, aus der ersten „AIDS Generation“ stammen, die, die nach der Entdeckung des HIV Virus ausschließlich den geschützten Verkehr kannte, so werden auch bei ihnen die Erinnerungen über Sie einstürzen, die Vorurteile, die Gott sei Dank der Vergangenheit angehören (zumindest zum größten Teil), aber die zu der damaligen Zeit sehr real waren, diese Unsicherheiten, die Angst vor einer einfachen Berührung, auch nur vor der Nähe… Und die Hoffnung auf eine Heilung, auf ein Gegenmittel…   Weiterlesen

Christian Deflandre – La Belle Epoque des Cartes coquines

 

Dieser kleine Sammelband, der leider nicht auf Deutsch erschienen ist (noch nicht?) stellt eine Zusammenfassung von schelmischen Postkarten der „Belle Epoque“ (Ende des 19ten Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg) dar. Da es sich hier nicht um einen Roman handelt ist es für mich natürlich ausgeschlossen, diesen Band zu bewerten, aber ich kann Ihnen dennoch sagen, dass dies eine kleine Perle ist.

Wenn Sie gerne diese kleinen Bände mit Titeln wie “positive Gedanken” oder “Das Leben ist schön”, eben diese kleinen Aufmerksamkeiten, die fröhliche, ermutigende, philosophische oder auch moralisierende Worte in sich tragen, verschenken oder sie selbst mögen, nun, dann kann ich Ihnen hier einen kleinen Neuling vorstellen (ok, er ist von 2009, aber Sie verstehen sicher, was ich meine), der unbedingt ein Teil ihrer Sammlung oder ihres Schenkarsenals sein sollte.

Auch wenn ich jetzt nicht ein großer Anhänger dieser kleinen Sammelbände bin, kommt es doch vor dass ich vor dem einen oder anderen innehalte, denn manchmal sind die Gedanken oder Ideen die man darin findet nicht so dumm wie man es denken könnte und bewegen einen ab und zu schon mal zum Nachdenken, was ja nie schaden kann. Vor allem aber kann man sie nach Lust und Laune öffnen und schließen, ein wenig wie einen Gedichtband, allerdings ohne den intellektuellen Aufwand.   Weiterlesen

Patricia Briggs – Tanz der Wölfe (Band 7)

Originaltitel: Frost Burned (Mercy Thompson, book 7)

Meine Bewertung: 9/10

Mercy ist wieder da!

Ein HERVORRAGENDER siebter Band, der zu den Grundlagen der Reihe zurückkehrt.

Der Plot:

Hier ist die Aktion schon auf der ersten Seite vorhanden (im Gegensatz zum vorhergegangenen Buch, „Zeichen der Nacht“, in dem man fast bis zur Mitte des Romans darauf warten musste), und diese Aktion spielt sich ausschließlich in den Tri-Cities ab.

Unser Lieblings-Kojote ist auf einer Shopping-Tour mit der Tochter ihres Mannes Adam (dem Alpha der Tri-Cities-Werwölfe) als sie einen Unfall hat. Doch als sie versucht ihren Mann anzurufen, ihre Freunde, ihre Bekannten, antwortet ihr niemand. Das ist unmöglich, denn die Wölfe stehen sich sehr nahe, sind immer verfügbar, sind immer erreichbar. Und als Mercy versucht, die Ihren über die so einzigartigen Bande der Wolfsmeute zu erreichen vermag sie es nicht diese zu lokalisieren! Das ist noch unmöglicher! Alles, was sie spürt, ist Schmerz und Wut!

So sucht sie nun also nach den Ihren, die von einer anonymen Gruppe zu einem unheilvollen Zweck entführt wurden!   Weiterlesen

Molly Harper – And one last thing…

Originaltitel: And one last thing…. (noch nicht auf Deutsch erhältlich)

Meine Bewertung: 8/10

Hier nun also das erste „Chick-Lit“ Buch von Molly Harper, eine Autorin die ich, wie sie ja sicher bemerkt haben, wirklich sehr sehr gerne lese. Hier vergisst sie für einen Moment die Bit-Lit* und bietet uns einen Roman „ohne Zähne und Pelz“ an, erfreut uns aber  weiterhin mit ihrer originellen Schrift die man schon auf der ersten Seite wiederkennt!

 

Der Plot:

And one last thing ….  ist die Geschichte einer betrogenen Frau: Die dreißigjährige Lacey Terwilliger lebt mit ihrem Mann Mike ein ruhiges, gut organisiertes Leben, keine Wolke schwebt am Himmel. Doch eines Tages wird ihr ein Blumenstrauß nach Hause geliefert, offensichtlich aus Versehen. Dieser Strauß wird von einer kleinen Notiz begleitet, gerichtet an „meine kleine Biene, Herzlichen Glückwunsch, mit all meiner Liebe, dein kleiner Stachel“. Doch Mike hat Lacey noch niemals „seine kleine Biene“ genannt…

Da Mike diese Nacht auf der „Arbeit“ verbringt – wieder einmal – ist Lacey alleine zu Hause. Als sie so die ganze Situation noch einmal überdenkt erkennt sie ihre Naivität. In einem Moment der geistigen Umnachtung entwirft sie ein denkwürdiges Schreiben, welches die Heldentaten ihres Mannes ausführlich beschreibt – und sendet es an die besamte Mailing-Liste von Mikes Unternehmen! Über dreihundert Kunden werden diese Email am nächsten Morgen erhalten, wenn sie ihre Mailbox öffnen! Eine halbe Sekunde nachdem sie auf ‚senden’ gedrückt hat kommt Lacey wieder zu Sinnen – aber es ist zu spät. Und so liegt sie nun in Scheidung.   Weiterlesen

Colin Cotterill – Dr. Siri sieht Gespenster

Originaltitel : Thirty Three Teeth

Meine Bewertung: 6/10

In diesem zweiten Band* der Dr-Siri-Reihe treffen wir natürlich wieder auf Dr. Siri, den 72-jährigen Gerichtsmediziner der in den 70er Jahren in Laos arbeitet.

Dr. Siri ist ein etwas eigenartiger Romanheld der hier nun mit seinem zweiten Fall vorgestellt wird:

 

Der Plot:

Doktor Siri steht einer schrecklichen Mordreihe gegenüber: mehrere Frauenleichen werden in das Leichenschauhaus eingeliefert, und alle weisen Spuren auf die auf einen Angriff durch ein wildes Tier hinweisen, vielleicht einen Bären. Doch welcher Bär wurde einen Menschen angreifen und dann am Tag spurlos verschwinden? Und wenn es sich gar nicht um einen Bären handelt?

Zeitgleich muss Dr. Siri auch verbrannte Leichname identifizieren, gegen die Geisterwelt kämpfen (er ist die Reinkarnation eines mächtigen Schamanen aber weiß dies erst seit kurzem) wie auch gegen Lautsprecher (ja wirklich), den Beamten mit einem Lächeln entgegentreten…

Jaja, unser Lieblings-Leichenbeschauer lebt ein aufregendes Leben, dort in der Hitze Laos’, und niemand weiß je wo er seinen Tag beenden wird!   Weiterlesen

Patricia Briggs – Siegel der Nacht (Band 6)

Originaltitel: River Marked (Mercy Thompson, book 6)

Meine Bewertung: 8/10

Ich hatte ungeduldig auf diesen sechsten Band der Reihe Mercy Thompson gewartet! Ja, ich gebe es offen zu, Mercy ist meine Lieblings-UF-Heldin! Sie gefällt mir einfach, denn weit entfernt von den gängigen ultra-mächtigen UF-Heldinnen bleibt Mercedes zerbrechlich, wenn sie sich verletzt braucht es seine Zeit um die Wunde zu heilen, sie zweifelt, stellt sich hundert Fragen, doch gibt niemals auf. Sie ist trotz allem menschlich, ihre Kraft ist eher mental als körperlich.

Und jeder Band liefert uns einen neuen Aspekt ihrer Welt. Der vorherige (Zeichen des Silbers), der meiner Ansicht nach der am wenigsten gelungene der Reihe war, hat uns zum Beispiel viel über die Mechanik eines Werwolfrudels und den Ursprung der kollektiven Macht beigebracht.

So habe ich mich nun gefragt wie Parricia Briggs alles auffrischen könnte, wie sie die Reihe wieder erneuern würde, ich fürchtete dass sie uns noch tiefer in die Wolfsmeute hineinziehen könnte oder noch auch in die Welt der Fae.

Es ist ihr gelungen, mich zu überraschen!

Ja, Adam (der Alpha), die Wölfe, Zee (Fae und Mercys Ex-Chef), Stefan (Vampir)…. sie alle sind wieder da und dennoch stehen wir hier einer neuen Facette von Mercys Welt gegenüber:

Sie wird vom Fluss gezeichnet, sie wird das Siegel der Nacht tragen.

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Patricia Briggs – Zeichen des Silbers (Band 5)

Originaltitel : Silver Borne

Meine Bewertung : 7/10

Hier nun der fünfte Band der Reihe „Mercy Thompson“ – und wie immer ist es ein wirklich gutes Buch, auch wenn es etwas verlangsamt verläuft.

Als Erinnerung: Mercedes Thompson ist eine talentierte Mechanikerin – und ein Kojote (ja, sie kann sich in einen Kojoten verwandeln). Sie lebt in den Tri Cities wo sie eine Werkstatt besitzt.

Sie ist nun offiziell Adams Partnerin. Adam, der Alpha der Werwölfe dieser Stadt. Mercy versucht auch weiterhin über die Folgen der schrecklichen Erlebnisse der Vergangenheit und insbesondere den furchtbaren Angriff dem sie zum Opfer fiel und den sie einfach nicht vergessen kann zu überwinden.

Samuel, ihr Mitbewohner, ist ein Einzelgänger, ein einsamer Wolf der jedoch dominant ist und ebenfalls der Sohn des Marock (dem Alpha aller Wölfe). Simon fällt es schwer die Beziehung zwischen Adam und Mercy zu akzeptieren.

Man darf hier nicht vergessen dass er früher, als Mercy noch mit der Meute des Marock lebte in der sie aufgewachsen ist, eine Familie mit der Mechanikerin zu gründen.

Sie sehen, man sollte die vorherigen Bände gelesen haben, es ist nicht wirklich möglich mit „Zeichen des Silbers“ in diese Reihe einzusteigen.

 

Der Plot:

Die Handlung dreht sich diesmal hauptsächlich um ein magisches Fae-Artefakt, ein mächtiger Gegenstand den viele besitzen wollen. Mercy, die diesen Artefakt besitzt ohne es zu wissen, muss ihn nun unbedingt beschützen damit er nicht in die falschen Hände gerät.    Weiterlesen

Patricia Briggs – Mercy Thompson Band 1 – 4

Als ich 2010 meinen ersten Literaturblog einweihte (« Eden l’a lu », ein rein französischer Literaturblog) lag meine Lektüre der ersten vier Bände dieser fantastischen Reihe zu weit zurück – es war mir wirklich unmöglich mich genau an jedes Buch zu erinnern, sie zu unterscheiden und – was ja besonders wichtig ist – mich meiner Eindrücke zu jedem einzelnen zu entsinnen.

Ich wusste nur noch eins: Eine einzigartige Reihe, mit Mercy Thompson, die meine Lieblings Urban-Fantasy-Heldin bleibt.

Aus diesem Grund bietet dieser Artikel einfach die Zusammenfassungen der ersten vier Bücher an, wie sie wohl auf dem Bucheinband zu finden sind.

Allerdings muss ich Sie warnen: Ich habe selten so schlechte „Zusammenfassungen“ gelesen, die so GAR KEINE Lust auf die Bücher machen.   

Bitte, bitte lassen Sie sich davon NICHT beeinflussen, insbesondere der dritte Band (wenn ich mich recht entsinne) ist UMWERFEND.

Kurz zusammengefasst ist die Heldin ein junge Mechanikerin, Mercedes Thompson, die in einem Rudel von Werwölfen aufgewachsen ist, obwohl sie selbst kein Werwolf ist, sondern eine Walkerin (sie kann sich in einen Kojoten verwandeln). Durch ihre Kindheit steht sie der Welt der Werwölfe nahe – und diese werden sie wohl nie alleine lassen…   Weiterlesen

Sebastian Fitzek – Noah

Originaltitel: Noah

Meine Bewertung: 4/10

Ich war wirklich sehr von diesem Roman enttäuscht.

Wie Sie es ja sicher unterdessen wissen, lese ich einen Teil der Bücher des Autors liebend gerne – mag aber einen anderen Teil gar nicht. Sebastian Fitzek ist zum Besten wie zum Schlechtesten fähig, könnte man fast sagen.

Noah ist hierfür ein wunderbares Beispiel: Gute Absichten und Ideen, ein Plot der spannend zu sein versprach – doch hebt das Gesamtwerk einfach nicht ab, zumindest nicht so wie sein Autor es wahrscheinlich erwartet hat.

Grob können Sie sich diesen Roman wie einen Action-Film vorstellen, der sich um meine weltweite, künstlich hervorgerufene Pandemie dreht, nur eben in Form eines Buchs.

Aber beginnen wir doch mit dem Plot:

Der Plot:

Ein Mann, Ende dreißig, irrt durch die Straßen Berlins. Er weiß nicht, wer er ist oder woher er kommt, er hat sein Gedächtnis verloren. Alles, was er weiß ist, dass jemand versucht hat ihn zu töten denn er hat eine Schusswunde an der Schulter. In seinem Handballen kann er ein einziges, ungeschickt tätowiertes Wort lesen: Noah. Ist dies Vorname? Jedenfalls nennt ihn jeder bei diesem Namen.   Weiterlesen